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Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber

Titel: Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Janssen
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Linie seines Nackens wirkte verletzlich.
    Einige Sekunden verstrichen, und als er sich immer noch nicht regte, fragte Camille: “Woran denkst du, Arno?”
    Er schüttelte den Kopf. Dann beugte er sich tiefer und küsste ihre Füße, viel sinnlicher, als Kaspar es eben getan hatte. Die warme, feuchte Berührung seiner Lippen ließ ein Beben an ihren Beinen herauftanzen. Sie legte die Handfläche auf seinen Kopf. Seine Haut war heiß, seine Stoppeln so rau wie die Zunge einer Katze. Es war ein Vergnügen, ihn anzufassen, und so fuhr sie mit der Hand immer wieder über seinen Kopf und zupfte zuletzt an seinem Ohr. Schließlich lehnte sie sich zurück und stützte sich auf ihre Ellbogen. “Kommt, ihr beiden. Gesellt euch zu mir.”
    “Wenn ich darf, Madame?”, fragte Kaspar. Er wies auf seine Waffen. Sie nickte, und er streifte seine Gurte ab. Das Wurfmesser legte er auf ihren Nachttisch, die Schwerter auf den Teppich neben ihrem Bett. Arno folgte seinem Beispiel.
    Ihre beiden Wächter zogen sich nicht vollständig aus. Das hatten sie vor Camilles Augen noch nie getan, und sie hatte auch nicht vor, es von ihnen zu verlangen. Kaspar behielt seine weite Hose, Arno die lange Unterhose an. Sie war nicht sicher, ob ihre Sittsamkeit eher daher rührte, dass sie sich vor Camilles Blick schützen wollten oder ob sie damit davor bewahrt werden sollte, zwei unvollständige Männer anschauen zu müssen. Sie überlegte, ob sie ihnen sagen sollte, dass dieser Anblick für sie kein Problem wäre, aber dann kam ihr ein anderer Grund in den Sinn. Vielleicht wollten sie Camille so von ihren Absichten überzeugen. Was sie jetzt taten, taten sie für ihre Herrin und nicht für sich.
    Kaspar öffnete ihren Gürtel und schob ihr den Morgenmantel über die Schultern. Dann hob er sie in seine Arme, was er nie zuvor getan hatte. Schweigend drückte er sie gegen seine nackte Brust, während Arno ebenso stumm aus ein paar Kissen ein Nest baute. Sie wollte sich an ihn schmiegen – es war Jahre her, seit jemand sie so gehalten hatte –, aber sie wagte nicht, so deutlich ihr Bedürfnis nach Zärtlichkeit zu zeigen. In diesem Moment legte Kaspar die Hand an ihren Hinterkopf und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. Sie schloss die Augen. Sein Daumen streichelte ihren Nacken, seine Finger gruben sich in ihr Haar. “Nur noch einen Moment”, murmelte er.
    Seine Stimme war heller als die eines richtigen Mannes, aber dennoch war sie angenehm. Was machte ihn zu einem unvollständigen Mann? Der Verlust seiner Hoden? Auf viele Arten war Kaspar ein weitaus besserer Mann als ihr Ehemann, obwohl sie derlei nie laut ausgesprochen hätte. Sie fragte sich, ob sich einer der beiden Eunuchen wirklich etwas aus ihr machte. Selbst wenn das nicht der Fall war, so war das, was sie ihr vortäuschten, auf jeden Fall besser als alles, was der Herzog je für sie empfunden hatte.
    Arno nahm sie aus Kaspars Armen entgegen und bettete sie auf die Kissen. Sie sank in den Berg aus Samt und Satin, der so weich und bequem war, dass sie Mühe gehabt hätte, sich wieder herauszukämpfen. Aber sie wollte nicht kämpfen. Als Arno begann, eines ihrer Beine zu massieren, ließ sie den Kopf nach hinten sinken. Kaspar widmete sich dem anderen Bein. Sie begannen bei den Zehen und arbeiteten sich über ihre Füße zu den Waden vor. Beide verfügten bei der Massage über vergleichbare Fähigkeiten. Vielleicht – nein, vermutlich – machten sie dies regelmäßig füreinander. Sie hatten ja nur einander.
    Camilles Kopf wurde leer, als sie sich ganz ihren Empfindungen hingab und auf diese Weise Zuflucht und Ruhe fand. Inzwischen hatten die Hände ihrer Wächter ihre Knie erreicht, und Arno arbeitete sich weiter nach oben vor. Seine kräftigen Finger massierten die verspannten Muskeln ihrer Oberschenkel, und dabei ließ er ab und zu seine Daumen über ihre Hüftknochen gleiten.
    Die Matratze bewegte sich, als Kaspar aufstand. Doch schon bald war er zurück und brachte einen Wasserkrug und eine Schüssel sowie ein gefaltetes Tuch, das über seinem Unterarm lag. Arno schob seine Finger über ihren Unterleib und öffnete ihre Schamlippen. Camille schloss die Augen, als Kaspar sie in Rosenwasser badete. Der raue Stoff des Lappens und die über ihre weiche Haut rinnenden Wassertropfen reizten sie. Ruhelos bewegte sie sich unter Arnos Händen, und als sie unverhofft Kaspars Zunge spürte, spannten sich unwillkürlich ihre Muskeln an. Zunächst zuckte sie unter der Intensität dieser

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