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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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verlor einen ihrer Pumps, und Paige warf Rolodex-Karteikarten zu Boden, die in alle Richtungen schlitterten. Und über den vier Köpfen flimmerte der Victors-Bildschirm.
    Schließlich schüttelte Mitch die Frauen ab, zog Yank auf die Beine und presste ihn an eine Trennwand. Prompt stürzte sie ein, und beide Männer krachten ins benachbarte Büro.
    Aufmerksam beobachtete Sam die Ereignisse, las in den Gesichtern, und endlich verstand er, wie diese Menschen zueinander passten. Dies war die Vision, die ihm entgangen war, die er in seinem verblendeten Enthusiasmus übersehen hatte. Nun schüttelte er den Kopf über seine eigene Dummheit.
    »Lass ihn los, Mitch!«, schrie Susannah und riss an seinem Arm. Aber irgendetwas lenkte sie ab, eine kleine Bewegung am Rand ihres Blickfelds. Sie wandte den Kopf zur Seite und entdeckte Sam, der dabei war, das Büro zu verlassen.
    Er schaute sie an, und seine unverhohlene Resignation nahm ihr fast den Atem. Ja, jetzt gab er sie endlich frei. »Bye, Baby«, sagte er leise. »Sicher sehen wir uns irgendwann mal wieder.«
    Für einen kurzen Moment hielten ihre Augen einander fest, dann nickte sie, um sich von ihrer ersten großen Liebe zu verabschieden. Leb wohl, Sam Gamble, alles Gute.
    Da verzogen sich seine Lippen zum alten dreisten Grinsen  – dem Grinsen des Harley-Davidson-Piraten, der sie bei der Hochzeit entführt und ihr Schicksal neu gestaltet hatte. Und dann kehrte er allen einstigen Partnern den Rücken, um eine neue magische Welt zu erobern.
    Aus dem Lautsprecher tönte »Twist and shout«.
    »Verdammt noch mal, kämpf mit mir!«, befahl Mitch. So großartig das auch klang, es fiel ihm schwer, die Willenskraft aufzubringen, um ins Gesicht eines so armseligen Gegners zu schlagen. »Kämpf mit mir, verdammter Schurke!«
    Aber da es um physische Gewalt ging, stand Yank vor einem Rätsel. Obwohl ihm der Gedanken gefiel, nach all den Jahren endlich in eine Keilerei verwickelt zu werden, kämpfte er nicht gern. Weil er keine Zeit fand, alles durchzudenken, zu überlegen, zu planen.
    In Wirklichkeit fand Mitch die Frauen viel problematischer als den armen Yank. Wie Kletten hingen die Faulconer-Schwestern an ihm. Sobald er die eine abgewehrt hatte, stürzte sich die andere wieder auf ihn. Paige umklammerte seinen Hals, Susannah zerrte an seiner Taille. Nun fing sein Knie zu schmerzen an. Und als er gegen die Trennwand geprallt war, hatte er sich den Ellbogen aufgeschürft.
    Was zum Teufel trieb er eigentlich? Er war achtunddreißig Jahre alt, zweifacher Vater, ein Mitglied des United-Way-Board-Aufsichtsrats. Großer Gott, hatte er den Verstand verloren? Er ließ Yank los und lockerte Paiges Würgegriff. Sobald Susannah merkte, dass sein Kampfgeist erloschen war, glitt ihr Arm von seiner Taille hinab.
    Yank blinzelte verwirrt, und Mitch starrte ihn wütend an. »Du wirst nicht mit Susannah ins Bett gehen.«
    »Nein, das wäre keine gute Idee.«
    Jetzt entstand ein langes Schweigen. Mitch musterte Yank, dann Susannah. Und die ganze Anspannung wich aus seinem Körper wie die Luft aus einem zu prall gefüllten Ballon.
    »Tut mir Leid.« Yank zwinkerte heftig weiter. »Aber ich fürchte, ich habe meine rechte Kontaktlinse verloren.«
    Plötzlich krochen alle über den Boden und suchten die Kontaktlinse – froh über die Gelegenheit, sich wieder zu
fassen. Unter einer Rolodex-Karteikarte fand Paige die glücklicherweise unversehrte Linse. Mitch rückte seine Krawatte zurecht und rieb seinen wunden Ellbogen. Und Susannah suchte ihren Schuh.
    »Natürlich ist es schwierig ...«, begann Yank, nachdem er die Kontaktlinse wieder eingesetzt und einen aufgeschürften Fingerknöchel inspiziert hatte. »Sehr schwierig, wie wir uns da rausmanövrieren sollen. Also – Sam und ich hatten einen Deal. Dabei habe ich mich nicht allzu ehrenwert verhalten, und darauf bin ich gewiss nicht stolz. Ich hätte ihm verraten müssen, dass ich Victors erfunden habe. Andererseits – manchmal heiligt der Zweck tatsächlich die Mittel, und ich habe eine gewisse Verpflichtung.«
    Jetzt war es Susannah, die ihn am liebsten niedergeboxt hätte. Auf unsicheren Beinen – sie hatte ihren Schuh noch immer nicht gefunden – hinkte sie zu Yank. »Würdest du’s dabei belassen? Es ist vorbei, dieser Wettkampf war völlig sinnlos.«
    Zu ihrer Verblüffung donnerte Mitch: »Halt den Mund, Susannah! Wenn es darum geht, ein Unternehmen zu leiten, bist du Dynamit – aber ein hoffnungsloser Fall, sobald du dein

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