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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Betrieb so plötzlich geraten war. Was sollte er tun, wenn Susannah sich weigerte, ihn nach San Francisco zu begleiten?
    In diesem Moment spähte Paige zum Bungalow herauf und unterbrach seine Gedanken. Ihr Körper versteifte sich und verriet ihm, dass sie ihn entdeckt hatte. Aber er trat nicht zurück. Susannah plantschte weiterhin im Meer. Also hatte ihre Schwester den Beobachter nicht erwähnt. Wenn Paige schwieg, würde er ebenso wenig die Initiative ergreifen. Geduldig wartete er.
     
    Erstaunt sah Susannah den Kopf und die Schulter eines Mannes aus einem der Verandastühle ragen, als sie vom Strand heraufkam. Lächelnd stand er auf und drehte sich um. Im Metallgestell seiner Brille spiegelte sich die Sonne. »Wenn das nicht die entschwundene SysVal-Lady ist ...«
    »Mitch! Was machst du denn hier?«
    »Zufällig hatte ich gerade in der Gegend zu tun.«
    Sie lief zu ihm, dann fiel ihr ein, dass sie unter dem Badetuch nichts trug. Hastig zog sie es etwas fester um die Brust und beugte sich vor, um ein Kinn voller uncharakteristischer Bartstoppeln zu küssen.
    Nur ein paar Sekunden lang umfing er ihre Taille, bevor er sie losließ. »Ich habe mich um dich gesorgt. Immerhin bist du schon drei Wochen hier.«
    So lange? Der September war in den Oktober übergegangen, und sie hatte es kaum bemerkt. »Vor lauter Sorge hast du diese weite Reise auf dich genommen?«
    Zu ihrer Verblüffung spannten sich seine Mundwinkel an, ein sicheres Zeichen seines Ärgers. »Du hättest wenigstens anrufen können, Susannah. Wo du doch wissen musstest ...« Als ihn eine Bewegung schräg hinter ihr ablenkte, unterbrach er sich.
    Susannah wandte sich zur Seite, um herauszufinden, was seine Aufmerksamkeit erregte. Bestürzt sah sie ihre Schwester am Terrassenrand stehen – das Badetuch locker um die Hüften geschlungen, die Brüste nackt und goldbraun wie eine von Gauguins Tahitianerinnen.
    »Wen haben wir denn da?«, rief Paige. »Ist das nicht Mr. – Black?«
    »Blaine«, verbesserte er sie und senkte demonstrativ den Kopf, damit es offensichtlich wurde, dass er durch die blickdichte Sonnenbrille ihren Busen angestarrt hatte. »Wie gut Sie aussehen, Paige.«
    Verlegen schluckte Susannah. Aber warum sollte sie sich
unbehaglich fühlen? Die beiden waren Profis. Sicher wusste Mitch, was er tat. Und ihre Schwester musste sich selber aus der Klemme helfen.
    Paige schaute zu ihr herüber. Offenbar erwartete sie irgendeine Initiative von ihr. Susannah hob die Brauen. Da hast du dich durch eigene Schuld reinmanövriert, Schwesterchen. Sieh zu, wie du wieder rauskommst.
    Allmählich wurde Paige nervös. Mitch weigerte sich beharrlich, seinen Blick erneut auf ihre Brüste zu richten. Schließlich gähnte sie ostentativ, um zu bekunden, wie langweilig sie die Situation fand. »Ich sterbe vor Durst. Wollen wir reingehen und was trinken?«
    Am liebsten hätte Susannah Beifall geklatscht. Paige wusste, dass sie eine Niederlage erlitten hatte. Aber sie gab sich nicht kampflos geschlagen.
    Und sie legte sogar noch eine Schippe nach. »Wären Sie doch mit uns schwimmen gegangen, Mr. Blaine, statt hier oben zu sitzen und uns zu bespitzeln. Das wäre viel cooler gewesen.« Nach einem triumphierenden Blick auf ihre Schwester verschwand sie im Haus.
    Erbost fuhr Susannah zu Mitch herum. »Du hast uns begafft?«
    Langsam nahm er seine Sonnenbrille ab und faltete die Bügel zusammen. »Nicht direkt.«
    »Was denn dann?«
    »Ich habe euch nur beobachtet.«
    »Das glaube ich einfach nicht! Wie konntest du so was Mieses tun?«
    »Reg dich ab, Susannah, okay?« Seufzend steckte er die Brille in seine Hemdtasche. »Was würdest du denn machen, wenn du ein gesunder heterosexueller Mann wärst und rein zufällig zwei schöne nackte Frauen im Meer herumtollen siehst?«
    Diesem Argument konnte sie nichts entgegensetzen. Aber
in diesen Tagen hatte sie nicht allzu viel für das männliche Geschlecht übrig, und so runzelte sie unversöhnlich die Stirn. »Ich bin nicht schön, und ich bin keine Frau, ich bin deine Geschäftspartnerin.«
    »Genau! Und für eine Geschäftspartnerin hast du einen hinreißenden ...«
    Abrupt verstummte er, als er sich einen eisigen Blick einfing. Den hatte sie vor fünf Jahren für die Leute reserviert, die so dreist gewesen waren, SysVal um eine pünktliche Begleichung diverser Rechnungen zu ersuchen.
    Während er sie musterte, erlosch der humorvolle Glanz in seinen Augen, und seine Mundwinkel verkrampften sich wieder ein bisschen.

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