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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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vielmehr meiner Unehre, ohne auf Lucy zu warten, selbst in die Hand nehmen will oder vielmehr aus meinem Ausschnitt -, gerade da springt die Tür auf, und Lucy erscheint mit einer Sofortbildkamera.
    Tja, sie hat belastende Beweise verlangt.
    Könnte es etwas Belastenderes geben als Gordons MammutStänder, der schwer gegen mein Diaphragma drückt, und seine Hände, die an den Knöpfen meines Kleides nesteln?
    Lucys Auftritt hat viel eher einen Filmpreis verdient als mein armseliger Pornoauftritt. Sie überhäuft Gordon mit einem deftigen Schwall chinesischer Flüche. Obwohl ich kein Wort dieser Sprache beherrsche, ist doch jedem klar, was sie da von sich gibt.
    Wie vereinbart, nehme ich das als Gelegenheit, meine Tasche zu schnappen und wegzulaufen. Ich verharre kurz, weil ich meine Schuhe vergessen habe, doch dann fällt mir ein, dass es sowieso Lucys waren. Gott sei Dank muss ich nur quer über den Korridor sprinten. Aus meiner Geschwindigkeit könnte man schließen, dass ich eine ganze Horde Massenmörder auf den Fersen habe.
    Sobald ich Nickys sichere Wohnung erreiche, knalle ich die Tür hinter mir zu, lehne mich dagegen und schnaufe panisch und mit verdrehten Augen wie die verängstigte schwarze Katze, die von einem unverbesserlich liebestollen Pepe Le Pew verfolgt wird.
    Nicky ist auf dem Sofa zusammengeklappt, Tränen strömen über ihre Wangen, und sie versucht, einen hysterischen Lachanfall zu unterdrücken.
    Das Babyfon ist immer noch da.
    Neben meinem eigenen Herzen, das sich wie ein Schlagzeug anhört, meinem Atem, der wie ein Perverser am Telefon klingt, Nicky, die vor Lachen kaum Luft kriegt, japst und knallrot ist, höre ich auch den ohrenbetäubenden Lärm eines soliden Ehestreits von der anderen Seite des Korridors, wo Lucy damit droht, das Tang-Pferd, das ich vorhin bewundert habe, mit dem geschrumpften und selten genutzten Inhalt von Gordons Schädel bekannt zu machen.
    Trotz des ruhigen und fast schon klinischen Umgangs mit den Schwächen ihres Mannes schwingt echte Wut in ihrer Stimme mit.
    Als Lucy weitere fünf gewalttätige Minuten später aus ihrer Wohnung und in unsere stürmt, rechne ich fest damit, ebenfalls verprügelt zu werden, doch sobald sie die Tür sicher hinter sich geschlossen hat, lehnt sie sich dagegen und bricht in hysterisches Lachen aus. Der harte Gesichtsausdruck fällt von ihr ab wie eine Maske bei einem Kostümfest.
    »O Mann, das war gut! Du hättest sein Gesicht sehen sollen!« Sie tanzt zu mir herüber, ergreift meine Hände und wirbelt mich in einer kurzen Polka durch das Zimmer, bevor sie mich loslässt und rückwärts aufs Sofa plumpst, wobei sie noch immer kichert wie eine Verrückte.
    »Du hättest sein Gesicht sehen sollen!«, wiederholt sie. »Das entschädigt mich für alles, was er mir angetan hat, alles... Er hat sich beinahe angepisst.«
    »Ich auch!«, kreische ich. »Der Himmel weiß, wie ich das durchgestanden habe, ohne lebend verspeist zu werden.«
    »Die Improvisationen waren für uns sehr unterhaltsam«, sagt Lucy lachend. »Stripp für mich, Gordon_ und tu es langsam«, zwitschert sie spöttisch. »Ich wünschte, wir hätten es auf Video aufgenommen.«
    »Oh, Gordon, ich will dich jetzt!«, grölt Nicky. »Vielleicht könnte Belle einen zweiten Durchgang einlegen, den wir dann an Vorsicht, versteckte Kamera senden!«
    »Nie wieder!«, schreie ich. »Nie wieder! Stattdessen sollte ich eine Gefahrenzulage bekommen.«
    Ich versuche, beleidigt auszusehen, doch es gelingt mir nicht.
    Mein entrüstetes Gesicht verzieht sich, als ich neben ihnen aufs Sofa sinke und mit fast der gleichen Begeisterung in ihr Gelächter einstimme.
    Lucy schnappt sich ihr Weinglas vom Tisch und hebt es spöttisch zu einem Trinkspruch.
    »Ein guter Abgang für schlechte Ehemänner.«
    »Auf Nimmerwiedersehen, ihr treulosen Verlobten!«, stimmt Nicky ein.
    »Genau, und ein sofortiges Sayonara an alle in die Pobacken schneidenden Killerhöschen!«, ergänze ich mit Nachdruck und kippe mein Glas in einem Zug hinunter. »Könnt ihr mit dem Feiern noch kurz warten, Mädels? Ich will das nur schnell austauschen, gegen etwas _ äh_ etwas Bequemeres.« Wieder wird mein Tonfall heiser und tief. »Ihr müsst wissen, ich habe mich den ganzen Abend verzweifelt danach gesehnt, mein Höschen loszuwerden _«

Kapitel 4
    Zum Glück verblassen die Schrecken der vergangenen Nacht im Licht eines neuen Tages. Doch jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich einen halbnackten Gordon vor meinem

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