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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Einzelheiten.
    Mit ruhiger Stimme – übertrieben höflich – stellte Joel ein paar Fragen. Susannah zog sich in einen Ledersessel am anderen Ende des Raums zurück.
    »FBT hatte niemals vor, den allgemeinen Konsumentenmarkt zu erobern«, bemerkte Joel sanft.
    Gelangweilt winkte Sam ab. »Haben Sie nicht die Geschichte des Altair 8800 verfolgt?«
    »Nun, vielleicht sollten Sie mich aufklären.«
    Sam begann umherzuwandern und füllte das Büro mit seinen rastlosen Energien, die Susannah trotz der sicheren Entfernung spürte. »Vor anderthalb Jahren erschien auf dem Titel der Zeitschrift Popular Mechanics ein Foto des Altair ›acht-acht-null-null‹. Diesen kleinen Computer, etwa halb so groß wie eine Klimaanlage, konnte man mit einem Bastelsatz zusammenbauen. Um Informationen zu erhalten, liest man auf dem Monitor Lichtzeichen im Octal Code. Da dieser Apparat keine Datenbank hat, bewirkt er nicht viel, und der Kunde bekommt für sein Geld nur einen Beutel voller Teile, die er zusammensetzen muss. Aber innerhalb von drei Wochen hat die Firma, die den Altair produziert, nicht nur den drohenden Bankrott abgewehrt, sondern zweihundertfünfzigtausend Dollar verdient.« In seinem Enthusiasmus merkte er nicht, wie Joel die Brauen hob. »Zweihundertfünfzigtausend! Weil der Altair so oft bestellt wurde, kam die Firma mit den Lieferungen gar nicht nach. Die Leute zahlten Geld für Computer, die noch gar nicht fertig waren. Einmal fuhr ein Typ nach Albuquerque, kampierte vor dem Firmengebäude und wartete auf seine Maschine.«
    »Tatsächlich?« Joel schüttelte den Kopf. Dann erweckte er den Eindruck, er würde nachdenken. »Zweihundertfünfzigtausend, sagten Sie?«
    Die Hände auf den Schreibtisch gestützt, beugte sich Sam eifrig vor. »In nur drei Wochen! Ein unglaublicher Markt! Vor allem, wenn Sie berücksichtigen, wie primitiv der Altair ist, verglichen mit Yanks Design.«
    Scheinbar bewundernd musterte Joel die Mutterplatine, die vor ihm stand. »Ja, das sehe ich. Und wie viel verlangen Sie dafür, Sie und Mr. – Yankowski, nicht wahr?«
    Sam setzte sich und zögerte. »Vor allem eine dynamische Vermarktung.«
    »Gewiss.«
    »Außerdem möchten wir bei der Produktion ein Mitspracherecht bekommen.«
    »Ah, sozusagen als Projektmanager?«
    Erstaunt runzelte Sam die Stirn. Aber er nickte.
    »Und der Preis?«, fragte Joel.
    In seinem Sessel zurückgelehnt, kreuzte Sam die Fußknöchel. Beinahe glaubte Susannah zu sehen, wie Zahlen durch sein Gehirn schwirrten. »Fünfzigtausend.«
    »Okay.« Joel ergriff einen Brieföffner aus Edelstahl. »Was meinen Sie, wie viel wir an diesem Computer verdienen würden, sobald er auf dem Markt etabliert ist?«
    »Ein paar Millionen pro Jahr, nehme ich an«, antwortete Sam vorsichtig.
    »Ah ...« Joels Augen verengten sich. »Könnten Sie sich etwas genauer ausdrücken?«
    »Vielleicht zweieinhalb Millionen.«
    »Zweieinhalb? Sind Sie sicher?«
    Jetzt war Sam auf der Hut. »Das habe ich noch nicht kalkuliert.«
    »Könnte es weniger sein?«
    »Vermutlich.«
    »Oder mehr? Vielleicht drei Millionen?«
    »Möglich.«
    »Zwei Komma acht Millionen?«
    Sam starrte Joel ein paar Sekunden lang an. »Wollen Sie mich verarschen?«
    Fast unhörbar schnappte Susannah nach Luft und erhob sich aus ihrem Sessel.
    » Verarschen ?«, wiederholte Joel, als würde er die Bedeutung dieses Worts nicht kennen. »Wieso glauben Sie das?«
    »Beantworten Sie einfach meine Frage!«, fauchte Sam.
    Joel lächelte spöttisch. »Warum sollte ich jemanden verarschen, der dieser Firma zwei Millionen pro Jahr einbringen würde? So viel zahlt FBT für die Müllabfuhr.«
    Aus Sams Wangen wich alles Blut.
    »So sehr ich es auch bedauere Mr. Gamble – Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wovon Sie reden. Sie wissen nicht, wie viel das Produkt wert ist, das Sie verkaufen wollen, und was es meiner Firma einbringen würde. Offensichtlich haben Sie Ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sonst würden Sie meine Zeit nicht mit dieser Besprechung vergeuden.«
    Joel hatte mit einer Schalttafel gespielt. Nun drückte er auf ein paar Tasten und schaute aus dem Fenster. Als Sam seinem Blick folgte, sah er die Wassersäulen, die aus den steinernen Brunnen emporstiegen, hinabsinken – eine nach der anderen. Wie der Allmächtige beherrschte Faulconer die Elemente des Universums.
    Was er mit dieser Demonstration seiner Macht bezweckte, entging Sam absolut nicht.
    Nachdem die letzte Säule verschwunden war, glänzte der See unbewegt

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