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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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um circa zwei Stunden verspäten. Wichtige Besprechung mit einem Klienten. Dein Vater
.
    Shit! Verdammter Shit, ärgerte sich Karim. Er hatte das freie Wochenende minutiös durchgeplant. Punkt für Punkt ganz genau festgelegt. Und nun kam sein Vater mit so einer lapidaren Mail daher und warf damit seine gesamten Pläne einfach über den Haufen.
    Zwei Stunden. Zwei Stunden verschenkte Zeit. In zwei Stunden wollte er schon zu Hause sein. In drei Stunden sich mit Rick und den anderen treffen und gemeinsam eine Stunde später auf Pooks Fete auftauchen. Spätestens um zweiundzwanzig Uhr hatte er sich mit Miriam knutschend in der Fummel-Ecke liegen gesehen …
    Shit! Shit! Shit! Das konnte er nun getrost alles vergessen.
    Er schrieb eine Rundmail an seine Kumpels und eine derbe Antwortmail an seinen Vater. Anschließend überlegte er, ob er auch an Miriam eine Mail versenden sollte.
    Verspäte mich leider. Wartest du?
    Aber den Gedanken verwarf er gleich wieder. Klar stand er auf sie. Aber ihr hinterherzulaufen, das war absolut nicht Karims Ding. Gewöhnlich liefen ihm die Mädels hinterher, nicht er ihnen. Doch Miriam war da etwas anders drauf. Bei ihr musste er sich mächtig ins Zeug legen, um sie rumzukriegen. Für dieses Wochenende hatte er sich den entscheidenden Vorstoß bei ihr erhofft. An diesem Wochenende sollte sie endlich in seinem Bett landen. Und nun das. Er hätte vor Wut aus der Haut fahren können.
    Karim fuhr jäh herum, als die Zimmertür aufgerissen wurde und Marius im Türrahmen auftauchte.
    â€žEy“, brüllte der sofort los. „Mach die Mucke gefälligst leiser!“
    Karim starrte ihn wortlos an, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen.
Verdammt. Der hat mir gerade noch gefehlt. Schlimmer konnte es doch wohl heute nicht mehr kommen. Ich kann den Typ echt nicht mehr ertragen. Seine ewige Leidensmiene und dieses Schweigen. Der Kerl macht mich irre. Total irre. Und jetzt muss ich womöglich noch zwei Stunden lang mit dem in einem Zimmer hocken. No! Völlig unmöglich
.
    Er sprang auf, schnappte sich sein Laptop vom Schreibtisch und wollte an Marius vorbei aus dem Zimmer stürmen. Doch dann fiel sein Blick auf Marius’ Hände und er blieb wie erstarrt stehen.
    â€žWas glotzt du so dämlich?“, fuhr Marius ihn an.
    â€žDeine Hände!“
    â€žJa, meine Hände. Sie befinden sich wie gewohnt am Ende meiner Arme. Und?“
    Karim war bestimmt nicht nach Scherzen zumute. Aber Marius hatte auch nicht so geklungen, als wenn er einen Scherz machen wollte.
    â€žWas ist mit deinen Händen passiert?“, murmelte Karim jetzt ehrlich betroffen.
    Statt auf seine Frage zu antworten, blaffte Marius ihn an: „Was machst du eigentlich noch hier? Ich dachte, du bist längst auf dem Weg nach Berlin.“
    â€žDas dachte ich auch“, erklärte Karim bitter, während sein Blick noch immer auf Marius’ blutverschmierte Hände geheftet war.
    Etwas von dem Blut tropfte auf den Fußboden. Marius stieß einen leisen Fluch aus und verschwand im Badezimmer.
    Karim hatte keine Lust, zu warten, bis er wieder zurückkam. Natürlich würde er normalerweise wissen wollen, warum sein Zimmerkollege plötzlich mit blutverschmierten Händen vor ihm gestanden hatte. Klar war er neugierig. Aber der Typ, dieser Marius, mit dem er sich das Zimmer im Fußballinternat teilte, war ihm eigentlich so was von scheißegal, dass er auch getrost darauf verzichten konnte zu erfahren, warum seine Hände dermaßen demoliert waren.
    Das war nicht immer so gewesen. Wahrhaftig nicht. Als Marius vor einigen Monaten im Fußballinternat des VfL Wolfsburg aufgenommen wurde, war Karim schon ein paar Wochen dort. Bis dahin hatte er das Zimmer für sich allein gehabt und war zunächst alles andere als erfreut, als ihm der Internatsleiter mitteilte, dass er demnächst sein Zimmer mit jemand teilen müsste.
    Andrerseits war Karim ein geselliger Typ, der gerne quatschte und schlecht allein sein konnte. Also beschloss er, das Ganze positiv zu sehen und freute sich sogar insgeheim auf seinen neuen Zimmernachbarn. Konkurrenz ist der sowieso nicht für mich, hatte Karim gedacht. Schließlich zählte er zu den sechs erfolgversprechendsten Nachwuchskeepern Deutschlands. Er hatte Angebote von drei Topvereinen in Deutschland und sogar von einem Spitzenclub in England erhalten. Für Wolfsburg hatte er

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