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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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und Paige. Schweren Herzens versuchte sie sich vorzustellen, wie es wäre, ohne seine Liebe zu leben. In manchen Familien wurde die Liebe bedingungslos verschenkt – in ihrer nicht.
    Sie wählte Cals Nummer, bekam aber nur das Freizeichen zu hören. Seufzend setzte sie sich hin, schrieb ihm einen Brief und bat ihn um Verzeihung – wenn ihr Verhalten auch unverzeihlich war.
    Es war schon dunkel, als Sam hereinkam und ankündigte, dass er sie heute Abend in ein chinesisches Restaurant einladen würde. Sie wollte erwidern, zuerst müsste sie sich umkleiden. Dann fiel ihr ein, dass sie nichts zum Umziehen hatte, und sie zuckte innerlich resigniert mit den Schultern.
    Sie verließen das Haus durch die Hintertür und sahen, wie gerade ein dunkelblauer Pinto hinter Yanks Duster parkte. »O Scheiße«, murmelte Sam.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Susannah erschrocken. War Angela Gamble verfrüht heimgekehrt? Was sollte sie seiner Mutter sagen?
    Statt zu antworten, stürmte er mit langen Schritten zur Garage – wie ein Mann, der eine tödliche Mission zu erfüllen hatte. Verdutzt eilte sie hinterher.
    Zu ihrer Erleichterung war die Frau, die neben der Werkbank stand, etwa in ihrem eigenen Alter – sicher nicht alt genug, um Sams Mutter zu sein, obwohl sie in ihrer Polyesterbluse
und dem marineblauen Rock, kombiniert mit einer schlechten Dauerwelle, älter aussah. Sie hatte eine birnenförmige Figur – schmale Schultern, kleiner Busen, breite Hüften. Aber sie besaß eine wundervolle Haut, hell und makellos, bis auf den schwachen Schatten eines Schnurrbarts auf der Oberlippe. Einen so geringfügigen Schönheitsfehler würde eine stilbewusste Frau einmal pro Monat mit einem Enthaarungsmittel beseitigen.
    »... alle wichtigen Nährstoffe, Yank. Ich habe dir meinen Drei-Bohnen-Salat hingestellt. Hast du ihn gegessen? Nein! Keinen Bissen! Kidney-Bohnen sind eine großartige Proteinquelle. Aber du stopfst ständig nur Schokoladenkekse in dich hinein. Also, ich sage dir was, Mister. Von jetzt an backe ich keine Schokoladenkekse mehr, solange du nicht anfängst, richtig zu essen ...«
    »Lass ihn in Ruhe, Roberta.«
    In ihre Lektion vertieft, die sie Yank erteilte, hatte die Frau ihr Publikum nicht bemerkt. Als Sams Stimme erklang, zuckte sie zusammen, und Susannah beobachtete, wie sich ihr Gesicht vor Angst verzerrte. »O Sam, ich wollte nicht – es ist nur ...«
    Langsam wanderte er zu ihr. In seinen tief sitzenden Jeans, mit dem o-beinigen Harley-Gang, wirkte er zweifellos bedrohlich. Susannah verstand, dass Roberta zurückwich.
    Nun steckte er auch noch einen Daumen in eine Gürtelschlaufe an seinem Hosenbund. Bei diesem Anblick verspürte Susannah ein primitives sexuelles Prickeln, auf Kosten der bedauernswerten Roberta. »Offenbar habe ich mich bei unserem letzten Gespräch vor ein paar Tagen nicht deutlich genug ausgedrückt«, begann er.
    »Moment mal, Sam, ich – ich schaue nur für eine Minute vorbei ...«
    »Hau ab. Ich will dich hier nicht sehen. Ständig nörgelst du an ihm rum, und das missfällt mir.«
    Roberta versuchte sich zusammenzureißen. »Hör mal, ich kann herkommen, wann immer ich will. Yank freut sich drüber. Nicht wahr, Yank?«
    Schweigend ergriff Yank ein Stück Lötzinn und beugte sich über die Platine. Sam lehnte sich an die Werkbank. »Wie gesagt, halt dich von hier fern. Wenn Yank mit dir schlafen will, ist das seine Sache. Aber sobald er arbeitet, darfst du ihn nicht nerven.«
    Roberta starrte ihn an. Offenbar bemühte sie sich, genug Mut für einen Streit aufzubringen – was ihr ebenso offensichtlich misslang. Jetzt sah Susannah ihr Kinn zittern. Sie hasste peinliche Szenen. Deshalb beschloss sie, die Wogen zu glätten. »Hallo, ich bin Susannah.« Instinktiv verheimlichte sie den wohl bekannten Namen Faulconer.
    Dankbar für die Einmischung, beeilte sich Roberta, den Gruß zu erwidern. »Hi, ich bin Roberta Pestacola. Wie Pepsi Cola, nur mit einem ›Pesta‹ vorn.«
    »Sind Sie Italienerin?«
    »Ja, ich stamme aus einer rein italienischen Familie. Nicht nur mütterlicherseits, so wie Sam.«
    Bis zu diesem Augenblick hatte Susannah nicht gewusst, dass mediterranes Blut in Sams Adern floss.
    »Ich bin Yanks Freundin«, fuhr Roberta fort. »Wir sind so gut wie verlobt.« Dann erzählte sie Susannah, sie sei Ernährungsberaterin in einem Krankenhaus. In ihrer Freizeit würde sie gern töpfern.
    Als sie verstummte, schien sie zu erwarten, Susannah würde sie über ihre Beziehung zu

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