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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Ledereinband noch düsterer aus als gewöhnlich und Cassie kochte vor Wut. Das Buch gehörte ihr. Adam gehörte ihr.
    Scarlett beugte sich dicht zu Adam vor und ihre Gesichter berührten einander beinahe. »Ich will von dir genau das, was du von mir willst.«
    Adam wandte sich nicht ab. »Ich will von dir nur die Meisterwerkzeuge«, stellte er fest, sein Mund nur Zentimeter von Scarletts entfernt. »Sonst nichts.«
    Cassie wollte sie unterbrechen, wollte sich zu erkennen geben, doch im letzten Moment hielt sie inne. Denn zumindest für diesen Augenblick war Adam sicher. Und Cassie hatte das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Wenn Cassie Scarlett im richtigen Augenblick erwischte… Tausend Möglichkeiten wirbelten ihr durch den Kopf.
    »Du lügst.« Scarlett legte Adam eine Hand auf die Brust. »Aber dein Herz lügt nicht.«
    Jetzt trat Adam zurück und schlug Scarletts Hand beiseite. »Ich weiß, dass die Werkzeuge hier irgendwo sind. Und ich werde sie finden, selbst wenn du sie nicht herausrücken willst.«
    Er wandte sich zu einer Kommode um, dann zu einem Schrank.
    »Ich mag dich, Adam«, bemerkte Scarlett. »Aber das bedeutet nicht, dass ich dir nicht wehtun werde. Glaubst du wirklich, ich würde dich mit den Meisterwerkzeugen so einfach abziehen lassen?«
    Adam ignorierte Scarletts Warnung und stürzte sich auf die Kommode.
    »Dummkopf«, murmelte Scarlett kopfschüttelnd, und schon im nächsten Moment wurde Adam durch einen dunklen Zauber heftig zu Boden gerissen. Der bloße Anblick reichte, dass Cassie zusammenzuckte.
    »Warum widersetzt du dich auch so hartnäckig?« Scarletts Hände schwebten über Adam und entlockten seinem Mund einen Schmerzensschrei. »Der Schmerz, den du spürst«, sagte sie, »ist deine eigene Schuld, das siehst du doch ein, oder? Du zwingst mich dazu, dir das anzutun.«
    Adam heulte auf wie ein verwundetes Tier, krallte die Hände in den Boden und versuchte, sich aufzurappeln.
    »Und wenn du mich dazu zwingst, dich zu vernichten«, fuhr Scarlett fort, »dann werde ich auch das tun.« Sie ließ ihre Fäuste über Adam kreisen, und er brüllte, als würde er ausgepeitscht. Sie tat es wieder und wieder und jedes Mal schrie Adam noch lauter und flehte Scarlett an aufzuhören.
    Cassie konnte Adams Folter keine Sekunde länger ertragen. Mit ausgestreckten Händen rannte sie auf Scarlett zu. »Fragilis!«, brüllte sie.
    Es war derselbe Zauber, den Scarlett bei ihrem letzten Kampf gegen Cassie eingesetzt hatte. Schwarze Magie. Und Cassie wusste jetzt, wie man sie wirkte.
    Bevor Scarlett reagieren konnte, brach sie neben Adam zusammen, als sei alle Energie aus ihrem Körper gewichen. Mühsam versuchte sie, den Kopf zu heben, um zu sehen, wer sie in ihrem eigenen Versteck überwältigt hatte.
    Cassie drehte sich zu Adam um. »Verschwinde von hier!«, wies sie ihn an. Aber sobald er auf den Füßen war, hörte sie erneut Scarletts Stimme: »Hic vinciatur«, woraufhin Adam krachend auf dem Holzstuhl gegenüber dem Sofa landete. Dicke Fäden lösten sich aus dem Rückenpolster des Stuhls und fesselten ihn.
    »Also wirklich, Cassie«, sagte Scarlett und stand plötzlich unversehrt vor ihr. »Du hast doch wohl nicht geglaubt, dass es so einfach wäre, oder?« Sie hob die Arme und konzentrierte sich auf Cassie, aber Cassie kam ihr zuvor.
    »Cadat«, befahl Cassie. Scarlett ging erneut in die Knie. Und dann kippte sie einfach um wie ein gefällter Baum.
    »So einfach ist das nicht, was?«, fragte Cassie trocken.
    Scarlett lag völlig reglos auf dem Rücken.
    »Binde mich los, Cassie!«, schrie Adam. »Wir müssen hier weg.«
    Cassie tat, als höre sie ihn nicht. Natürlich hätte sie Adam mühelos von seinen Fesseln befreien können, ohne auch nur einen Finger zu rühren. Ein einfacher Entwirrungszauber hätte genügt. Aber solange er gefesselt war, war Adam außerhalb der Schusslinie. Das hier war ein Kampf zwischen ihr und ihrer Halbschwester, und sie war bereit, ihn hier und jetzt zu Ende zu bringen.
    Cassie brüllte Scarlett an, die immer noch auf dem Boden lag. »Was ist? Hast du schon genug? Oder sollen wir weitermachen? Denn ich habe mich gerade erst warm gemacht.«
    So schnell gab Scarlett nicht auf. »Oriantur«, rief sie, doch der Verteidigungszauber klang mehr wie ein Hilfeschrei oder ein Flehen darum, wieder aufstehen zu können, als nutze sie jedes Fünkchen Energie, das noch in ihr steckte.
    Aber das Buch– ihr Buch–, bemerkte Cassie, war Scarlett aus den Händen

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