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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Seitenlinie. Wie Susannah schon mehrmals festgestellt hatte, waren Paiges gegen Yank gerichtete Hänseleien nicht annährend so gutmütig wie ihr Geplänkel mit
Mitch. Eventuell war es gar nicht so erstaunlich, denn Yank und Paige stammten eindeutig von verschiedenen Planeten.
    »Würdest du mir noch eine Tasse Kaffee einschenken?«, bat Yank.
    Sofort sprang sie auf, von blondem Haar umflattert. Beide Männer musterten ihr rundes, von engen Jeans knackig umgebenes Hinterteil, als sie zum Sideboard lief und die Kaffeekanne ergriff. Außerstande, ein weiteres Neidgefühl zu unterdrücken, zog Susannah ihren Mantel aus. Obwohl dieses Bedürfnis entwürdigend war, wünschte sie, einer der beiden würde ihren Hintern so begehrlich anstarren.
    Könnte sie doch für eine kleine Weile die SysVal-Krise vergessen und einfach nur eine Frau sein ... Während sie ihren Mantel an die Garderobe hängte, gestattete sie sich eine kleine Fantasieszene, in der sie die Brüste ihrer Schwester besaß, von einem schwarzen Spitzennegligee kaum verhüllt. Mit wiegenden Hüften sah sie sich auf Mitch zugehen, um ihm einen unsittlichen Antrag zu machen. Zum Beispiel: He, großer starker Mann, erinnerst du dich an mich? Wie wär’s mit uns beiden. Hast du Lust auf eine heiße Nummer?
    Aber diese spezielle Illusion funktionierte nicht, denn Mitch erbleichte vor lauter Unbehagen, und sie hörte sein verlegenes Räuspern. Um nichts auf der Welt möchte ich dich verletzen, Susannah. Du weißt, wie sehr ich deine Freundschaft schätze. Aber Paige und ich ...
    »Kriege ich auch noch ein bisschen Kaffee?« Mitch hielt Paige seine Tasse hin. Jetzt sah er, wie sich Susannah in der Diele herumdrückte, gab aber vor, er hätte ihre Ankunft nicht bemerkt. Paige neigte sich über ihn und füllte seine Tasse nach. Voller Zuneigung lächelte er sie an. Sie tat seinem verletzten Ego so verdammt gut. In vollen Zügen genoss er es, wenn ihre wohlgeformte Gestalt hin und her eilte, um ihn zu bedienen. Und die zotigen Wortgefechte machten ihm immer wieder Spaß. Zwischen ihnen gab es
absolut keinen Funken echter sexueller Chemie, was Susannah offensichtlich nicht erkannte. Und das fand er vorerst okay.
    Seit er nicht mehr den Kumpel spielte, schienen sich Susannahs Gefühle für ihn zu ändern. Zumindest hoffte er das. Höchste Zeit, dass er Miss Hot Shot endlich unter die Haut ging. Obwohl sie es vielleicht nicht wusste – er hatte ihr den Krieg erklärt, und er baute auf ihre Vorliebe für Herausforderungen. Doch wenn er sich irrte? Wie lange würde es noch dauern, bis sie endlich verstand, was er längst erkannt hatte? Sie waren verwandte Seelen, sahen die Welt aus der gleichen Perspektive und passten großartig zueinander.
    Am Ende des Sommers würde ihre Scheidung endlich rechtskräftig sein. Bis dahin würde er jede Gelegenheit nutzen, um ihr die Augen zu öffnen. Womöglich war es nicht fair, sie inmitten einer beklemmenden Krise gefühlsmäßig herauszufordern. Aber um Fairness scherte er sich nicht mehr. Mittlerweile stand fest, dass SysVal den Sommer nicht überleben würde. Er würde die Firma und sein Geld verlieren – aber verdammt noch mal nicht Susannah!
    Nur ein einziger Punkt bereitete ihm Sorgen – ihr Interesse an Yank. Dauernd verschwand sie in seinem Labor und beobachtete ihn bei der Arbeit. Diese Gewohnheit hatte sie entwickelt, um ihre Aufregung wegen irgendwelcher Probleme zu mildern. Wenn Mitch auch glaubte, sie würde eher schwesterliche als romantische Gefühle für Yank hegen, war er sich nicht völlig sicher. Und Yank ließ sich nicht durchschauen. Liebte er Susannah? Einen Konkurrenzkampf mit Yank durfte Mitch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Mochte die restliche Welt seinen Partner auch unterschätzen – diesen Fehler hatte er nie begangen.
    »Hallo, Suze! Ich hörte dich gar nicht hereinkommen.« Auch Paige hatte ihre Schwester in der Diele entdeckt. »Setz dich, ich bringe dir was zu essen.«
    Susannah begrüßte sie alle und nahm am Tisch Platz. Innerhalb weniger Sekunden wurde ihr ein Glas gekühlter Weißwein und eine duftende Hühnerbrust auf provenzalische Art serviert. Wie rührend sie sich um mich kümmert – fehlt nur noch, dass sie ein Kissen hinter meinen Rücken stopft  ... Susannahs Stimmung sank auf den Nullpunkt, und sie fühlte sich elend, weil sie eifersüchtig auf ihre Schwester war, die so gut für sie sorgte.
    »Am zweiten Juli-Wochenende fliegen meine Kinder hierher«, verkündete Mitch.

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