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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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weit unter sich blickte. Sie seufzte. »Wenn der Kampf vorbei ist, kann man sich nur noch unterhalten lassen.«
    Jazz nickte. Sympathie für Cassie flackerte in ihr auf. Sie dachte an den leeren Strand unten. Ihre Schwester war dazu verdammt, bis in alle Ewigkeit in einem Paradies zu sitzen, mit dem Versprechen – oder dem Fluch – dass sie eine Milliarde Jahre lang immer das Gleiche bekam. Die rebellische, Brandbomben legende Ökoterroristin, die einst in Jazz’ Fußstapfen
getreten war, war lange verschwunden. Wie rebellierte man gegen den Himmel?
    So schnell der Anflug von Sympathie gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Jazz erinnerte sich an den eigentlichen Grund ihres Besuches.
    »Wenn du mich für tot gehalten hast, wieso hast du mir dann Leute auf den Hals gehetzt, die mich töten sollten?«
    Cassie hob eine Braue. »Wie bitte?«
    »Tu nicht so unschuldig. Ich trage den Körper eines Mädchens namens Jandra. Sie hatte einen atlantischen Flaschengeist und einen Körper, der mit Naniten angereichert war. Sie hat sie von einem Himmelsdrachen namens Vendevorex bekommen. Ich glaube nicht, dass Vendevorex die Technologie allein erfunden hat.«
    Cassie lächelte. »Oh! Vendevorex. Wow. An den habe ich schon seit Jahren nicht mehr gedacht. Wie geht es ihm?«
    »Jandra erinnert sich an seinen Tod«, sagte Jazz. »Natürlich wissen wir beide, dass das eine falsche Erinnerung sein kann. Jandra hat keine Erinnerungen daran, dass sie dich getroffen hat, aber auch das könnte künstlich sein.«
    Cassie schüttelte den Kopf, während sie in den dunkeln Weltraum hinaussah, der über dem Horizont hing. »Ich habe keinen Schimmer, wer Jandra ist.«
    »Aber du kennst Vendevorex. Wie ist er an den Flaschengeist gekommen?«
    »Er hat ihn von mir erhalten. Ich bin Teil eines Beratungskomitees, das darüber entscheiden soll, ob die Drachenrasse als gefährlicher biotechnischer Abfall eingestuft werden soll und aus dem Ökosystem beseitigt wird.«
    »Ihr dürftet eigentlich nicht in der Lage sein, euch darüber Gedanken zu machen«, sagte Jazz, »weil die Stadt sich gar nicht darum kümmern kann.«

    »Ich weiß«, sagte Cassie. »Du hast dich in die Stadt eingehackt, um zu verhindern, dass die atlantische Technologie sich verbreitet. Du hast die stärkste und mildtätigste Kraft, die es jemals auf dieser Welt gegeben hat, dazu gebracht, die Kontinente zu ignorieren, damit sie sich wild und ungezähmt entwickeln konnten. Aber auch wenn die atlantische Hauptintelligenz sich nichts daraus macht, was jenseits dieser Ufer geschieht, bei mir ist das anders, und auch bei ein paar anderen. Du hast dich nicht in unsere Erinnerungen eingehackt, Jazz. Einige Leute hier waren mit an der Erschaffung der Drachen beteiligt. Sie machen sich Sorgen über ihre Ausbreitung. Sie wurden als Neuerung erschaffen. Niemand hat erwartet, das sie die vorherrschende empfindungsfähige Spezies des nordamerikanischen Festlands werden würden.«
    Jazz lehnte sich gegen die Glaswand. »Es sind die unbeabsichtigten Konsequenzen, die das Leben interessant machen. Aber was hat das mit Vendevorex zu tun?«
    »Vendevorex war einer aus einer Handvoll Drachen, die das Komitee gefangen hat, um sie zu untersuchen. Gewöhnlich halten wir sie in Laboratorien unter Verschluss, aber Vendevorex war klug genug zu entkommen. Er hat es drei Tage lang geschafft, sich seiner Ergreifung zu entziehen, und das auf einer Insel, auf der sogar die Luft empfindungsfähig ist. Ich habe ihn schließlich aufgespürt. Er hatte Angst, aber er war auch trotzig. Sein Kampfgeist hat irgendetwas in mir angerührt. Er hat mich an die Person erinnert, die ich einmal gewesen bin.«
    »Ich erinnere mich an dich, als du noch ein Teenager warst. Du warst ein richtiger Teufelsbraten.« Jazz grinste. »Ich wette, du hättest mich von der Spitze der Liste der zehn meistgesuchten Personen verdrängt, wenn du noch ein paar Jahre Zeit gehabt hättest.«

    »Danke«, sagte Cassie, und ihre goldfarbenen Wangen röteten sich leicht.
    »Ich habe es früher selten gesagt, aber ich mochte dich«, sagte Jazz. »Du hast dich voll und ganz dem Ziel gewidmet, die Erde vor den Menschen zu retten. Du warst durch und durch eine Rebellin.«
    »Etwas davon ist immer noch in mir«, sagte Cassie. »Deshalb habe ich Vendevorex einen Flaschengeist gegeben und ihm beigebracht, wie man ihn benutzt. Ich habe ihm geholfen, nach Nordamerika zu entkommen. Es war eine Art Rebellion gegen Atlantis, aber – was noch

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