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Die Hexenjagd von Salem Falls

Die Hexenjagd von Salem Falls

Titel: Die Hexenjagd von Salem Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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eingebuchtet werden. Zweitens wäre mir nicht ganz geheuer dabei. Du bist schließlich für mich wie ein Neffe oder so.«
    Die Musik hörte auf, und Selena tätschelte Thomas die Wange. »Wie wär’s, wenn du hier bleibst und wilde Geschichten über uns erzählst, während ich uns etwas Punsch besorge?«
    Sie ging los, ihr wunderbarer Hintern wippte unter der Seide ihres Etuikleides. Und das war noch lange nicht das Attraktivste an Selena – sie hatte Humor, einen scharfen Verstand und die Beherztheit, sich mit Schulhofflegeln anzulegen, die Schnecken aus Spaß töteten oder jüngere Kinder schikanierten. Scheiße , dachte Thomas. Wenn er sein Vater wäre, er würde sie ans Bett ketten.
    »Thomas.«
    Er fuhr herum und sah sich Chelsea gegenüber, und der Boden sackte ihm unter den Füßen weg. »Hi«, sagte er.
    Bevor er einen zusammenhängenden Satz anschließen konnte, kam Selena mit zwei tropfenden Bechern zurück. »Widerliches Zeug«, murmelte sie. »Mehr Zucker drin als sonstwas.« Sie reichte Thomas einen Becher, lächelte dann das Mädchen neben ihm strahlend an.
    »Ich bin Chelsea Abrams«, sagte es und streckte ihr eine Hand hin.
    »Selena Damascus. Bezaubernd.«
    »Und wie«, flüsterte Chelsea kaum hörbar.
    Der Diskjockey nahm erneut seinen Posten am Kopfende der Turnhalle ein, und wieder dröhnte Musik um sie herum. »Na dann«, sagte Thomas, »möchtest du tanzen?«
    »Furchtbar gern«, erwiderte Selena im selben Augenblick, in dem Chelsea »Klar!« sagte.
    Chelsea wurde rot und trat zurück. »Tut mir leid … ich hab gedacht, du …«
    »Hab ich«, versicherte Thomas ihr. »Ehrlich.«
    »Na, geht schon, ihr zwei«, sagte Selena.
    Doch Chelsea schüttelte den Kopf. »Meine Freundinnen … die warten auf mich«, sagte sie und huschte davon.
    Thomas war richtig weh ums Herz, als er sah, wie sie sich durch die Menge schob. Er hätte alles dafür gegeben, ihre Hand zu nehmen und sie auf die Tanzfläche zu führen, sie zum Lächeln zu bringen, zu spüren, wie sein Puls sich bei dem Gedanken daran beschleunigte, was als nächstes passieren könnte. Und jetzt stand er hier, wieder mal Opfer einer verpaßten Gelegenheit. Er bemühte sich, so zu tun, als wäre alles in wunderbarer Ordnung, setzte eine unbekümmerte Miene auf, bevor er sich zu Selena umdrehte.
    Aber es stand in seinen Augen, dieses Verlangen, daß alles anders gekommen wäre. Selena stutzte, als könne sie nicht ganz glauben, was sie da sah.
    »Was ist?« fragte Thomas.
    »Nichts.« Selena nippte an ihrem Punsch. »Du hast nur gerade fast genauso geguckt wie dein Vater.«
    Als die Tür des »Diner« sich nach Feierabend öffnete, blickte Jack überrascht auf. Er hatte gedacht, Addie hätte abgeschlossen, und Ärger stieg in ihm auf – wer wagte es zu stören, wenn er mit dieser Frau mal allein war?
    Der Mann, der eintrat, war ein Stammgast, der sich alle Mühe gab, nicht so betrunken zu wirken, wie er war. »Miss Peabody«, sagte er, »würden Sie mir wohl einen Schuß Koffein setzen?«
    Jack trat vor. »Tut mir leid, aber wir –«
    Plötzlich war Addies schmale Hand auf seinem Arm, und ihm fehlten die Worte. »Ich denke, das kriegen wir hin, Mr. McAfee.« Sie machte eine unmerkliche Geste in Richtung des Mannes, damit Jack verstand. Der Bursche hatte einen harten Abend hinter sich, das war unübersehbar: Seine Haare waren zerzaust, seine rotgeränderten Augen lagen tief in den Höhlen, und Verzweiflung umschwebte ihn wie ein Schwarm Mücken. »Dauert nur einen Moment.«
    Zu den Figuren dieses literarischen Werkes zählen Christian, Faithful und Evangelist.
    Jordan blickte auf, als er die Stimme von Alex Trebek hörte. »Die Biographie des Predigers Jerry Falwell.«
    Addie grinste. »Stimmt das, Jack?«
    »Nein. ›Die Pilgerreise‹.«
    Als die Antwort vom Fernseher bestätigt wurde, lachte Jordan. »Donnerwetter.« Er nahm die dampfende Tasse Kaffee, die Addie ihm hingestellt hatte. »Eine andere Frage, in welchem großen Œuvre kommen die Figuren Verschmäht, Angeschmiert und Nach-Strich-und-Faden-Fertiggemacht vor?«
    Jack blickte Addie an und zwinkerte.
    »Das«, sagte Jordan mit einem Rülpser, »ist die Geschichte meines Lebens.« Er nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Tasse. »Nichts für ungut, Miss Peabody, aber Frauen … Gott, die sind wie Glasscherben mitten auf der Straße. Schneiden einen Mann in Stücke, bevor er überhaupt merkt, wie ihm geschieht.«
    »Nur wenn ihr uns überfahren wollt«, konterte Addie

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