Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
seiner Seite, und er stieß ihren Rücken gegen den Marmor. »Öffne deine Beine.«
»Nein, ich will nicht«, protestierte sie und versuchte, sich zu befreien.
»Mach die Beine breit, verdammt noch mal!«, beharrte er.
»Bitte, Sam, das ist nicht richtig – wir müssen reden. Diesmal genügt Sex nicht.«
Als sie aufstehen wollte, biss er die Zähne zusammen und legte sich auf ihren Körper. Er wollte ihr nicht zuhören, wünschte sich das Feuer zurück, die Herausforderung, den Triumph seiner Männlichkeit. Unsanft schob er ihre Schenkel auseinander. Mit einer schnellen kraftvollen Bewegung drang er in sie ein.
Sie war nicht bereit für ihn, und sie zuckte schmerzlich zusammen. Aber er umfasste ihre Hüften und versank noch tiefer in ihr.
Die Handflächen gegen seine Brust gestemmt, versuchte sie ihn wegzustoßen. »Zum Teufel mit dir, Sam, tu das nicht!«
Doch er missachtete ihre Forderung. Rings um ihn wirbelte das nachtschwarze Wasser wie ein Hexenkessel. Dampf stieg von seinen Schultern empor, während er sich aufbäumte und den Rhythmus beschleunigte und Susannah in Gedanken verfluchte. In alten Zeiten hatte sie ihn glücklich gemacht – in alten Zeiten war das Leben aufregend gewesen – alles neu – die Firma – Susannah ... O ja, früher hatte ihn das Leben fasziniert.
Von seinem Höhepunkt überwältigt, stieß er einen Schrei aus, heftige Wellen durchzuckten seinen Körper, schwerfällig
sank er auf Susannah hinab. Mit beiden Fäusten stieß sie ihn von sich und verließ den Whirlpool.
»Susannah ...«
Da fuhr sie herum, von weißem Dampf umhüllt. In ihren hellgrauen Augen glitzerte wilde Wut. »Tu mir das nie wieder an!«
Nackt und zornig stand sie über ihm. Vor dem Himmel zeichnete sich die Silhouette ihres Körpers ab, ihr Kopf vor dem Mond, so dass sich eine Gloriole aus silbernem Glanz um ihr nasses Haar bildete und ihre Schultern schimmern ließ. Wie Quecksilber rannen die Tropfen über ihre Haut. Während Sam sie atemlos anstarrte, schien ihre ganze Gestalt geradezu unheimlich zu phosphoreszieren, und sie wirkte heilig und profan zugleich.
Er hasste die Kraft, die sie ausstrahlte, die Macht und den Mut. Dies alles hatte sie bei der ersten Begegnung nicht besessen. Wann war sie ihm vorausgeeilt? Wie hatte sie Geheimnisse erlernt, die er nicht kannte?
In seinem Innern brach ein Damm voller Gefühle, und er schrie sie an: »Warum sollte ich mich um deine Gefühle sorgen? Du kümmerst dich ja auch nicht um mich!«
Jetzt wirkte das Mondlicht, das sie umfloss, geradezu überirdisch. »Du weißt ja nicht einmal, was du willst.«
Er sehnte sich nach jenem Prickeln, das er früher verspürt hatte, nach dem Gefühl, sie würde die Leere ausfüllen, die so oft in seinem Innern entstand, und ihm einen Teil ihrer Gelassenheit schenken, die rauen Kanten abschleifen, seine Ungeduld bezähmen. Seine Angst vor dem Tod sollte sie ihm nehmen, seine Langeweile verscheuchen und ihm neue Herausforderungen bieten.
Voller Zorn stieg er aus dem Whirlpool und strich das Wasser von seinem Körper. »Falls du noch immer nicht herausgefunden hast, was mit uns schief läuft – ich werd’s dir sicher nicht erklären.«
»Schließ endlich Frieden mit dir selber«, empfahl sie ihm tonlos. »Das kann ich dir nicht abnehmen.«
»Natürlich hätte ich’s wissen müssen – du willst mir die Schuld geben«, stieß er hervor. »Aber was mit uns geschieht, ist dein Problem, Susannah, nicht meines.« Er stürmte davon, dann fiel ihm ein, dass sie eine viel strengere Strafe verdiente, weil sie ihm nicht half. Zu einem noch grausameren Angriff entschlossen, fuhr er herum. »Ich warne dich! Leg mich lieber nicht mit dieser Anti-Baby-Pille herein!«
»Du mieser Schuft!« Entrüstet ballte sie die Hände.
Auf ihren Wangen glänzten Tropfen, und er wusste nicht, ob sie aus dem Pool stammten oder ob es Tränen waren. »Wenn du schwanger wirst, verlasse ich dich!«, herrschte er sie in blinder Wut an. »Das meine ich ernst!«
Ohne ihn einer Antwort zu würdigen, lief sie zu einer Glastür. Vergessen lag der Morgenmantel auf der Veranda.
»Hier sollte sich einiges ändern!«, schrie er ihr nach.
Doch sie verschwand im Haus, und er stand allein unter den Sternen.
22
FBT war kalt erwischt worden. Trotz aller gründlich recherchierten Prognosen, Grafiken und Tabellen, trotz der Legionen von Betriebswirten und Doktoren hatte die Firmenleitung die wachsende Faszination der Öffentlichkeit vom Personalcomputer
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