Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)
zu tun haben. Wenn ich mir auch Erfolge wünsche – dafür werde ich niemals meine Seele verkaufen, verdammt noch mal! Das ist dein Ressort.«
Schweren Herzens erkannte sie ihren Fehlschlag. Manche Menschen wussten sich bei Konfrontationen durchzusetzen. Zu dieser Kategorie gehörte sie nicht. Ihre Finger tasteten nach dem Buch, und sie begann einen Rückzieher zu formulieren.
Aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Allmählich gehst du mir auf den Geist. Wenn du dir die Etiketten in den Kleidern der Leute anschauen willst, bevor du mit ihnen redest, ist das deine Sache. Von mir darfst du das nicht erwarten. Und noch was ...«
»He, Sam, die Decoder-Chips sind außerhalb der Toleranz!« , rief Yank von der Werkbank herüber.
Susannah war ihm zutiefst dankbar für das günstige Timing der Unterbrechung. Obwohl er den ganzen Abend in der Garage gewesen war, hatte sie seine Anwesenheit wieder einmal vergessen. Während Sam ihm half, ergriff sie hastig ihr Buch und floh ins Haus. Wenn er zu ihr kam, würde sie sich schlafend stellen, um weiteren Konflikten auszuweichen. Vergeblich hatte sie sich zu behaupten versucht. Wie eine Dampfwalze war Sam über sie hinweggerollt.
Seit sie bei ihm wohnte, schlief sie nackt. An diesem Abend schlüpfte sie in ein hässliches Baumwollnachthemd, das Paige für sie eingepackt hatte. Als sie im Bad die Zähne putzte, dachte sie an das eisige Schweigen ihres Vaters, an
Cals kalte, unversöhnliche Haltung. Sam machte wenigstens keine Mördergrube aus seinem Zorn. Darin suchte sie ein bisschen Trost.
Krachend flog die Badezimmertür gegen die Wand. »Was zum Teufel ist denn mit dir los?«, stieß er wütend hervor.
»Ich – ich war müde«, stotterte sie. Eine Hand an ihrer Kehle drehte sie sich um. »Deshalb wollte ich ins Bett gehen.«
»Hör mal, wir waren mitten in einer gottverdammten Diskussion. Und du läufst einfach weg.« Sam betrat das winzige Bad, und sie erwartete beinahe, die Kachelwände würden sich nach außen wölben, um seiner ungeheueren Energie Platz zu machen.
»Mit Debatten löst man keine Probleme.«
»Wer sagt das? Wer redet so einen haarsträubenden Unsinn?«
»Bitte, ich will nicht streiten.«
»Warum nicht?« Kampflustig starrte er sie an. »Hast du Angst, du würdest den Kürzeren ziehen?«
»Ich bin keine Kämpferin. Und ich möchte Konflikte vermeiden.«
»Eine dumme Gans bist du!«
Bestürzt wich sie zurück. Nichts in ihrem Leben hatte sie auf eine so aggressive Attacke vorbereitet. Dunkler, hässlicher Zorn erfasste ihr Herz. Das verdiente sie nicht. Sie liebte ihn, und er hatte kein Recht, sie so grausam zu beleidigen.
Ihr wilder Groll erschütterte sie noch mehr als sein infamer verbaler Angriff. Weder das eine noch das andere konnte sie meistern. Deshalb musste sie flüchten, bevor irgendetwas Entsetzliches geschah. Sie hechtete zur Tür und versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen.
Mühelos packte er ihren Arm und drehte sie herum. Seine Lippen bildeten einen harten Strich, in seinen Augen
glühte helle Wut. »Was für ein erbärmlicher Feigling du bist! Eine kleine Maus, die sich vor ihrem eigenen Schatten fürchtet!«
»Lass mich los!« Ihr eigener Zorn wurde größer und stärker. Wie ein fremdartiger Virus breitete er sich in ihrem Körper aus.
»Nein. Mit kleinen Angsthasen kann ich nichts anfangen.«
»Hör auf! Lass mich los!«
»Befrei dich doch.«
»Tu das nicht!«, kreischte sie. »So darfst du mich nicht behandeln! Da habe ich wahrlich was Besseres verdient, und ich werde es nicht dulden, wie du dich aufführst. Geh zum Teufel!«
Lachend neigte er sich zu ihr herab. »Jetzt gefällst du mir viel besser.« Sie öffnete entrüstet den Mund, um ihn zu beschimpfen.
Doch da presste er seine Lippen auf ihre. Sie konnte nicht atmen, versuchte, ihn wegzuschieben, aber er drückte sie gegen den Frisiertisch. Mit aller Kraft stemmte sie die Fäuste gegen seine Brust. Und dann geschah etwas Seltsames in ihrem Innern. Eine dunkle Erregung entflammte ihr Blut. Begierig zuckte ihre Zunge vor, um seiner zu begegnen.
Sofort steigerte sich die Hitze zu einem lodernden Feuer. Sam schob ihr Nachthemd nach oben, das sich um ihre Taille bauschte, und setzte sie auf den Frisiertisch. Als sie die Schenkel spreizte, trat er dazwischen. Sie spürte, wie er am Reißverschluss seiner Jeans zerrte, dann hob er ihr Knie hoch und drang kraftvoll in sie ein. Wollüstig schrie sie auf. Um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen, schlang sie die
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