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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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tatsächlich Gefühle für Scarlett hegte, Gefühle, die er nicht einmal sich selbst gegenüber eingestand. »Aber wir haben es hier mit zwei Übeln zu tun, und eines davon, das Buch, kann sich wenigstens nicht wehren.« Und damit behielt Cassie das letzte Wort.

Kapitel Dreizehn
    Es war in der achten Stunde, als Cassie vor sich hin döste, begleitet von der leiernden Stimme Mr Zitofskys, des Mathelehrers, der Quadratgleichungen erklärte. Da vibrierte ihr Handy in der Tasche. Eine SMS von Diana:
    KOMM IN DEN MUSIKRAUM . SOFORT . NOTFALLTREFFEN .
    Cassie schaute zu Melanie hinüber, die offensichtlich die gleiche SMS bekommen hatte. Sie tauschten einen besorgten Blick, während Melanie bereits ihre Sachen zusammenpackte. Während der gesamten letzten Woche war der Zirkel damit beschäftigt gewesen, einzelne von Cassie kopierte Abschnitte aus Black Johns Buch zu übersetzen; vielleicht war nun irgendjemand über etwas Wichtiges gestolpert. Cassie hoffte, dass es das war, was dahintersteckte, und nicht etwa ein erneutes schreckliches Ereignis.
    Aber wie konnten Cassie und Melanie den Unterricht verlassen, ohne Verdacht zu erregen?
    Als hätte jemand ihre Gedanken gelesen, ging in diesem Moment der Feueralarm los. Mr Zitofsky nahm seine Brille ab und erhob sich von seinem Platz. »Okay, alle bleiben ganz ruhig«, sagte er. »Ihr kennt ja den Ablauf. Steht auf und geht hinaus, im Gänsemarsch.«
    Eine weitere SMS , diesmal von Nick, bestätigte Cassies Vermutung:
    FALSCHER ALARM . GERN GESCHEHEN . MUSIKRAUM . SOFORT .
    Cassie unterdrückte ein Grinsen, während sie und Melanie ihren Mitschülern brav zur Tür hinausfolgten. In den überfüllten Fluren wimmelte es nur so von Schülern, und so konnten sich die beiden ohne Probleme unauffällig in den Musikraum stehlen. Als sie eintraten, fragte Chris gerade: »Was sollen wir hier?«, während er mit einer Triangel herumspielte.
    »Es war der einzige leere und zudem schalldichte Raum, den wir finden konnten«, erklärte Deborah.
    Mit Ausnahme von Adam hatten sich bereits alle Zirkelmitglieder in dem schwach beleuchteten Raum versammelt, und Chris und Doug konnten es natürlich nicht lassen, mit den verschiedenen Instrumenten herumzuspielen.
    »Wir sind vollzählig«, stellte Nick fest, als Adam eintrat. »Also, was ist los?«
    Chris und Doug ließen die Finger von den Instrumenten und warteten ebenso gespannt wie die anderen darauf, dass Diana eine Erklärung abgab. Cassie überlegte, dass dieses Notfalltreffen vielleicht gar nichts mit dem Buch zu tun hatte, sondern womöglich mit Max. Immerhin hatte Diana in der vergangenen Woche ziemlich viel Zeit mit ihm allein verbracht.
    Da trat Diana in die Mitte des Raums vor einen leeren Notenständer. »Ich habe schlechte Neuigkeiten«, begann sie.
    »Was du nicht sagst!«, rief Faye.
    »Haben wir schon jemals ein Notfalltreffen anberaumt, wenn es gute Neuigkeiten gab?«, fügte Deborah hinzu.
    Diana ignorierte die Kommentare und angelte etwas aus ihrer Gesäßtasche. »Das habe ich heute gefunden, als ich Max’ Tasche durchsucht habe.«
    »Bei so viel Zeit, wie ihr miteinander verbringt, wird ein Erfolg auch langsam mal fällig«, murmelte Faye vor sich hin.
    »Wie bitte?«, fragte Diana. »Gibt es irgendetwas, das du mir gern sagen würdest?«
    Faye schüttelte den Kopf. »Nein. Nichts. Ich frage mich nur, was du wohl gefunden hast.«
    Mit ernster Miene ging Diana zu Suzan und Deborah hinüber. »Es ist ein Foto«, sagte sie. »Von euch beiden.«
    Deborah nahm das Foto von Diana entgegen und starrte es an. Suzan sah ihr über die Schulter.
    Cassie beobachtete, wie Deborahs Gesichtsfarbe von Rosa über Rot bis zu einem hellen Purpurton wechselte. Dann zerknüllte sie das Foto in der Faust und warf es heftig zu Boden.
    Cassie hob es auf, strich es glatt und betrachtete es. Es zeigte Suzan und Deborah am Abend des Frühlingsballs, aufgenommen aus ziemlich weiter Entfernung, vielleicht mit einem Handy, denn es war unscharf. Zu diesem Zeitpunkt war der Strom bereits ausgefallen, und es sah so aus, als benutzten Deborah und Suzan Magie, um sich in der Dunkelheit einen Weg zu bahnen. Aber das Beunruhigendste daran war, dass über Suzans und Deborahs Gesichtern das Symbol der Jäger prangte.
    Cassie hielt das Foto in die Höhe, damit alle es sehen konnten. »Jetzt ist fast die Hälfte von uns markiert«, stellte sie fest.
    »Wie ist das möglich?«, fragte Melanie, während sie das Foto untersuchte. »Es wurde am Abend des Balls

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