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Die Hochzeit meiner besten Freundin

Die Hochzeit meiner besten Freundin

Titel: Die Hochzeit meiner besten Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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zu beteuern, dass Universitäten ihren Studenten keine Ferien gönnen. Wenn wir uns sehen, beklagt sie sich ständig darüber, dass wir uns nie sehen, so dass sie mich kaum wahrnimmt.
    Ist es also vermessen zu hoffen, dass sie sich von einer improvisierten Verkleidung täuschen lässt? Wahrscheinlich schon, aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
    »Das steht dir nicht wirklich, Belle«, bemerkt Dot sarkastisch, als ich neben ihr auftauche und mich noch ganz außer Atem für meine Verspätung entschuldige. »Den Hut und den Lippenstift kann man ja noch als Beitrag zum Modegeschehen durchgehen lassen, vermute ich. aber die Sonnenbrille? Hier drin?«
    »Der neue Anstrich ist schuld«, behaupte ich, »er ist so grell, dass ich davon Kopfschmerzen bekomme.«
    »Nicht der Anstrich ist grell, sondern dein Lippenstift. Na, wenigstens können wir dich dann sehen, wenn wir wieder einen Stromausfall haben. Einer von den unfähigen Handwerkern hat vorhin eine Hauptleitung angebohrt.«
    »Du machst Witze! Geht es ihm gut?«
    »Sagen wir mal, er kann von Glück sagen, dass einer der anderen Unfähigen eine Überschwemmung angerichtet hatte, ohne die er nicht seine Gummistiefel getragen hätte. So aber ist er mit leichten Verbrennungen und einer eher punkigen Frisur davongekommen. Vielleicht solltest du ihm deinen Hut leihen, damit er den Schaden kaschieren kann«, schlägt sie vor. »Aber er würde wahrscheinlich die Frisur als die weniger peinliche Variante empfinden.«
    Um mein elegantes Aussehen zu vervollkommnen, strecke ich Dot die Zunge heraus.
    »Ich weiß ja, dass ich nach Vorschlägen für neue Arbeitsklamotten gefragt habe…«
    Beim Klang dieser vertrauten, fröhlichen Stimme drehe ich mich peinlich berührt um und sehe mich pinklippig, sonnenglasig, dummhütig und schlabberzüngig Eddie gegenüber.
    »Annabelle?« Er hebt die Sonnenbrille hoch und lugt darunter. »Du bist es tatsächlich!«
    »Natürlich«, murmele ich ungnädig; die Scham lässt mich so schroff reagieren.
    »Dieser Look ist wirklich... anders«, stellt er taktvoll fest.
    »Das ist ihr Beitrag zur Mode«, wirft Dot kichernd ein.
    »Ein Beitrag, der überdeutlich macht, dass sie keinen Sinn für Mode hat«, ruft Sylvia von der anderen Seite der Theke.
    »Ich weiß nicht«, murmelt Eddie, der betont auf meine Ohrklappen sieht, »aber ich habe immer die Leute bewundert, die sich einfach nicht dem Diktat der Mode unterwerfen.«
    Er nimmt mich auf den Arm.
    Zwar lacht er nicht, aber ich sehe das Blitzen in seinen Augen.
    Von wegen. Er lacht doch, er kämpft nur noch gegen den sichtbaren Beweis des Lachens an. Es zuckt in den Mundwinkeln, ein unterirdisches Beben lässt die Muskeln erzittern.
    »Wo hast du bloß den Hut her, wo hast du bloß den Hut her?«, singen Dot und Sylv im Chor. Sie haben sich die Arme um die Schultern gelegt und schwanken wie zwei alte Schlagersänger.
    Meine Bemühungen, nicht aufzufallen, haben mal wieder das Gegenteil zur Folge. Ich ziehe mehr Aufmerksamkeit auf mich, als wenn ich mich normal verhielte.
    »Ich verstecke mich«, zische ich ihnen zu.
    »Vor was denn?«, fragt Eddie.
    »Nicht vor einem Was, sondern vor einem Wem.«
    »Okay, also vor wem?«
    »Vor ihm.«
    Heimlich deute ich auf Simon, der jetzt allein am anderen Ende der Theke steht. Keine Ahnung, wo meine Mutter schon wieder ist, wahrscheinlich auf einem ihrer legendären Ausflüge aufs Klo.
    »Wer ist das?«
    »Ein Fehler.«
    »Verstehe. Hatte selbst so einige. Soll ich ihn loswerden?«
    »Kannst du das?«
    »Aber sicher doch, wenn du dafür den blöden Hut abnimmst.«
    Eddie kommt hinter den Tresen und geht zu Simon hinüber,
    der gerade mit einem Zehner vor Sylv herumwedelt, weil er hofft, ihn dadurch davon abzubringen, einen schnuckeligen jungen Biker anzumachen und ihm endlich etwas zu servieren. Einige Minuten später beobachte ich ungläubig, aber dankbar, wie Simon durch die Tür verschwindet, ohne sich auch nur einmal umzudrehen.
    »Vielen Dank.« Ich lächele Eddie zu, nehme den Hut ab und fahre mir mit der Hand durch das flachgedrückte Haar. »Ich kam mir vor wie auf glühenden Kohlen.«
    »Kein Problem.« Er zuckt die Achseln.
    »Aber wie um Himmels willen hast du es geschafft, dass er freiwillig so schnell gegangen ist?«
    »Ganz einfach.« Unschuldig lächelt Eddie mich an. »Ich hab ihm erzählt, du seiest hoffnungslos in ihn verliebt, aber viel zu schüchtern, um es zuzugeben, und dass die altmodische, subtile Masche ein viel besserer Weg

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