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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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mit der Zeit, ja – besonders, wenn das Gerät von einer Firma wie FBT vermarktet wird. Wir brauchen ein Terminal, einen Video-Monitor. Natürlich wird das eine Menge Geld verschlingen. Aber Yank erfindet ständig irgendwas Neues. Glauben Sie mir – der Mann ist wirklich ein Genie.«
    »Offenbar haben Sie nicht allzu viel Respekt vor FBT. Warum bieten Sie das Ding ausgerechnet dieser Firma an?«
    »Weil ich nicht genug Geld habe, ums selber zu produzieren. Sicher, Yank und ich könnten ein paar kleine Computer zusammensetzen und unseren Freunden verkaufen. Doch das wäre nicht gut genug. Begreifen Sie’s? Ein Multi wie FBT muss das schaukeln. Wenn sich FBT für Yanks Erfindung stark macht, wird die Welt einen Computer bekommen, der so klein – und noch wichtiger – so billig ist, dass
ihn jeder kaufen und nach Hause mitnehmen kann – einen Personalcomputer. Den stellt der Kunde auf seinen Schreibtisch und spielt damit rum. Noch zwei Jahre – und wir würden die dicken großen Bonzenmaschinen ins Reich der Dinosaurier verbannen.«
    Das Feuer in seinen Augen wirkte so charismatisch, seine Ausstrahlung so energiegeladen, dass sie sich beinahe mitreißen ließ. »Und wie funktioniert der Apparat?«
    »Das kann ich Ihnen hier nicht zeigen. Er muss angeschlossen werden. Dafür braucht man elektrischen Strom. Um die Datenbank zu laden. Damit alles läuft, verwendet man ein Terminal – eine Tastatur wie bei einer Schreibmaschine – und einen Bildschirm.«
    »Mit anderen Worten, dieses Ding da bringt gar nichts zu Stande.«
    »Um Himmels willen, es ist ein Computer!«
    »Aber es ist nutzlos, wenn es nicht mit diesen anderen Teilen verbunden wird?«
    »Stimmt.«
    »Ich fürchte, Sie verschwenden Ihre Zeit, Sam. So was interessiert meinen Vater nicht. Und kein Mensch will das Gerät kaufen.«
    »Doch, auf der ganzen Welt wird man sich drum reißen! In ein paar Jahren wird der Personalcomputer genauso zu einem normalen Haushalt gehören wie ein Toaster oder eine Stereoanlage. Warum verstehen Sie das nicht?«
    Seine feindselige Miene jagte glatt einen Schauer über Susannahs Rücken. Trotzdem zwang sie sich zu einem ruhigen, entschiedenen Ton, so als wollte sie bei einer Sitzung des Hospital-Hilfswerks ihren Standpunkt vertreten. »Vielleicht wird das im einundzwanzigsten Jahrhundert geschehen. Aber nicht 1976. Wer wird so etwas kaufen – eine Maschine, die erst funktioniert, wenn sie mit einem Dutzend anderer Geräte verbunden ist?«
    »In den nächsten paar Jahren nur Leute, für die’s ein Hobby ist. Oder Experten. Aber in den achtziger Jahren ...«
    »So weit verbreitet kann dieses Hobby gar nicht sein, dass sich die Produktion lohnen würde.« Sie schaute auf ihre Uhr, um zu bekunden, sie habe Wichtigeres zu tun, als auf einer Holzkiste zu sitzen und über die groteske Vision eines Computers zu schwatzen, der auf jedem häuslichen Schreibtisch stehen würde.
    Seufzend schüttelte er den Kopf. »Obwohl Sie halbwegs intelligent aussehen, leben Sie völlig am Zeitgeist vorbei. Müssen Sie so viele Dinnerpartys arrangieren, dass Sie gar nicht merken, was ringsum passiert? Großer Gott, das ist Kalifornien! Und Sie wohnen ganz in der Nähe des Silicon Valley. Die elektronische Metropole der Welt liegt praktisch vor Ihren Füßen. Und da draußen gibt’s zahllose Leute, die sehnsüchtig auf so eine Erfindung warten.«
    Als Joel Faulconers Tochter war sie in einer Umgebung aufgewachsen, wo man ihr die Spitzentechnologie gewissermaßen zum Frühstück serviert hatte. Also lebte sie keineswegs hinter dem Mond. Und Sam Gambles herablassende Art missfiel ihr. »So Leid’s mir tut«, erwiderte sie eisig, »in diesem Koffer sehe ich nur elektronische Teile, die nichts bewirken. Sparen Sie sich die Mühe, mein Vater wird Sie nicht empfangen. Und wenn doch, werden Sie ihn sicher nicht für die unpraktische Erfindung Ihres Freunds begeistern.«
    »Reden Sie mit ihm, Suzie. Verschaffen Sie mir einen Termin in seinem Büro. Alles Weitere erledige sich selber.«
    Sie betrachtete seine Lederjacke, das lange Haar, den Ohrring. »Nein, das ist unmöglich.«
    Die schmalen Lippen verkniffen, schaute er an ihr vorbei zur Lagune. Inzwischen regnete es stärker, kleine Wellen kräuselten das graue Wasser. Als er seine Hände in die Jackentaschen schob, knirschte das Leder. »Okay. Tun Sie mir
wenigstens einen Gefallen. Begleiten Sie mich nächste Woche zu einer Versammlung.«
    Erschrocken runzelte sie die Stirn. Diesen Mann ein

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