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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Gaede
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unterbrach Sug die Überlegungen Morgans.
    „Ja. Schau nicht so kritisch. Selbst, wenn ein neuer Boden verlegt wurde, ist das kein Problem. Die Zeichen wurden von der andern Seite angebracht. Gleich einem Incubus kommen die Schatten, um das Mädchen vorzubereiten, ihren Willen zu brechen oder zumindest zu vernebeln.“
    „Und wenn sie reif zum Pflücken sind, dann kommt das Tor auf der Straße zum Einsatz. So betritt die Hexe diese Welt. Hat sie sich das Mädchen geschnappt, verschwindet sie mit ihr auf demselben Weg.“
„Aber irgendwie hat es Jasmine geschafft, einen weiteren Eingang zu erzeugen.“
    „Irgendwas stimmt an unseren Ü berlegungen nicht“, sagte Sug nachdenklich.
    „Und was?“ , fragte Morgan.
    „Die Hexe war stofflich. Sehr st offlich sogar, deinen Worten und Blutergüssen nach zu urteilen. Doch Jasmine war ein Schatten. Kein Gesicht, keine besonderen Abgrenzungen, wie lange Haare oder dergleichen. Nur ein Schatten, kaum zu sehen, hast du gesagt“, erklärte Sug, während sie die Bilder der Tore zum Vergleich aufrief.
Morgan nahm die Berylle ab, rieb sich die Augen, trat zu Sug und suchte die Aufnahmen ab.
    „Ich sehe die Unterschiede, dummerweise kann ich die Symbole beim besten Willen nicht alle lesen“, sagte Sug und schüttelte den Kopf.
    „Hast du sie zur Analyse geschickt?“
    „Natürlich.“
    „Gut. Wir können mit Sicherheit sagen, dass es verschiedene Tore sind, mehr nicht. Warten wir auf die Auswertung und stellen uns solange die Frage, wie konnte Jasmine so etwas vollbringen? Nur mit Hilfe konnte sie es erzeugen.“
    „Hilfe? Wer würde ihr dort helfen? Und dann kommt noch hinzu, sie ist ein Schatten einer Gefolgschaft. In der Hierarchie stehen die ziemlich weit unten. Wie soll eine von ihnen so ein Tor erschaffen können?“
    „Ich habe keine Ahnung. Es bleiben also die Fragen, wieso kann sie nur als Schatten in unsere Welt und wer hat ihr geholfen?“
    „Wir sollten Mrs. Cooper nicht warten lassen.“
    Morgan nickte, viel Sinn hatte das S tehen und Starren sowieso nicht, außerdem wollte sie nicht, dass Sug noch länger über die Schattenhaftigkeit von Jasmin nachdachte.

    Kleine Seifchen. Morgan bekam die Bilder von kleinen runden Seifen, in fliederfarbenem Papier oder mit Verzierungen in Form von Blumen auf der Oberseite, nicht aus ihrem Kopf. Manche trugen das Abbild eines Pferdes oder einen Namen in schönster Schnörkelschrift. Dass diese Bilder der Erinnerung so hartnäckig in ihrem Kopf verharrten, war nicht weiter verwunderlich, da sie den Geruch nach Flieder, Rose und Jasmin, der diesen kleinen, runden Seifen entströmte, nicht aus der Nase bekam, seit sie Mrs. Coopers Haus betreten hatten. Es roch, als würden sie überall herumliegen, Morgan konnte allerdings nicht eine einzige kleine, runde Seife in Mrs. Coopers Salon entdecken.
    In ihrer Kindheit hatte fast jede Wohnung, in der ältere Leute wohnten, nach diesem typischen Duft gerochen, jetzt traf man nur noch selten darauf. Duftkerzen und Raumerfrischer hatten die guten alten Seifen ersetzt. Als Kind hatte sie diesen aufdringlichen, schweren Geruch gemocht, heute stellte sie fest, dass er ihren Kopf schwer machte und ihre Sinne benebelte.
    Sug warf einen kurzen Blick auf ihre Partnerin und schon war alles klar. Früher hatten sie massenhaft Räucherstäbchen abgefackelt, heutzutage bekam Morgan schon bei einer dezenten Vanille-Duftkerze die Krise. Sug war nicht so empfindlich, was Gerüche anging, doch auch sie hätte liebend gern ein Fenster aufgemacht. Mit Sicherheit war es nicht gestattet das Fenster aufzureißen, nicht nur weil ältere Leute ständig froren, sondern auch um die Katzen nicht rauszulassen. Sug hatte noch keine von den eigensinnigen Fellspuckern gesehen, aber alles in dem Haus schrie geradezu nach Katzen. Kissen über Kissen, dicke, bunte, kleine, bestickte. Hier und da ein Häkeldeckchen, ein Korb mit Wolle neben einem Ohrensessel, hinter dem eine Stehlampe mit stoffbespanntem Lampenschirm für das rechte gelbstichige Licht sorgte.
    „Sie sind also noch nicht weitergekommen bei ihrer Suche. Ich muss wohl Fahndung sagen, nicht wahr?“, sagte Mrs. Cooper und nahm einen weiteren Schluck von ihrem Tee.
    „Wir verfolgen einige Spuren“, antwortete Sug und tat es der alten Dame gleich.
    „Verzeihen sie mir meine direkte Art; ist das nicht die Umschreibung für, wir haben keine Ahnung?“
    Sowohl Sug wie auch Morgan waren erstaunt über so viel gnadenlose Ehrlichkeit.
„Eigentlich ist

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