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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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woher Atlantis wirklich gekommen war. Es war offensichtlich, dass es sich um ein fremdes Konstrukt handelte, aber wer hatte es hierhergeschickt – und warum? Was würde passieren, wenn diejenigen plötzlich hier auftauchten, um es wieder zu reparieren? Sie hatte keine andere Wahl, als die Stadt zu töten.
    Natürlich war damit zu rechnen, dass Atlantis einen weit beachtlicheren Gegner abgab als Cassie. Wenn sie ihren Plan wirklich durchführen wollte, brauchte sie Verbündete. Ihre Langwyrm-Reiter waren lächerlich wirkungslos gewesen. Ihr bester Engel war von einem mürrisch dreinblickenden Mann voll und ganz zerstört worden, der nichts weiter gehabt hatte als einen Bogen, einen Pfeil, Mut und Hirn.

    Bitterholz hatte auch sie selbst getötet, das stimmte, aber sie war deshalb nicht wütend auf ihn. Im Gegenteil, sie verspürte eine gewisse widerwillige Bewunderung. Die Leute von Atlantis waren rückgratlos und genusssüchtig. Sie erinnerten sie an die Welt ihrer Jugend, an einen Planeten voller Leute mit der Mentalität von Heuschrecken, die alle Vergnügen verschlangen, zu denen die Welt imstande war, ohne an die Ödnis zu denken, die sie dabei hinterließen. Bitterholz war in Jazz’ neuer Welt geboren worden und aufgewachsen und wahrhaft ein Mensch: furchtlos, schlau und voller Überzeugungen. Er war der lebende Beweis, dass ihre Welt eine bessere Umgebung für die Menschen war als dieses falsche Paradies. Es gab Wichtigeres auf der Welt, als sicher und gesund zu sein und unterhalten zu werden.
    Ein Mensch, der wahrhaft groß sein wollte, musste gegen Ungeheuer kämpfen. Mit den richtigen Waffen würde Bitterholz einen wertvollen Verbündeten abgeben.
    Die Dunkelheit kroch über den Ozean und schwappte an das Ufer von Nordamerika.
     
    Die Sonne stand tief über den westlichen Bergen, als Vulpinus die Schmiedestraße entlangging und die verwesenden Vogelscheuchen bewunderte, die Sägegesicht und seine Leute dort aufgebaut hatten. Die Nachricht von der Blockade hatte sich also rasch in den Gebieten mit menschlicher Bevölkerung herumgesprochen, denn der Strom von Menschen, die zur Festung zu gelangen versuchten, hatte seit einigen Tagen aufgehört. Dies bedeutete, dass die Menschen auf ihren Gehöften blieben. Seit die Erddrachen, die plündernd durch dieses Gebiet gezogen waren, wieder zu einer Armee vereint worden waren, war das Zuhause der sicherste Ort für einen Menschen. In wenigen Wochen würden sie ihre Häuser verlassen und Korn
aussäen. Rebellionen waren leichter zu Beginn des Winters zu führen, wenn es reichlich Nahrung nach der letzten Ernte gab. War die Saat erst einmal im Boden, würde die Rebellion rasch zu Ende sein. Nur wenige Leute würden ihr Korn vernachlässigen, um sich einer hoffnungslosen Sache anzuschließen. Nächstes Jahr um diese Zeit würde die Rebellion nichts weiter als eine schlechte Erinnerung sein.
    So zufrieden Vulpinus auch mit der abschreckenden Wirkung der Vogelscheuchen war, der Gestank auf der Straße war beunruhigend. Er erhob sich in die Luft, stieg höher und höher, bis er fast eine Meile hoch war. Im nachlassenden Licht der Dämmerung war es schwer zu erkennen, aber es kam ihm so vor, als hätte die Betriebsamkeit in Drachenschmiede deutlich nachgelassen. Die Straßen waren verlassen, und auf den Mauern standen nur ein paar Wachen mit den neuen Bogen, die unter den Sonnendrachen so viel Entsetzen verbreitet hatten.
    Am auffälligsten war jedoch, dass nur ein einziger Schmelzofen der Gießerei Rauch spuckte. Es konnte nicht am Gelbmund liegen; es war zu früh, als dass er bereits hätte viele Opfer hervorrufen können. Aber natürlich konnten schon ein oder zwei Opfer genügen, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Die Gießerei arbeitete zweifellos deshalb so wenig, weil die Arbeiter sich in ihren Betten befanden und Angst hatten, irgendwem zu begegnen, der möglicherweise die Krankheit in sich trug.
    Als Vulpinus vom Himmel zurückkehrte und sich in Richtung seines Lagers begab, sah er die Schwadron Walküren, die immer noch an den tausenden Eisenstücken arbeiteten, die auf der großen Plane bei seinem Zelt ausgebreitet lagen. Dies waren die Überreste der Kriegsmaschine, die Sägegesicht zerstört hatte. Es war ein Jammer – die Maschine hatte auf ihrem kurzen
Lauf sehr beeindruckend ausgesehen. Es gab offensichtliche Fehler in der Konstruktion, vor allem den, dass sie nach dem Einsturz der Brücke explodiert war. Dennoch konnte er sich kaum vorstellen, was die

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