Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz

Titel: Die Herrschaft der Drachen 01 - Bitterholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
Vom Netzwerk:
Beute im Kopf, und eine größere Herausforderung. Was war mit Bitterholz geschehen? Zuvor war er von Albekizan zurückgehalten und durch den allzu nutzlosen Gadreel behindert worden. Zanzeroth hatte im Laufe der Jahre zugelassen, dass er ein Teil des Königshofes wurde, das Mitglied einer Gruppe. Es war zu lange her, dass er allein gejagt hatte.
    Natürlich würde die Fährte von Bitterholz jetzt kalt sein. Aber war es nur Zufall, dass Cron Bodiel direkt in die Falle von Bitterholz geführt hatte? Hatte Metron möglicherweise recht damit, dass mehr Menschen als nur ein einziger für die Taten von Bitterholz verantwortlich waren? Es gab keinen besseren Zeitpunkt als diesen, um es herauszufinden.
     
    Metron sah vom Balkon aus zu, wie die Luftwache in immer größer werdenden Kreisen auf der Suche nach Vendevorex davonflog. Es würde umsonst sein, wie er wusste. Seit Vendevorex vor all den vielen Jahren am Hof aufgetaucht war und Albekizan mit seinen mystischen Kräften geblendet hatte, wusste Metron, dass irgendwann ein solcher Tag eintreten würde. Vendevorex hatte nie die geringste Ehrerbietung gegenüber Albekizan gezeigt. Metron hatte immer gewusst, dass Vendevorex, trotz seiner offensichtlichen Macht, nichts als ein Schwindler war. Denn schließlich, wer konnte einen anderen Schwindler besser erkennen als er selbst?
    Noch immer wünschte er, dass Vendevorex sich zur Zusammenarbeit bereiterklärt hätte. Als Hohebiologe hatte
er die ältesten Texte gelesen und verstand zutiefst die Ironie, die in den Plänen des Königs lag. Der Zauberer mochte ein Schwindler sein oder nicht, es mangelte ihm nicht an Mitgefühl oder Weisheit, und er hätte möglicherweise dem, was jetzt bevorstand, eine andere Wendung geben können. Ein gutmütiger Schwindler war immer besser als ein aufrichtig boshafter Drache.
    »Haben sie ihn schon gefunden?«, fragte Albekizan vom Ratszimmer aus.
    »Herr«, sagte Metron. »Ich fürchte, der Zauberer ist entkommen. «
    Der König scharrte mit den Klauen über den Marmorboden. Metron warf einen Blick zurück und sah, dass der gewaltige Kopf des Königs durch die Tür stieß und er einen Blick über den Wald warf. Mit gestrecktem Hals war Albekizans Gesicht auf gleicher Höhe wie das von Metron. Metron war es gewohnt, zu Albekizan hochzusehen. Dass ihre Augen auf gleicher Höhe waren, war einigermaßen beunruhigend. Albekizan hatte den Kopf des wirkungsvollsten Räubers der Welt; seine mächtigen Kiefer waren groß genug, um einen Menschen mit den scharfen, messerähnlichen Zähnen auf einen Schlag zu verschlingen. Obwohl er wusste, dass er nicht in Gefahr war, lief ein Frösteln Metrons Rückgrat entlang, während er über die beeindruckende natürliche Waffenausstattung des Sonnendrachen nachdachte. Kein Wunder, dass diese Wesen die Welt beherrschten.
    Albekizan musterte den Horizont mit Hilfe eines weiteren Vorteils, den er als Sonnendrache gegenüber anderen Drachen genoss: nach vorne gerichtete Augen, deren
Scharfsichtigkeit sogar eine Eule beschämte. Nachdem er den Himmel eine Weile betrachtet hatte, sagte der König: »Der Zauberer wird weiter fliehen. Unsichtbarkeit ist, wenn man es genau bedenkt, die letzte Zuflucht eines Feiglings. Er wird in die Geistlande zurückfliehen, oder dahin, von wo er gekommen ist – wo immer das auch sein mag. Er ist keine Bedrohung.«
    »Ja, Herr«, erwiderte Metron.
    »Es ist gut, dass ich Blasphet all die Jahre am Leben gelassen habe«, sagte Albekizan. »Er wird sich der Aufgabe bereitwilliger zuwenden als Vendevorex, wette ich.«
    »Herr, habt Ihr die Gefahren bedacht, die mit der Freilassung von Blasphet verbunden sind? Er ist hinter Gittern gesteckt worden, weil er Drachen vergiftet hat, nicht Menschen. Tanthia wird nicht glücklich sein, wenn sie erfährt, dass der Mörder ihres Bruders frei herumläuft.«
    Der König neigte den Kopf zur Seite und sah Metron an, als würde er über dessen Worte nachdenken. Fast wirkte es, als wollte er sprechen, aber dann hielt er sich zurück.
    Metron, der seinen Zweifel spürte, machte sich daran, seine Meinung zu bekräftigen. »Tanthia ist immer …«
    »Ich werde ihr die Angelegenheit erklären«, schnitt Albekizan ihm das Wort ab. »Sie will Bitterholz’ Tod, oder nicht? Die Trauer blendet sie im Augenblick … aber ich weiß, dass meine Königin morgen nach Rache dürsten wird. Es liegt ihr im königlichen Blut. Blasphet ist gefährlich, ja. Aber das ist Feuer auch. Bei einem angemessenen Umgang können

Weitere Kostenlose Bücher