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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Mitte des Küchentischs
und schenkte Susannah ihren alten trotzigen Blick. »Ich habe im Dorf was für uns gekauft. Wenn du wieder lachst, rede ich mein Leben lang kein Wort mehr mit dir.«
    »Okay. Ich werde nicht lachen.«
    »Versprichst du’s?«
    »Klar.«
    Immer noch zaudernd, nahm Paige ein billiges Malbuch und eine nagelneue Packung Crayola-Stifte aus einer Schublade.
    Susannah schrie vor Lachen. »Was, du willst mit mir Bilder ausmalen?«
    »Hast du ein Problem damit?« Schmollend schob Paige die Unterlippe vor.
    »O nein, ich finde, das ist eine wunderbare Idee.« Ohne zu überlegen, was sie tat, nahm sie ihre Schwester in die Arme und presste sie so fest an sich, dass Paige hellauf quietschte.
    Seite an Seite saßen die Faulconer-Schwestern am Tisch und beugten sich über das Malbuch. Susannah bearbeitete die linke Seite, Paige die rechte. Fantasievoll kolorierte Paige ihre karikierte Kuh in Rosa- und Rottönen, dann setzte sie ihr einen komischen überdimensionalen Hut auf. Ihr künstlerisches Auge missachtete großzügig die schwarzen Linien der Zeichnung, obwohl sich ihre häusliche Seele so inbrünstig nach starken, strengen Grenzen sehnte.
    Umso gewissenhafter füllte Susannah die einzelnen Körperteile ihres weiblichen Schweins mit Farbe aus. In Malbüchern sind solche Richtlinien okay, stellte sie fest. Im wirklichen Leben nicht.
    »Sei nicht so schlampig, Susannah«, mahnte Paige. »Dieser blaue Stift ist schon völlig stumpf. Wenn die Spitzen nicht ganz scharf sind, werde ich sauer.«
    Weil Susannah das Leben lieber über die Grenzen der
Konvention hinaustrieb und Wachsmalstifte nicht so wichtig fand, gab sie ihrer Schwester die scharf gespitzten und benutzte die Stummel selber.
    Mit diesem Arrangement waren beide glücklich.

24
    Mitch stand am Rand der Terrasse und blickte durch eine silbrig umrandete Pilotensonnenbrille zum abgeschiedenen Strand hinab. Am Rücken seines hellblauen Polohemds hatte sich ein Schweißfleck zu bilden gewagt. Nach dem langen Flug war seine Hose zerknittert. Aber um frische, saubere Kleidung sorgte er sich am allerwenigsten, während er die beiden Frauen in der Brandung tollen sah.
    Mit ihren vollen, zweifellos für den Playboy geeigneten Brüsten war Paige üppiger gebaut. Und doch – Susannahs schlanke, aristokratische Figur interessierte ihn viel mehr. Wie Kristall glitzerte das Wasser auf ihren Schultern, dem hoch angesetzten Busen, dem flachen Bauch, rann an ihrem Rücken hinab und ließ den süßen kleinen Hintern glänzen, als sie durch die Wellen watete. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, wisperte eine innere Stimme. Trotzdem reizte ihn die Ehefrau seines Partners schon sehr lange.
    Wann sich die Freundschaft in Zuneigung oder Liebe und schließlich in Leidenschaft verwandelt hatte, wusste er nicht genau. Da gab es keinen Zeitpunkt, wo er hätte sagen können: Halt! Jetzt weiß ich’s – Susannah Faulconer ist die Frau, die ich mein Leben lang suchte ... Natürlich hatte er sich nicht vorsätzlich in sie verliebt. Das kam ziemlich ungelegen, und es verstieß gegen seine moralischen Grundsätze. Aber allein schon ihr Anblick erwärmte sein Herz, und
dieses betörende Gefühl übertraf alles, was er jemals für eine Frau empfunden hatte.
    Und jetzt, wo die Farce ihrer Ehe endlich vorbei war, mischte sich heller Zorn in das Entzücken. Jahrelang hatte er seine Sehnsucht in Susannahs Nähe gezügelt und sich kein einziges Mal vergessen. Aber seit er wusste, was passiert war, konnte er sich nicht länger beherrschen. Er wollte sie packen und bestrafen für ihre Dummheit, für all die vergeudeten Jahre, die sie so beharrlich ertragen hatte – wollte sie schütteln, bis aus ihr herausquellen würde, was immer sie zu Sam Gambles emotionaler Sklavin gemacht hatte.
    Nun musste er sie trösten. Der gute alte Mitch würde ihren Rücken tätscheln und Mitleid heucheln – ein einfühlsamer, verständnisvoller Freund, obwohl er gar kein Freund sein wollte, und am liebsten in die Luft springen und schreien würde: Sei froh, dass du ihn los bist!
    Das wünschte er sich auch von ihr – sie sollte in seine Augen schauen und gestehen: Gott sei Dank, es ist vorüber. Jetzt haben wir zwei eine Chance ...
    Nein, so frivol ging Susannah nicht mit ihren Empfindungen um, und was er erträumte, würde erst nach langer Zeit geschehen, wenn überhaupt.
    Die neuesten Ereignisse bei SysVal komplizierten die Situation. Seufzend dachte er an die Krise, in die der

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