Die Herzogin, ihre Zofe, der Stallbursche und ihr Liebhaber
etwas niemals geschehen. Dort hatten die Dinge ihren geregelten Ablauf. Jede einzelne Person im Palast hatte ihren Platz und ihre genau festgelegte Rolle. Es hatte Camille große Anstrengung gekostet, herauszufinden, wie sie sich außerhalb der üblichen Wege und Regeln bewegen konnte. In ihrer alten Welt bestimmte der Herzog über sie; ihre Eunuchen waren für ihre Sicherheit und ihr Vergnügen da; Sylvie und die anderen Dienstmädchen kümmerten sich um die Pflege ihres Körpers. Doch die Eunuchen und Sylvie hatte ihr dabei geholfen, ihr Leben zu retten. Nun würde Camille Sylvie Lust bereiten und Sylvie ihr.
Als Sylvie sich ihr halb zuwandte, lag ein seltsamer Ausdruck auf ihrem Gesicht, und Camille erkannte, dass es Scheu war. Sylvie zeigte sich plötzlich schüchtern. Sie ähnelte Henri, war ebenso jung und vertrauensvoll wie er. In ihren Zügen war alles zu lesen, was Camille verloren hatte und was sie nur noch auf diese Weise spüren konnte.
Camille legte die Hände um Sylvies Gesicht und küsste zunächst vorsichtig die Stirn des Mädchens, dann ihre beiden Wangen und schließlich ihren Mund, ganz leicht, als würden Schmetterlingsflügel ihn streifen. Bevor sie sich zurücklehnen konnte, kam Sylvie ihr entgegen und erwiderte den Kuss mit geöffneten Lippen, die gegen ihre stießen, während die Zungenspitze der Zofe ganz kurz vorzuckte. Mit einer Hand auf Sylvies Schulter sorgte Camille dafür, dass sie sich nicht bewegte, dann erwiderte sie die Zärtlichkeit mit einem ein wenig festeren Kuss.
Unter ihren Lippen fühlte Sylvies Mund sich kleiner und weicher an als der eines Mannes. Es gefiel ihr, nicht von Bartstoppeln gekratzt zu werden, doch gleichzeitig vermisste sie die raue Berührung. Während sie sich küssten, glitt Sylvies Hand hinunter zu Camilles Brüsten und drückte sie leicht; es fühlte sich gut an, aber ganz anders als Henris nachdrückliches Streicheln. Etwas, das sie nicht hätte in Worte fassen können, fehlte, etwas wie ein vager Duft oder ein Lufthauch. Vielmehr – es fehlte nicht wirklich, nur fast. Camille konzentrierte sich auf die besondere Form von Sylvies Mund, auf ihren Geschmack, ihre Haut, die so glatt und weich war wie Blütenblätter. Nach einigen Minuten gelang es ihr, die sanften Freuden der Küsse einer Frau zu genießen.
Sylvie war nicht so beherrscht. Das erkannte Camille daran, wie fest sich das Mädchen an sie klammerte und an ihren raschen Atemzügen, wenn Camille ihre Schulter oder ihren Arm streichelte.
Es fühlte sich gut an, diejenige zu sein, die die Situation unter Kontrolle hatte. Sie öffnete den Kragen von Sylvies Hemd, beugte sich vor und presste ihren Mund an die Stelle, wo dicht unter der Haut das Blut pulsierte, saugte dort ganz sanft. Das Stöhnen, das Sylvie daraufhin ausstieß, vibrierte unter Camilles Lippen, und so setzte sie ihre Erkundung fort, während ihre Hände sich gemeinsam mit Sylvies daran machten, das Männerhemd, das die Zofe trug, abzustreifen. Mit dem enttäuschenden Ergebnis, dass ihre Fingerspitzen hart gegen das Leder und die Bandagen stießen, unter denen der Busen des Mädchens verborgen war.
“Lasst mich das machen”, stieß Sylvie hervor. Ihre normalerweise flinken Hände zitterten ungeschickt, als sie an den Leinenstreifen riss, das Lederstück herauszog und alles zusammen in einem Haufen auf den Boden warf. Es gelang Camille trotzdem, ihr Lachen zu unterdrücken. Sie drückte Sylvie rückwärts auf die Federmatratze und veränderte ihre Lage so lange, bis sie beide vollkommen ausgestreckt waren.
Camille stützte sich neben Sylvies Schultern ab und betrachtete das Mädchen. Die Pupillen der Zofe waren geweitet und dunkel; ihre Lippen von Camilles Küssen geschwollen und ihre Wangen und die Kehle vor Erregung gerötet. Camille legte ihre Hand um eine von Sylvies kleinen Brüsten, strich mit dem Daumen über den Nippel und drückte ihn sachte in das weiche Fleisch. Es war fester als das ihrer eigenen Brüste, die Nippel größer und mehr rosa als braun. Sylvies Lider zuckten, bevor ihre Augen sich schlossen, gleichzeitig öffneten sich ihre Lippen. Der Anblick faszinierte Camille. Es war, als würde sie in einen Spiegel sehen und könnte sich selbst dabei beobachten, wie sie von einem geheimnisvollen Gegenüber erregt wurde.
Camille spreizte die Beine über Sylvies Hüften und fuhr fort, Sylvies Brüste zu erkunden, wobei sie jedes Mal ein Schauer der Erregung durchlief, wenn Sylvie den Atem anhielt. Schließlich ergab
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