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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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gelingt es mir, einen freien Barhocker zu ergattern und den Blick des hageren, muskulösen, farbigen Barkeepers zu erhaschen, der meinen Bereich bedient.
    »Budweiser, bitte.«
    »Mach zwei draus.«
    Meine Flucht war anscheinend nicht ganz so effektiv, wie ich annahm. Ich spüre die sanfte Wärme eines in Cashmere gehüllten Oberschenkels an meinem, als Eddie Farrar sich neben mir an die Theke schiebt.
    »Hi.«
    Wieder lächelt er mich an.
    Sein Lächeln ist wirklich sexy.
    Das ist nicht fair.
    Einer seiner Mundwinkel geht dabei weiter nach oben als der andere, und um seine müden, aber freundlich blitzenden Augen liegen Lachfältchen.
    Der Barkeeper stellt zwei kalte Flaschen auf die Holztheke vor uns.
    »Setz sie auf meine Rechnung, Andy, danke.«
    Ich schnappe den sich zurückziehenden Barkeeper am Arm und drücke ihm meinen verkrumpelten Zwanziger in die Hand.
    »Nein, setz sie auf meine Rechnung, Andy, danke.«
    Der Barkeeper grinst mich breit an, und seine strahlend weißen Zähne fluoreszieren dabei fast in dem seltsamen und rauchigen Stroboskoplicht.
    »Klar, Lady, ganz wie Sie wünschen.«
    Na, wenn das nicht clever war, Belle. Sei immer schön frech zu dem Kerl, warum auch nicht?
    Ein gelungener Anfang. Nicht, dass es überhaupt einen Anfang hätte geben sollen. Ich sollte den Kerl nur beobachten, nicht mit ihm plaudern.
    Ich habe ja versucht, mich zu verstecken, es hat nicht geklappt.
    Also reiße ich mich körperlich und in Gedanken zusammen und drehe mich zu ihm um. Er sieht keineswegs verärgert aus darüber, dass ich gerade seine Einladung ausgeschlagen habe. Stattdessen hat sich sein Lächeln noch vertieft.
    Er nimmt seine Flasche von der Theke und prostet mir zu.
    »Also du bist der erste Mensch, der mir heute Abend etwas zu trinken spendiert. Prost.«
    »Dann hast du wohl bei den falschen Leuten gesessen – ich hatte mehr Angebote als ein unentdeckter Renoir bei einer Auktion von Sotheby’s. Aber schließlich trägst du ja auch kein Kleid, das aus weniger besteht als ein Kinderdrachen zum Selbermachen.«
    Er hustet, weil er sich gerade verschluckt hat.
    »Nein, nicht wirklich.«
    Er scheint eher amüsiert als befremdet zu sein.
    Annabelle Lewis’ besondere Begabung: die Fähigkeit, völlig blöde Sachen im völlig falschen Moment zu sagen.
    Ein ungemütliches Schweigen folgt, weil ich mich frage, ob mein Gehirn wohl mehr Gänge hat als Arnold. Er überbrückt es, indem er sich vorstellt.
    »Eddie Farrar.« Er hält mir die Hand hin, die ich zögernd ergreife. »Kennen wir uns nicht von irgendwoher?«
    Ich kenne ihn sehr wohl. Zumindest kenne ich Amandas Eddie-Enzyklopädie, aber wieso meint er, mich zu kennen? Es könnte daran liegen, dass ich ihm in den vergangenen zwei Wochen ständig gefolgt bin. Anscheinend bin ich nicht ganz so geschickt, wie ich dachte.
    Was soll ich antworten? Ja, ich bin die, die du ständig im Rückspiegel siehst?
    »Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Du kommst mir irgendwie bekannt vor, und dann sah ich, wie du herübergesehen hast, und da dachte ich, vielleicht.«
    »Tut mir Leid, ich wollte nicht aufdringlich sein, aber du kamst mir auch irgendwie vertraut vor.«
    Gut gemacht, Annabelle. Ein bisschen abgedroschen, aber nicht schlecht in der Eile.
    »Also kennen wir uns vielleicht doch?«, erkundigt er sich.
    Ich schüttele den Kopf.
    »Ich denke nicht, wahrscheinlich erinnerst du mich nur an jemanden.«
    »Ach ja? Wer soll das sein?«
    An meinen nächsten Lover.
    Oh, Mist, habe ich das wirklich nur gedacht?
    Dem Himmel sei Dank, dass ich es nicht gesagt habe! Ganz abgesehen von der Tatsache, dass es eine der blödesten Anmachen des Jahrhunderts gewesen wäre, kann ich nicht glauben, dass ich gerade so etwas gedacht habe.
    Doch, ja, ich glaube, ich habe so etwas gedacht.
    Tut mir Leid, aber man muss blind, betrunken oder dumm sein, um nicht zu erkennen, wie attraktiv dieser Mann ist. Kein Wunder, dass Amanda ihre Verführungskampagne mit der berechnenden Genauigkeit eines hochrangigen Offiziers plant.
    Er wartet immer noch auf eine Antwort.
    Ich höre auf, ihn albern anzustarren, als wäre er ein großer Schokoriegel, und als wäre ich hungrig, und schenke ihm ein, wie ich hoffe, rätselhaftes Lächeln. Schließlich hat es auch bei Mona Lisa funktioniert, und die war ja nicht gerade eine Schönheit. Denkt man sich das Lächeln weg und setzt ihr eine geschwungene Brille auf, sieht sie Nana Mouskouri zum Verwechseln ähnlich.
    »Och, nur jemand, mit dem ich auf der

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