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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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vollen Brüsten, die sie in ihrer Fantasie betasteten und küssten, oder von süßen kleinen Ärschen unter Miniröcken. Doch sie lebten nur nachts. Deshalb war es natürlich extrem schwierig, Mädchen zu treffen. Und falls es ihnen gelang, gab es Probleme. Wie sollte man mit jemandem reden, der nichts von dem Glücksgefühl verstand, einen Abend mit einem DEC PDP-8 zu verbringen und ein Teilprogramm zu entwickeln, das quadratische Funktionen beherrschte?
    Zweifellos waren sie Mega-Freaks, und ihre Beziehungen zum anderen Geschlecht gingen unweigerlich schief.
    Die meisten waren so begeistert und überwältigt von der aufregenden Hackerei, dass sie gar nicht auf die Idee kamen, sie würden die Schlüssel zu einer neuen Gesellschaft in den Händen halten. Natürlich sehnten sie sich nach kleinen, billigen Geräten, die sie jederzeit benutzen konnten, statt um drei Uhr nachts in ein Computerlabor zu schleichen. Aber solche Gedanken gingen niemals über vage, flüchtige Tagträume hinaus. Denn es machte viel zu großen Spaß, eine komplizierte Sinus-Cosinus-Routine zu entwickeln, mit der ein selbst erfundenes Computerspiel noch besser funktionierte. Sie waren Hacker, keine Visionäre. An die Zukunft dachten sie nur selten.
    Doch es gab sie, die Visionäre. Mit rebellischen jungen Augen, vom althergebrachten Wissen unverdorben. Sie sahen, was geschah, wenn sich die Freaks versammelten – zum Beispiel im Homebrew Computer Club. Was die Visionäre dort beobachteten, verstanden sie.
    Ungeduldig wanderte Sam auf dem Fußweg hin und her, der zum SLAC führte – zum Stanford Linear Accelerator Center. Susannah verspätete sich. Vielleicht würde sie gar nicht kommen. Er schob die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans und berührte seine Brieftasche. Weil er an diesem Tag sein Gehalt vom Konto abgehoben hatte, fühlte sie sich etwas dicker an als normalerweise. Danach hatte er zwei Bücher gekauft – Arthur Charles Clarkes »Profiles of the Future« und Marvin Minskys »Society of Mind«, außerdem eine neue Eagles-Kassette.
    Wie er seinen Job hasste ... Er war Techniker bei einer kleinen Halbleiterfirma in Sunnyvale. Was er tat, bereitete ihm keine Mühe. Aber da er keinen akademischen Grad erworben hatte, endete die Arbeit stets in einer Sackgasse. Auch Yank konnte keinen Studienabschluss vorweisen. Trotzdem hatte er einen guten Job bei Atari, den er seiner genialen Begabung verdankte. Diese Stellung würde er vermutlich
bald verlieren. Er war chronisch arbeitslos, denn er vertiefte sich immer wieder in unglaubliche Hackereien und vergaß, an seinem Arbeitsplatz zu erscheinen. Inzwischen hatte Sam die Erkenntnis gewonnen, moderne Firmen – sogar fortschrittliche wie Atari – wären nicht für Typen wie Yank geschaffen. Nach seiner Ansicht gehörten die Stechuhren zu den hunderttausend Dingen, die in der Geschäftswelt dieses Landes falsch liefen.
    Als er sein Studium aufgegeben hatte, war er eine Zeit lang auf seinem Motorrad durch die Staaten getrampt. Das hatte er in vollen Zügen genossen. Er hatte zahllose Leute kennen gelernt und mit vielen Frauen geschlafen, bis ihm dieses ziellose Leben auf die Nerven gefallen war. Wieder daheim, hatte er sich mit Yank Yankowski zusammengetan, der soeben von der Cal Tech abgegangen war.
    Schon seit der Kindheit kannten sie sich. Aber Yank war ein Jahr älter, und sie hatten in verschiedenen Cliquen verkehrt. Sam war ein Radaubruder und Yank fast unsichtbar gewesen – ein verschrobener dünner Junge, der sich in der Garage seiner Eltern verkrochen und seltsame Apparate gebastelt hatte.
    Das Surren eines bestens eingestellten deutschen Motors erregte Sams Aufmerksamkeit, und er beobachtete den silbernen Mercedes, der auf den Parkplatz fuhr. Als er das effektive, sachliche Design des Vehikels begutachtete, empfand er reine Freude. Eigentlich gab es keinen Grund, warum Detroit nicht auch solche Autos bauen konnte – abgesehen von Profitgier und mangelnder Fantasie.
    Während Susannah den Fußweg entlangging, glich sie haarscharf seiner Traumfrau, die er begehrt und nie bekommen hatte. Weder ihr Geld noch ihre äußeren Vorzüge reizten ihn. Oft genug hatte er mit reichen Frauen geschlafen, und ganz sicher mit schöneren. Aber Suzie war anders. Er verfolgte ihre Bewegungen, betrachtete den fein geschwungenen
Mund, ihren schlichten, locker gegürteten Kaschmirmantel. Einfach Klasse, genau wie ihr Mercedes. Typisch Miss Faulconer.
    Sie ging zu ihm, kerzengerade wie der

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