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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nicht so leicht gehen lassen.«
    Als Cassie wieder oben war, schnappte sie sich eine Jacke und rannte aus dem Haus. Während sie an den in Sonnenlicht getauchten Häusern entlangsprintete, ging sie im Geiste ihre Entschuldigung gegenüber Adam durch. Wenige Minuten später stand sie vor seiner Haustür. Adams Mustang war nicht in der Einfahrt, aber das hatte nichts zu bedeuten, denn er parkte häufig in der Garage. Cassie klopfte an die schwere Eichentür, dann drückte sie auf die Klingel. Aber alles, was sie von der anderen Seite hörte, war Rajs unablässiges Gebell. Adam war nicht zu Hause. Oder gab er das vielleicht nur vor und wartete in Wirklichkeit darauf, dass sie ihn einfach in Ruhe ließ? Immerhin wusste Cassie seit ihrem Gespräch an diesem Morgen, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Aber würde er wirklich so tun, als wäre er nicht da?
    Cassie schaute verstohlen nach links und rechts. Niemand war zu sehen, bis auf einen Postboten in blauer Uniform, der sich rhythmisch zu der Musik aus seinen riesigen Kopfhörern bewegte. Hastig murmelte Cassie einen Zauber, um das Schloss zu öffnen. Ein Klicken ertönte und Cassie drückte die Tür auf. Raj sprang ihr aufgeregt entgegen und bellte, als wüsste er, dass etwas nicht stimmte. Sie tätschelte den Hund, um ihn zu beruhigen, und ließ den Blick durch das Wohnzimmer und das Arbeitszimmer schweifen.
    Wo konnte Adam nur sein? Aber egal wo, er wollte offensichtlich nicht, dass sie es wusste, sonst wäre er am Telefon nicht so seltsam gewesen.
    Cassie schlich sich in Adams Zimmer, um sich auch dort kurz umzusehen. Sein Bett war nicht gemacht und seine Geschichtsbücher lagen ungeöffnet auf seinem Nachttisch. Also lernte er offensichtlich nicht gerade für den Test. Zumindest hatte sie jetzt den Beweis dafür, dass er gelogen hatte.
    In der Hoffnung auf irgendeinen Hinweis, wo er hingegangen sein könnte oder was er im Schilde führte, durchsuchte sie seinen Schreibtisch. Als sie einige Papiere zur Seite schob, wurde plötzlich der Bildschirm seines Computers hell; ihre Finger hatten unbeabsichtigt die Maus gestreift. Der Monitor zeigte ein Schwarz-Weiß-Bild von einem alten Haus. Das Missionshaus von Stockbridge, dasselbe Haus, das während des Suchzaubers auf der Wasseroberfläche erschienen war, da war Cassie sich sicher. Und unter dem Bild war der Weg von New Salem dorthin Schritt für Schritt beschrieben.
    Das hat er nicht getan, dachte Cassie.
    Aber während sie sich durch die Informationen auf Adams Computer klickte, wurde immer klarer, dass er es getan hatte. Und plötzlich ergab alles einen Sinn– seine Lüge und sein nervöser Tonfall am Telefon. Die Zeit ist reif, hatte er bei ihrer letzten Versammlung gesagt.
    Adam war auf dem Weg zu Scarlett. Allein.

Kapitel Sechzehn
    Wie konnte Adam nur so stur sein? Und so dumm? Allein hatte er keine Chance gegen Scarlett. Panisch lief Cassie aus dem Haus und machte sich direkt auf den Weg zu Diana. Diana würde wissen, was zu tun war.
    Sie hämmerte gegen die Tür von Dianas gelbem Haus, aber niemand öffnete. Nicht schon wieder, dachte Cassie. Sie wollte schon einen weiteren Zauber anwenden, als sich der Türknauf in ihrer Hand mühelos drehen ließ. Die Tür schwang auf und Cassie betrat das elegante Foyer. Als sie nach Diana rief, hallte ihre Stimme von dem polierten Kaminsims und dem Nippes aus Messing wider.
    Sie bekam keine Antwort, aber sie hörte laute Bässe aus Dianas Zimmer dröhnen. Das erklärte, warum sie nicht auf das Klopfen reagiert hatte. Cassie ging hinauf zu Dianas Zimmer und öffnete die Tür.
    »Diana…«, rief sie, bevor sie abrupt abbrach. Diana war nicht allein. Sie lag auf dem Bett mit…
    »Oh mein Gott!« Es war Max. Und er küsste Diana. Und sie erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich.
    »Cassie!«, keuchte Diana auf, als sie sie erblickte, und wich hastig von Max zurück. »Was machst du hier?«
    »Die… die Haustür war offen«, stotterte Cassie. »Ich hab versucht zu klopfen, aber… tut mir leid.«
    Max sprang vom Bett und schaltete hastig die Musik ab. »Also, es ist nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst«, murmelte er, während sich sein ganzer Körper anspannte, als wolle er einen heftigen Angriff abwehren.
    »Lass gut sein, Max.« Diana warf ihm einen mitfühlenden Blick zu. »Es war nur eine Frage der Zeit, bis uns jemand erwischt. Ein Glück, dass es Cassie ist.«
    Max fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Dann suchte er auf dem Boden seine Sachen zusammen. »Ihr zwei habt

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