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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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seiner unbändigen Energie in ihr entzündet hatte. Diesen Funken wollte sie heller leuchten sehen – und so blieb ihr nichts anderes übrig, als diesem rastlosen jungen Mann, in den sie sich unklugerweise verliebt hatte, bis ans Ende der Welt zu folgen. Ihre Stimme war nur ein Flüstern, fast unhörbar. »Okay, ich bin drin.«

10
    Yanks Duster hustete wie das Opfer eines Lungenemphysems, während Susannah ein paar Tage später nach Norden fuhr, zum Haus ihres Vaters. Jahrelang hatte sie luxuriöse
Autos besessen – und bis zu diesem Moment gar nicht gewusst, dass sich ein Vehikel dermaßen aufführen konnte. Sie überlegte, ob sie das zum Vorwand nehmen sollte, um kehrtzumachen. Doch dann stellte sie sich vor, wie Sam sie auslachen würde, wenn sie ohne die Sachen zurückkam, die sie holen wollte.
    Mit jedem Tag fiel ihr der Verzicht auf ihr Eigentum schwerer. Sam hatte ihr Geld für ein neues Antibabypillenrezept gegeben. Obwohl sie das besonders dringend benötigte, gab es noch andere Dinge, die ihr fehlten – ihre Lesebrille, der Führerschein, Kleider, um ihre geliehene Garderobe zu ergänzen. Und so sehr ihr auch davor graute, sie durfte den unangenehmen Besuch in Falcon Hill nicht länger hinauszögern.
    Schließlich ragte das schmiedeeiserne Tor vor ihr auf. Sam hatte ihr das kleine elektronische Gerät in die Hand gedrückt, mit dem sich das Schloss öffnen ließ. Aber das brauchte sie nicht. So wie an jedem Donnerstagmorgen stand das Tor für eine Lebensmittellieferung offen. Als sie in die Zufahrt bog, erinnerte sie sich an die Klatschkolumne in der letzten Sonntagszeitung, die sie zufällig entdeckt hatte  – einen boshaften Bericht über die geplatzte Hochzeit. Mit einem Foto illustriert, das Susannah und Cal »in glücklicheren Zeiten« zeigte ... Ein flaues Gefühl im Magen, hatte sie erneut versucht, mit ihrem Vater zu telefonieren, und diesmal die Nummer seines Büros gewählt. Die Sekretärin hatte vorgeben, nicht zu wissen, wer die Anruferin war, und ihr mitgeteilt, Mr. Faulconer würde sich im Ausland aufhalten.
    Mit wild klopfendem Herzen parkte sie den Duster im Hof, stieg die Eingangsstufen des Hauses hinauf und läutete an der Tür. Während sie wartete, wünschte sie, ein vertrauter Dienstbote möge erscheinen – eine dieser mythischen Haushälterinnen aus gewissen Romanen, die sie mit strengem
Tadel und einem Teller voller frisch gebackener Kekse begrüßen würde. In der Wirklichkeit hatte die derzeitige Haushälterin ein kleines Tattoo am Handrücken und arbeitete erst seit ein paar Monaten auf Falcon Hill.
    Eine schlanke Hand – ohne Tattoo – öffnete die Tür.
    »Paige?«
    »Ah, die entlaufene Braut kehrt heim.«
    Susannah blinzelte erstaunt. Ihre Schwester war hier ? Noch mehr verblüffte sie ihr eigenes Seidenkleid, das Paige statt der üblichen Jeans trug. Durch die Haare schimmerten antike goldene Ohrringe. Die hatte Joel seiner älteren Tochter zum Highschool-Abschluss geschenkt.
    Spöttisch verzog Paige die hübschen Lippen. »Also, ich glaub’s nicht, dass du den Nerv hast, in Falcon Hill aufzukreuzen.«
    »Was machst du hier?«
    Paige musterte Susannahs ordentlich frisiertes Haar und das schäbige Outfit. Dann schweifte ihr Blick zu dem verbeulten Duster, der im Hof stand. »Dieses Haus ist auch mein Heim. Oder hast du das vergessen?«
    Ihre selbstzufriedene Miene ließ Susannah beinahe erschauern. »Nein, natürlich nicht – ich bin nur überrascht. Ist Vater da?«
    »Zu deinem Glück nicht. Du wurdest für den Rest deines Lebens zur Persona non grata ernannt. Auf Daddys Wunsch darf dein Name unter diesem Dach nicht mehr ausgesprochen werden. Du bist enterbt und geächtet – ich glaube, er sucht sogar Mittel und Wege, um die Adoption für ungültig erklären zu lassen. Fast wie im Alten Testament.«
    Susannah hatte mit ernsthaften Schwierigkeiten gerechnet. Aber nicht mit einer solchen Katastrophe. Um noch Öl ins Feuer ihres Leids zu gießen, fragte sie: »Und Cal?«
    »Oh, er benimmt sich fabelhaft – obwohl er in aller Öffentlichkeit gedemütigt wurde. Ein Wunder, dass die Presse
den Skandal nicht genüsslicher ausschlachtet. Immerhin hast du den armen Kerl zum größten Arschloch von der Bay Area gestempelt.«
    Susannah verdrängte den Gedanken an die Schmach, die sie Cal zugemutet hatte. Noch mehr Gewissensqualen würde sie nicht verkraften.
    »Interessant, wie’s hier zugeht ...« Paige hob lächelnd die Brauen. »Allmählich entsteht der

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