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Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra

Titel: Die Herrschaft Der Drachen 02 - Jandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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dass Ragnar nicht wirklich wütend war, dass er nicht vor Rachsucht und Zorn kochte – er befand sich einfach nur im Frieden mit seiner Rache.
    »Was habt Ihr mit Eurem magischen Vogel herausgefunden? «, fragte Ragnar.
    Anza ging zur linken Seite von Burke und zog sich einige Schritte zurück, so dass sie sich nicht länger in der Windrichtung des Propheten befand.
    »Als Erstes, dass Erddrachen durchweg kurzsichtig sind«, sagte Burke. »Wenn sie überhaupt irgendetwas anderes als Schatten und Schemen sehen, sobald es mehr als fünfzig Schritt von ihnen entfernt ist, habe ich jedenfalls keinen Beweis dafür gefunden.«
    »Woher wisst Ihr das?«, fragte Ragnar.
    »Zum einen bin ich seit zwei Stunden hier, und im Gegensatz zu den menschlichen Sammlern hat nicht einer von ihnen in meine Richtung gesehen.«
    »Ich habe Spione bei den Sammlern«, sagte Ragnar. »Ich wollte herausfinden, wie loyal sie den Drachen gegenüber sind.«
    »Ich glaube nicht, dass Loyalität eine Tugend ist, die die Sammler hochschätzen«, sagte Burke. »Sie leben davon, Relikte zu zerstören, die uns viel über die Zeit verraten könnten, als die Menschen über diese Welt geherrscht haben. Ich persönlich traue ihnen nicht.«
    »Befürchtet Ihr, sie könnten uns an die Erddrachen verraten? «
    »So etwas wäre möglich«, sagte Burke. »Schließlich haben wir
vor, auch ihr Leben durcheinanderzubringen. Glücklicherweise sind Sammler nicht gerade für ihre Kühnheit berüchtigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Waffen gegen uns erheben. Wenn wir erst die Schmiede unter Kontrolle haben, werden sie sich nicht darum scheren, wem sie ihr Zeug verkaufen. Nicht, dass wir viel von ihnen kaufen müssen. Wir können ein paar Wochen lang einfach nur all die Rüstungen und Waffen einschmelzen, die den ganzen Ort verstopfen.«
    »Meine Männer brauchen diese Waffen«, sagte Ragnar.
    »Die Rüstungen passen nicht richtig, und Schwerter und Äxte sind keine brauchbaren Waffen, um gegen geflügelte Drachen zu kämpfen. Wenn Ihr gewinnen wollt, lasst mich Eure Armee richtig ausstatten. Wir brauchen Bogen mehr als Schwerter.«
    »Viele der Männer haben bereits Bogen«, sagte Ragnar.
    »Bei Conyar haben Langbogen nicht gereicht«, sagte Burke. »Die Sonnendrachen können einfach außer Reichweite fliegen. Und von oben, von der Luft aus, wird alles, was ein Drache fallen lässt, zur Waffe. In Conyar sind sie herumgeflogen und haben ganze Eimer mit Stahlpfeilen ausgeleert, die nur wenige Zoll lang waren und kaum eine Unze gewogen haben. Man konnte die Pfeile nicht einmal genau sehen, als sie runtergefallen sind, nur einen dunklen Schatten, der sich von den Klauen der Drachen gelöst hat, als sie über einem schwebten. In dem einen Augenblick waren die Mauern noch voller Bogenschützen, die vergeblich Pfeile auf Drachen außerhalb ihrer Reichweite abschossen, und im nächsten war die Hälfte der Bogenschützen tot, vom Pfeilhagel in Fetzen gerissen.«
    »Jetzt habt Ihr zugegeben, dass Ihr in Conyar gewesen seid«, sagte Ragnar.
    Burke legte Anza eine Hand auf die Schulter. »Geh zurück ins Lager«, sagte er.

    Anza warf ihm einen besorgten Blick zu. Vielleicht spürte sie etwas in seiner Stimme.
    »Es ist in Ordnung«, sagte er.
    Anza ging weg, langsam zuerst, dann begann sie zu laufen. Er beneidete sie um ihre Energie, darum, wie leicht ihr Körper zu sein schien. Sie schoss den Berg mit der Anmut und Geschwindigkeit eines Rehs hinunter.
    »Ihr hättet Eure Tochter nicht mitnehmen sollen«, sagte Ragnar. »Ein Kriegsschauplatz ist kein Ort für eine Frau.«
    »Anza ist besser ausgebildet als diese Bauern, die Ihr in Euren Dienst gezwungen habt. Wenn wir hundert von ihrer Sorte hätten, könnte ich diese Festung einnehmen und gegen jeden Drachen in der Welt verteidigen.«
    »Und wenn es nicht der Wille des Herrn wäre, würdet Ihr dennoch keinen Erfolg haben«, sagte Ragnar. »Er kann nicht freundlich auf die Tatsache herabblicken, dass Ihr Eurer Tochter gestattet, in derart enger Kleidung herumzulaufen. Hat die alte Rasse der Cherokee den Frauen immer erlaubt, sich wie eine Hure zu kleiden?«
    Burkes Handgelenk zuckte vor und ließ das Klappmesser in seinem Ärmel aufschnappen. Blitzschnell brachte er die rasiermesserscharfe Spitze an den Bart des Propheten, so nah, dass die Klinge die Haut berührte.
    »Ihr bezeichnet Euch als Propheten«, sagte Burke mit bebender Stimme. »Seht Ihr dann auch, was ich mit Euch tun werde, wenn Ihr meine Tochter noch

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