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Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet

Titel: Die Herrschaft der Drachen 03 - Blasphet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Maxey
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Steinmauer.
    »Nein. Ich hatte nicht genug Zeit, das Schießpulver zu erproben. Ihr habt die Schrotflinten gesehen. Diese Woche verlassen Minenwerfer und Kanonen die Schmiede. Wir haben einen technologischen Vorteil, von dem sie nichts wissen. Sie
werden ihre Blockade außer Reichweite der Himmelsmauerbogen errichten. Sie haben keine Vorstellung von der Hölle, in die sie geraten, wenn ich nur die Zeit habe, die Erfindungen fertigzustellen, die ich im Kopf habe.«
    Steinmauer sah zur Weststraße, wo winzige Gestalten zu sehen waren. Von hier aus war es fast unmöglich zu erkennen, dass es sich um Drachen handelte. Ohne Burke direkt anzusehen, sagte Steinmauer: »Es wird behauptet, Ihr würdet nicht an Gott glauben.«
    Burke zuckte mit den Schultern. »Ich war nie ein Mann des Glaubens.«
    Steinmauer richtete sich auf und wurde noch ein paar Zoll größer. »Und doch verlangt Ihr von uns, dass wir Vertrauen in Euch haben. Ihr behaltet diese Erfindungen für Euch und macht ein Geheimnis aus ihnen, während die Arbeiter an den einzelnen Teilen arbeiten. Ihr wollt uns nicht einmal das Geheimnis des Schießpulvers mitteilen, dem wir alle unser Leben anvertrauen sollen. Habt Ihr gar kein Vertrauen zu Euren Mitmenschen, Burke?«
    Burke war überrascht, Steinmauer so unverblümt sprechen zu hören. Noch überraschter war er über seine unverblümte Antwort. »Nein.« Er seufzte. »Ich … so schlimm die Drachen auch die Menschen behandelt haben, ich habe gesehen, dass die Menschen einander noch viel Schlimmeres zufügen.«
    »Habt Ihr gar kein Verantwortungsgefühl?«, fragte Steinmauer. »Ob Ihr Ragnars Krieg nun für eine heilige Sache haltet oder nicht, wenn Ihr Wissen besitzt, das den Menschen zum Sieg verhelfen kann, solltet Ihr es dann nicht mit so vielen Menschen wie möglich teilen? Wenn Ihr sterben solltet …«
    »Dafür habe ich Vorkehrungen getroffen«, sagte Burke. »Ich schreibe alles auf. Es ist verschlüsselt, aber Anza kann es lesen, und … auch noch jemand anders. Wenn ich sterbe, wird
die Technologie nicht mit mir sterben. Aber solange ich lebe und solange es mir möglich ist, werde ich die Kontrolle darüber behalten. Ich will nicht, dass Menschen die Waffen gegen andere Menschen einsetzen.«
    »Anza ist nicht hier, Maschinenbauer. Wollt Ihr, dass wir unser Vertrauen in einen unbekannten Vertrauten von Euch setzen?«
    Burke blickte über das hügelige Gelände, auf die verstreuten Müllberge, in denen einmal die Sammler gelebt hatten, Menschen, die den Drachen der Schmiede gegenüber loyal gewesen waren und als Erste durch die Hand der Rebellen gestorben waren. In jener Nacht hatte er mehr Menschen als Drachen getötet. Anza hatte kein bisschen Reue gezeigt, als sie sich lautlos zwischen den Schatten bewegt und alles getötet hatte, was ihr über den Weg gelaufen war. Er schloss die Augen und verscheuchte die Erinnerungen. »Im Augenblick bin ich der Einzige, dem ich vertraue«, sagte er.
    »Ich hoffe, Euer Stolz bringt uns nicht allen den Tod, Maschinenbauer. « Und damit drehte Steinmauer sich um und ging weg, ohne noch einen Blick zurückzuwerfen.

Kapitel Elf
Knochen gegen Stein
    V ulpinus kreiste über dem endlos wirkenden Tal mit seinem Flickenteppich aus Gehöften und Dörfern. Es war Mittag, aber eine dichte Wolkendecke dämpfte das Licht und verlieh dem Land einen gräuliche Blässe. Schnee war auf den Gipfeln der nahen Berge zu sehen, und die Wolken deuteten darauf hin, dass noch mehr kommen würde. Trotz des unheilverkündenden Wetters – oder gerade deshalb – wimmelte es auf den unbefestigten Straßen unter ihm nur so von Menschen, die mit vollbeladenen Eselskarren von einem Dorf zum nächsten ritten. Das Tal war bekannt als der Brotkasten von Albekizans Königreich. Der Aufstand der Menschen von Drachenschmiede kam ihm bei diesem Anblick wie ein ferner Alptraum vor. Es war Vulpinus vollkommen unverständlich, wie irgendein Mensch die Autorität der Drachen in Frage stellen konnte. Menschen bestellten Äcker, arbeiteten in Minen und widmeten sich dem Handel. Drachen leiteten die Menschen bei diesen Aufgaben, teilten sie den Arbeiten zu, wie es den Notwendigkeiten des Königreiches entsprach. Drachen hielten die Ordnung aufrecht. Es war ein Abkommen, das sowohl den Menschen wie auch den Drachen nützte. Sie durften nicht zulassen, dass ein paar Unzufriedene diese Pax Dracona zerstörten.
    Das Tal zog sich über zweihundert Meilen weit in die Länge. Dank seiner Größe gab es zwei Bereiche,

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