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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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hat.«
    »Nein.« Meadow trat an die Couch. Sie bückte sich, tastete zwischen den Kissen und holte einen silbernen Schlüssel hervor, der genau zu dem Schlüssel passte, der das Tor zum geheimen Garten öffnete. Sie hob den verzierten Schlüssel hoch und hielt ihn dem alten Benjamin auf der flachen Hand hin. »Sie haben den Garten für sie pflegen lassen. Einst haben Sie meine Großmutter geliebt. Sie hatten ein Kind mit ihr. Und sie dachte, Sie würden ihr vertrauen. Doch dann warfen Sie ihr vor, sie habe mit Bjorn Kelly geschlafen. Sie stimmte nur deshalb zu, weil sie nicht mit einem Mann zusammenleben wollte, der sie kannte und dennoch so wenig wertschätzte.«
    Bradley Benjamin stand hoch aufgerichtet vor dem Sessel und ließ die Arme schlaff an den Seiten herabhängen.
    Devlin konnte förmlich sehen, wie es in dem Kopf des alten Mannes arbeitete ... wie er die Möglichkeiten abwägte ... Devlin war sich sicher, dass der alte Knabe sich weigern würde, Meadow auch nur ein Wort zu glauben. Denn sobald er sich auf die Version der Vergangenheit einließe, wäre sein ganzes verbittertes Leben verpfuscht.
    Offensichtlich gingen Meadows Gedanken in die gleiche Richtung, denn sie schloss die Finger um den silbernen Schlüssel. »Schauen Sie, es wäre ein einfacher Test. Sie geben ein wenig Ihrer DNA und werden feststellen, dass ich die Wahrheit sage. Dann fahren Sie nach Seattle, spenden Knochenmark und retten das Leben Ihrer Tochter.«
    Der alte Mann brachte kein Wort hervor.
    »Sie müssen das natürlich nicht tun. Aber wir sprechen hier über meine Mutter, und daher müssen Sie sich anhören, was ich mir überlegt habe, damit Sie einwilligen. Ich wärme den alten Skandal noch einmal auf, der meine Großmutter und Sie betrifft, und erzähle, wie Sie die junge Mutter und das Kind ohne einen Cent vor die Tür gesetzt haben. Ich werde das, was noch von Ihrem Vermögen übrig ist, einklagen und Ihnen in Ihren letzten Tagen die Hölle heißmachen.« Meadows Stimme klang kalt und rücksichtslos. Meadow klang mit einem Mal wie ... der alte Benjamin.
    »Mein Gott«, wisperte Grace. Sie ließ den Blick zwischen dem Alten und Meadow hin und her gleiten. »Mein Gott.«
    »Die Alternative wäre, dass Sie mit einer einfachen Operation Ihr Knochenmark spenden«, sagte Meadow. »Dadurch würden Sie ein Leben retten. Das Leben Ihrer Tochter.«
    Endlich zeigte der alte Mann eine Reaktion. Er taumelte zurück und fiel in den Sessel.
    »Er hat einen Herzanfall!« Schon wieder! Devlin hastete zu dem Sessel.
    Meadow war sofort bei ihm. »Er darf jetzt nicht sterben!« Doch da stützte der alte Mann seinen Kopf schwer in seine Hände und gab ein klägliches Schluchzen von sich.
    Devlin erstarrte in seinen Bewegungen. Wich ungläubig zurück.
    Der alte Pate von Amelia Shores weinte!
    Meadow hielt inne. Sie steckte den Silberschlüssel in ihre Jeans, trat einen Moment unschlüssig von einem Fuß auf den anderen und kniete sich dann schließlich vor den alten Benjamin. Zaghaft berührte sie ihn am Arm. »Bist du okay?«
    Er holte mehrfach tief Luft und hob dann müde den Kopf. Seine lederartigen Wangen waren feucht, und er schaute auf die Tränenspuren in seinen Händen, als hätte er nie in seinem Leben eigene Tränen gesehen. Dann sah er Meadow an, und seine Augen füllten sich wieder mit Tränen. »Meine Enkelin?« Er berührte ihre Wange. »Du bist meine Enkeltochter?«
    »Ja.«
    »Dann hat sie mich nicht betrogen? Als sie sagte, sie habe mit ihm geschlafen, da wollte ich ... sie beide umbringen.« Meadow nahm seine Hand und drückte sie. »Ich weiß.«
    »Weil ich sie liebte. Ich habe sie so geliebt.«
    »Sie wusste das. Sie erzählte mir, dass sie es wusste.«
    »Hat sie dir das erzählt? Wirklich? Denn ich könnte nicht mit der Vorstellung leben, dass sie in dem Glauben starb, ich hätte sie nicht geliebt.«
    Meadow nickte.
    »Ich muss jetzt gehen. Ich muss mir noch ein Flugticket kaufen.« Bradley Benjamin klopfte sich an die Tasche. »Ich habe mein Portemonnaie bei mir. Gut.« Er stand auf und war im Begriff, den Raum zu verlassen, als er noch einmal kehrtmachte und wieder zu Meadow ging. Er beugte sich zu ihr hinab und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Danke. Ich danke dir.«
    Devlin warf seiner Mutter einen vielsagenden Blick zu. »Ich bringe Sie zum Telefon.« Grace hakte sich bei Mr. Benjamin unter und verließ mit ihm die Bibliothek.
    Als die beiden außer Hörweite waren, sagte Devlin: »Meadow, wir müssen miteinander

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