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Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition)

Titel: Die Herzensbrecherin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Beine um seine Hüften.
    Weil der Liebesakt ziemlich unkomfortabel war, erlebte sie keinen Orgasmus, schwelgte jedoch in wilder, hemmungsloser Leidenschaft. Danach trug er sie ins Bett, liebte
sie noch einmal, und gemeinsam erreichten sie einen explosiven Höhepunkt. Danach lag sie müde neben ihm, total erschöpft vom Aufruhr der Emotionen. Trotzdem triumphierte sie. Obwohl sie sich in Zorn geredet hatte, war ihre Welt nicht eingestürzt.
    Unentwegt drehten sich nun ihre Gedanken im Kreis, und sie fand keinen Schlaf. Ein paar Mal rückte sie ihr Kissen zurecht. Das nützte nichts. Schließlich stieg sie aus dem Bett – ganz vorsichtig, denn sie wollte Sam nicht wecken – und ging zur Küche, um ein Glas Wasser zu holen. Während sie splitternackt durch das Wohnzimmer tappte, warf sie einen unbehaglichen Blick auf das Elvis-Bild. Sie hätte einen Morgenmantel anziehen sollen. Aber Paige hatte keinen für sie eingepackt.
    In der Küche brannte die Neonlampe über dem Herd und verbreitete bläulich-weißes Licht. Als sie ein Glas aus dem Schrank nehmen wollte, hörte sie ein Geräusch, zuckte zusammen und fuhr herum. Entsetzt beobachtete sie, wie die Hintertür aufschwang.
    Eine große, hagere, dunkle Gestalt erschien auf der Schwelle, und Susannah brauchte nur wenige Sekunden, um Yank Yankowski zu erkennen. Was trieb er hier, um drei Uhr morgens? Und sie war nackt  ... Wie sollte sie sich verhalten?
    Die kalte Luft, die er hereinließ, jagte eine Gänsehaut über ihren ganzen Körper, ihre Brustwarzen wurden hart, an ihren Armen richteten sich die Härchen auf. Bis jetzt hatte er sie nicht entdeckt. Er schloss die Tür, und Susannah schaute sich gehetzt nach einem Versteck um. Am liebsten wäre sie mit einer Wand verschmolzen oder im Boden versunken. Wenn sie ins Wohnzimmer rannte, würde er das sicher bemerken.
    Direkt vor ihr durchquerte er die Küche, nur fünf Schritte entfernt. Doch er sah sie nicht. An die Thekenkante gedrückt,
versuchte sie, sich unsichtbar zu machen – oder so dünn wie die Aluminiumschicht auf einer Silicon-Wafer. Die Gummisohlen seiner Sneakers quietschten auf dem Linoleum. Vor dem Kühlschrank blieb er stehen, den Rücken zu ihr gewandt.
    Ihre Hand glitt über die Theke und tastete nach irgendetwas, das ihre Blößen verhüllen könnte. Plötzlich erstrahlte der Raum in grellem Licht – als wären viele tausend Watt entfesselt worden. Zumindest kam es ihr so vor. In Wirklichkeit hatte Yank nur die Tür des Kühlschranks geöffnet, und die kleine Glühbirne war darin aufgeflammt. Susannah schnappte vernehmlich nach Luft. Dann erstarrte sie vor lauter Angst, er hätte es gehört.
    Aber er drehte sich nicht um, spähte nur aufmerksam in den Kühlschrank. Einige Sekunden verstrichen. Eine halbe Minute. Susannahs Finger stießen gegen einen Topflappen, der auf der Theke lag. Hastig packte sie ihn, hielt ihn wie ein Feigenblatt vor ihren intimsten Körperteil. Was für eine lächerliche Szene ...
    Warum rührte sich der Mann nicht? Für einen verrückten Augenblick glaubte sie, dass sie schlief, dass dies alles nur ein alberner Traum war – so wie jener, in dem sie nackt an einer Sitzung des Exploratorium-Aufsichtsrats teilgenommen hatte.
    Eine Hand am Griff der Kühlschranktür, ließ Yank die andere hinabhängen. Was stimmte nicht mit ihm? Wieso bewegte er sich nicht? Er ist tot, dachte sie konfus, im Stehen gestorben ...
    Langsam schlich sie nach rechts, aus dem Lichtschein des Kühlschranklämpchens, in den blauweißen Schimmer der Herdbeleuchtung. Wenn sie die Hintertür erreichte und hinaushuschte, konnte sie sich an der Hausmauer verstecken, bis Yank die Küche verließ. Oder würde er sie womöglich aussperren?
    Und dann drehte er sich so abrupt um, dass sie einen halb erstickten Laut ausstieß, der im nächtlichen Schweigen widerhallte. Während er sie anschaute, versteinerte sie wie ein Hase, der im Scheinwerferlicht eines Autos gefangen wurde. Yanks dunkle Silhouette zeichnete sich vor der offenen Kühlschranktür ab, die Neonlampe über dem Herd versilberte seine Brillengläser. Deshalb sah sie seine Augen nur undeutlich. Doch sie zweifelte nicht an der Richtung seines Blicks, denn der spiegelnde Glanz wies genau auf sie.
    Ihre klammen Finger krallten sich um den Topflappen. Die Schultern nach vorn geneigt, versuchte sie, ihre Brüste hinter den Oberarmen zu verstecken. Ihre Erziehung hatte sie auf jede denkbare gesellschaftliche Situation vorbereitet. Aber wie sie sich

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