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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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bestimmen?
    Angeblich starb man nicht an gebrochenem Herzen, was Paige bezweifelte. Sie schaute todunglücklich von ihrer Schwester zu Yank und meinte, ihr Herz knacksen zu hören. Doch weil sie beide liebte, musste sie genug Kraft aufbringen, um ihre Gefühle zu verbergen. Vielleicht war es Susannah egal, wie das Spiel ausgehen würde. Aber dass es überhaupt stattfand, zerstörte die Traumwelten, die sich Paige aufgebaut hatte, mit einem einzigen grausamen Schlag.
    In den letzten sechs Wochen – seit dem Abend, an dem ihre Schwester fast gestorben wäre, hatte Paige jeden Tag inbrünstig gebetet, ihre Liebe zu Yank möge erlöschen. Ohne Erfolg. Wann immer sie ihn anschaute, stieg heiße Freude in ihr auf. Allein schon im selben Zimmer zu sein wie er, beglückte sie, die gleiche Luft einzuatmen, den Anblick seines sanften, lieben Gesichts zu genießen. Jeden Sekundenbruchteil ihres restlichen Daseins wollte sie mit ihm verbringen – seine Babys gebären, seine Kleidung waschen und ihn pflegen, wenn er womöglich einmal krank wurde. Wenn sie beide alt waren, wollte sie neben ihm in einem Schaukelstuhl sitzen und seine Hand halten. Und dann gemeinsam mit ihm sterben, an seiner Seite begraben werden und ans ewige Leben glauben, damit ihre Geister für alle
Zeiten vereint wären. Nur er schenkte ihr jenes Gefühl inneren Friedens, das den tiefsten, geheimsten Teil ihrer Seele erfüllte.
    Und jetzt – ganz gleichgültig, welches Ende das idiotische Spiel nehmen mochte – musste sie eine niederschmetternde Tatsache akzeptieren. Yank liebte ihre Schwester, und sie durfte den beiden nicht im Weg stehen. Beinahe wäre Susannah ermordet worden. Dieses Grauen würde Paige niemals vergessen, ebenso wenig ihre Gewissensqualen, weil sie Cal vertraut hatte.
    Seit dem schrecklichen Abend bedeutete ihr die ältere Schwester noch viel mehr, genauso wie den anderen. Stets blieb Yank wie ein Wachhund an ihrer Seite, und in Mitchs Augen erschien jedes Mal, wenn Susannah in der Nähe war, ein gehetzter Ausdruck. Armer Mitch. Wegen der Tragödie war er noch ernster geworden und lächelte nur selten. Wochenlang war er nicht mehr nach El Camino gekommen, ins SysVal-Haus, unentwegt vergrub er sich in seiner Arbeit.
    Schmerzlich lächelte Susannah, als Paige sich zu ihr setzte. »Ich dachte, du wärst nach Hause gefahren.«
    »Nein, ich möchte hier bleiben.«
    »Total verrückt, nicht wahr? Die beiden sind völlig durchgeknallt.«
    »Wenn du das findest – warum schaust du dann zu?««
    »Yanks wegen. Ich begreife nicht, warum er das tut.«
    »Weil er dich liebt.« Fast blieben die Worte wie große Brotbrocken in Paiges Hals stecken.
    Susannah schüttelte energisch den Kopf. »Ganz sicher nicht. Und er weiß, dass Sam gewinnen wird. Wieso versucht er mich in die Arme meines Ex zurückzutreiben? Das funktioniert nicht. Egal, was Yank sagt oder macht – diesmal wird er seinen Willen nicht durchsetzen. Nie wieder gehe ich zu Sam zurück.«
    Seufzend nickte Paige. Welche halbwegs vernünftige
Frau würde einen Macho-Hengst wie Sam Gamble einem wundervollen Mann wie Yank vorziehen?
    Nun begann das Victors-Spiel, fröhliche kurze Piepser auszustoßen. Sam knöpfte seine Manschetten auf und krempelte die weißen Hemdsärmel hoch. »Erst mal ein Probespiel, Partner – okay? Damit du nachher nicht behauptest, ich hätte dir keine Chance gegeben.«
    Angewidert musterte Yank die Tasten. »Kein Probespiel. Ich hasse Victors. Bringen wir’s möglichst schnell hinter uns.«
    »Welch ein Scheißpech für dich, Hombre.« Grinsend schlug ihm Sam auf die Schulter. »Aber es war ja deine Idee.«
    Victors, das komplizierteste der frühen Target-Spiele, enthielt eine geschichtliche Miniaturabhandlung über die Entwicklung der Waffen, von der Steinzeit bis zum Atomzeitalter. In der ersten Phase tauchten primitiv gestaltete Männer auf, die Steine gegen winzige vierbeinige Kreaturen schleuderten und grellen Blitzen auswichen. Die zweite und die dritte Phase zeigten, wie sie dahingleitende Figuren mit Pfeilen attackierten. Dann feuerten sie Kanonen auf Soldatentruppen ab und flohen vor dem Gegenangriff. In der letzten Phase erschien die schwankende Skyline einer Stadt. Die Spieler manövrierten ein Flugzeug, das Bomben auf kleine Ziele abwarf, während willkürlich bewegte Raketen die Maschine abzuknallen versuchten. Wenn ein Spieler das alles überlebt hatte, entwickelte sich eine pilzförmige Wolke, und darauf stand in

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