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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Name.«
    »Er bedeutet ›Angst vor Nummer dreizehn‹, und er ist passend, weil sie das dreizehnte und letzte Ei war, das ausgeschlüpft ist, und weil sie im Gegensatz zu ihren Geschwistern nur dreizehn Paar Beine hat statt vierzehn. Sie wurde geboren, als ich sieben war; es war einsam für mich, unter der Erde aufzuwachsen, weil ich keine Eltern hatte, und ich hatte Mitleid mit Trisky, weil sie auch keine Eltern hatte. Ich habe die Göttin gefragt, ob ich für sie sorgen darf, und sie hat ja gesagt. Ich habe ihr Höhlengrillen zum Essen gegeben, als sie klein war – damals war sie nicht größer als eine Gartenschlange. Jetzt ist sie der stärkste und schnellste Langwyrm von allen.«
    »Großmutter hat gesagt, dass es keine Göttin gibt«, sagte
Zeeky. »Sie hat gesagt, dass die Göttin in Wirklichkeit der Teufel ist, und dass die Wesen, die unter der Erde leben, Dämonen sind. Aber ich wusste, dass das nicht stimmt, weil ich mit Fledermäusen gesprochen habe, und das sind auch keine Dämonen. «
    »Weißt du, warum du mit Tieren sprechen kannst, Zeeky?«, fragte Adam.
    »Nein«, sagte sie. »Ich kann es einfach.«
    »Ich weiß, warum«, sagte Adam. »Die Göttin versucht sich immer wieder an neuen Dingen in der Welt. Dem Langwyrm hat sie das Leben aus Lehm gegeben.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, dass sie aus Eiern kommen?«
    »Sie hat die Eier aus Lehm gemacht. Sie sind nicht von einer Mutter gelegt worden. Und traurigerweise haben Trisky und ihre Geschwister nie selbst Eier gelegt. Wenn sie sterben, sind sie einfach weg. Die Göttin sagte, das ist ein Teil des Lebens; die meisten Tiere, die jemals gelebt haben, sind ausgestorben, bevor du und ich geboren wurden.«
    »Das ist traurig«, sagte Zeeky.
    »Die Göttin sagt, dass es nicht traurig ist. Sie sagt, die Welt muss sich ständig verändern, nichts kann ewig leben, abgesehen von ihr. Und als Ausgleich für all das, was sterben muss, erschafft sie Neues. Einiges gedeiht, anderes nicht.«
    »Wenn Trisky und ihre Art so selten sind, warum reitet ihr dann auf ihnen? Wieso greift ihr andere Leute an? Dabei tun sie sich nur weh.«
    »Trisky liebt es, geritten zu werden. Es gefällt ihr, einen Zweck im Leben zu haben, solange der Zweck darin besteht, der Göttin zu dienen.«
    Trisky stieß ein gurgelndes Geräusch aus, das ihre Zustimmung zu Adams Worten verriet.
    »Siehst du?«, fragte Adam.

    »Kannst du sie verstehen?«, fragte Zeeky.
    »Ja, aber ich brauche das Visier. Es beinhaltet alles Wissen über die feinen Laute und Gesten, das es mir ermöglicht, mit ihr zu reden. Wenn auch ›reden‹ nicht das richtige Wort ist.«
    »Nein«, sagte Zeeky. »Es ist zwar irgendwie wie sprechen, aber es ist auch mehr als das. Tiere sprechen mit ihren ganzen Körpern. Sie sprechen sogar mit ihrem Geruch.«
    »Richtig«, sagte Adam. »Ich brauche das Visier, um mit den Langwyrmern sprechen zu können, und das ist das einzige Tier, mit dem ich reden kann. Aber du kannst mit den meisten Wirbeltieren sprechen, und ich weiß auch, warum.«
    »Warum?«
    »Du bist mit einem Katalog von Tierzeichen geboren, die bereits in deinem Gedächtnis waren. Du kennst instinktiv den richtigen Ton und die richtigen Gesten, um den Tieren deine Gedanken mitzuteilen, und du kannst alle Signale lesen, die sie von sich geben, und daher ihre Absichten verstehen. Die Göttin hat dich auf diese Weise erschaffen. Sie hat in den Mutterleib deiner Mutter gegriffen und dein Gehirn so gestaltet, dass du mit tausendmal mehr Wissen begnadet bist, als in meinem Visier enthalten ist.«
    »Oh«, sagte Zeeky. Diese Neuigkeit beunruhigte sie. Manchmal hatten die anderen Kinder in Großschleck hinter ihrem Rücken gemunkelt, dass sie ein Hexenkind wäre. Hatte der Teufel sie berührt, als sie noch im Bauch ihrer Mutter gewesen war? Sie schüttelte den Kopf. Sie war kein Hexenkind. Sie war ein gutes Kind. Vielleicht war die Göttin nicht der Teufel. Aber dann –
    »Was ist mit meinem Dorf passiert, Adam?«, fragte Zeeky. »Hast du dabei geholfen, es zu zerstören?«
    »Wir haben es nicht zerstört«, sagte Adam. Er lächelte, aber Zeeky konnte nicht sagen, ob es ein richtiges Lächeln war. »Wir
haben es einfach nur der Natur zurückgegeben. In ein oder zwei Jahren wird niemand mehr wissen, dass es jemals da war.«
    »Das war mein Zuhause!«, sagte Zeeky mit so viel Ernst in der Stimme, wie sie nur aufzubringen vermochte. Sie stemmte die Hände in die Hüften. Ferkelchen drängte sich an sie; er neigte seinen

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