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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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    GLÜCKWUNSCH
SIE HABEN DIE ZIVILISATION ERFOLGREICH
AUSGELÖSCHT.
WAS WERDEN SIE JETZT TUN?
    Früher hatte diese Message alle Spieler maßlos begeistert.
    Im Gegensatz zu Yank entschloss sich Sam zu einem Probespiel. Während er vor der Maschine stand, in einem weißen Hemd und Designerjeans, die Krawatte locker um den offenen Kragen geschlungen, erinnerte sich Susannah an all die Abende im Mom and Pop’s. Inzwischen war die Kneipe ein vegetarisches Restaurant namens Happy Sprouts. Jahrelang waren sie nicht mehr dort gewesen.
    »Okay, ich bin bereit«, sagte Sam. »Die höchste Punktzahl gewinnt. Knobeln wir, wer anfängt?«
    »Nur zu«, erwiderte Yank missmutig. »Du bist bereit, also leg los.«
    Sam machte ein paar Lockerungsübungen mit seinen Fingern und schenkte Susannah ein freches Lächeln. Dann wandte er sich wieder zu dem Gerät. »Lass mich bloß nicht im Stich, Baby!«
    Unfähig, der Versuchung zu widerstehen, trat Paige näher. Susannah war felsenfest von Sams Sieg überzeugt. Wenn er tatsächlich gewann, könnte das einen Sinneswandel in Yanks Herz auslösen, und er würde nicht mehr ihre Schwester lieben, sondern sie. Dann würden sie heiraten und in Falcon Hill leben ...
    Und vielleicht würden Kühe über den Traualtar hinwegfliegen.
    Sam Gamble war ein grandioser Videospieler. Das musste sie ihm zubilligen. Ausschließlich auf den Bildschirm und die Tasten unter seinen Fingern konzentriert, ließ er sich von nichts ablenken. Glattes schwarzes Haar fiel ihm in die Stirn, während er die ersten drei Phasen höchst effektiv absolvierte. Immer aufgeregter piepste die Maschine, und er kam zur letzten Phase. An seinen Oberarmen zuckten die Muskeln, als er zunehmend schneller auf die Tasten drückte. Abwehrraketen schossen empor, Bomben rasten herab. Vor lauter Aufregung schien sein Gesicht zu glühen.
    Und dann stieß er einen triumphierenden Schrei aus. Die pilzförmige Wolke erschien. Über den Monitor flimmerte die Botschaft. Von fünfzigtausend Punkten hatte er fünfundvierzigtausenddreihundert erzielt.
    Selbstgefällig drehte er sich zu Yank um. »In meiner Glanzzeit habe ich achtundvierzigtausend geschafft. Aber ich finde, ich darf nicht klagen.«
    Paige beobachtete, wie er seinen Blick über Susannahs Körper wandern ließ. Eigentlich wirkte das gar nicht unsympathisch  – sie merkte ihm an, dass er ihre Schwester liebte – auf seine Art. Trotzdem jagte ihr seine besitzergreifende Miene einen Schauer über den Rücken. So arrogant konnte nur ein Egomane sein. Wie schrecklich, sich in einen solchen Mann zu verlieben ...
    Das personifizierte Elend, ging Yank zu der Maschine und starrte den Bildschirm an. Eine Zeit lang tat er gar nichts. Dann wandte er sich zu seinem Publikum, als wollte er etwas sagen. Offenbar besann er sich anders. Das Kinn verkniffen, drückte er auf den Startknopf.
    So hinreißend ...
    Welch eine Wonne, ihn arbeiten zu sehen ...
    Die Hände ganz locker, perfekte Konzentration. Jede einzelne Bewegung war präzise. Nichts tat er aufs Geratewohl. Eine Phase nach der anderen kapitulierte vor ihm, jedes Projektil traf sein Ziel. Pfeile flogen, Kugeln pfiffen. Zielsicher und tödlich warf er seine Bomben ab und wich den Raketen aus, bevor sie ihm zu nahe kamen. Nichts überließ er dem Zufall. Er war allmächtig, allwissend. Konnte ein Mann so vollkommen sein? Nein, nur Gott. Nur der Schöpfer höchstselbst vermochte so perfekt zu spielen. Fünfzigtausend. Fünfzigtausend Punkte. Die Höchstzahl.
    »Du Hurensohn«, murmelte Sam. Immer und immer wieder. »Du Hurensohn ...«
    »Jetzt gehört sie mir, Sam«, erwiderte Yank und sah noch unglücklicher aus als vor dem Spiel. »Das haben wir vereinbart. Damit musst du leben.«
    Sam starrte zu Boden, endlos lange Sekunden tickten dahin, bis er Susannah anschaute. »Willst du ihn wirklich?«
    »Nun, ein Deal ist ein Deal«, wisperte sie.
    Und Paige fühlte, wie aus dem tiefsten Grund ihrer Seele ein gewaltiges, furchtbares Schluchzen emporstieg. Vor lauter Angst, es würde aus ihr hervorbrechen, wagte sie nicht zu atmen. Sie musste es unterdrücken, ihre Trauer an einem geheimen Ort verstecken, wo man sie niemals entdecken würde. Irgendwie musste sie genug Großmut aufbringen, um diesen beiden geliebten Menschen ihren Segen zu erteilen. Und dann würde sie aus ihrem Leben verschwinden, weil sie es nicht ertrug, sie vereint zu sehen.
    »Suzie, ich liebe dich«, beteuerte Sam heiser, unverhohlene Verzweiflung in den

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