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Die Hoffnung ist gruen

Die Hoffnung ist gruen

Titel: Die Hoffnung ist gruen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Feld regelmäßig von hinten auf.
    An das Internatsleben hatte ich mich schnell gewöhnt. Ich kam mit jedem klar, hielt mich aber meistens ziemlich zurück. Ich hatte einfach keinen Nerv für
private
Gespräche. Für mich zählte nur eins: meine Chance, ein Profifußballer zu werden.
    Ein paarmal hatten die anderen Jungs versucht, mich mit in die Stadt zu schleppen oder in die Wolfshöhle, so wurde der Freizeitraum in Internat genannt, um ’ne Runde zu kickern oder gemeinsam vor der Glotze abzuhängen. Doch ich hatte ihnen klar zu verstehen gegeben, dass ich darauf null Bock hatte. Sie hatten es relativ schnell gecheckt und mich fortan in Ruhe gelassen. Dennoch war ich der Meinung, dass alles total entspannt zwischen den anderen Jungs und mir ablief.
    Umso überraschter war ich, als mir an diesem Nachmittag – ein paar Stunden, nachdem ich Karim mal wieder um seinen Schlaf beneidet hatte – der Internatsleiter auf dem Weg zum Fitnessraum begegnete und mich bat, mit in sein Büro zu kommen.

    Herr Münkels Büro war ein kleiner, gemütlich eingerichteter Raum mit
Billy
-Bücherregalen in
Birke
und einem gleichfarbigen Schreibtisch, hinter dem der Internatsleiter jetzt Platz nahm.
    â€žSetz dich bitte.“ Er deutete mit der ausgestreckten Hand auf die beiden Stühle, die vor seinem Schreibtisch standen. Dann goss er sich eine Tasse grünen Tee ein und lehnte sich mit der Tasse in der Hand zurück.
    â€žWorum geht es denn?“, fragte ich ungeduldig. Um diese Zeit war der Fitnessraum leer. Also konnte ich trainieren, ohne dass einer der anderen versuchen würde, mir ein Gespräch aufzuzwingen.
    â€žSetz dich, Marius, und entspann dich erst mal“, wiederholte Herr Münkel seine Aufforderung.
    Ich hob resignierend die Schultern. „Wenn es unbedingt sein muss.“
    Herr Münkel nippte an seinem Tee und sah mir scheinbar belustigt dabei zu, wie ich mich widerwillig auf die vorderste Kante des Stuhles niederließ und die Arme abwehrend vor der Brust verschränkte.
    â€žSoweit ich weiß, hast du doch heute kein Training mehr und ich finde Zeitpunkt und Anlass angemessen, mich ein wenig mit dir zu unterhalten.“ Er lächelte dünn.
    Ich unterdrückte eine patzige Antwort, indem ich tief durchatmete.
    â€žMarius“, Herr Münkel nippte erneut an seinem Tee, „du wirkst immer sehr ernst und angespannt auf mich. Was ist los mit dir? Gefällt es dir im Fußballinternat nicht? Oder hast du irgendwelche anderen Probleme?“
    Ich kniff die Lippen fest zusammen und schüttelte den Kopf.
    â€žOkay“, sagte Herr Münkel gedehnt und strich sich nachdenklich über die Oberlippe. „Kann es dann vielleicht sein, dass du dir selbst zu viel zumutest? Dass du deine Ziele zu hoch gesteckt hast? Was ich damit meine, ist, jetzt bist du schon wieder auf dem Weg zum Fitnessraum. Aber gerade hast du über zwei Stunden trainiert. Außerdem habe ich von deinen Trainern erfahren, dass du dieses Wochenende wieder im Internat bleiben möchtest, obwohl ihr spielfrei habt. Warum nimmst du dir nicht mal ein bisschen Zeit für dich? Das Tempo, das du da vorlegst, Marius, ist vielleicht ein bisschen zu heftig und nicht lange durchzuhalten.“
    Ich verstand nicht, was er meinte.
    â€žWas ist daran falsch? Ich bin doch schließlich hier, um Fußball zu spielen und immer besser und besser zu werden. Das ist mein Ziel und bislang dachte ich auch, es wäre nicht das schlechteste Ziel. Ich kapier überhaupt nicht, was daran falsch sein soll.“ Ich merkte selber, dass meine Antwort ziemlich patzig ausgefallen war. Doch dann begegnete ich Herrn Münkels Blick und sah, wie das freundliche Funkeln in seinen Augen erlosch. Stattdessen machten sich Besorgtheit und Wärme auf seinem Gesicht breit.
    Mir schoss vor Wut das Blut ins Gesicht. Wenn ich auf eine Sache null Bock hatte, dann war es Mitleid oder irgendwelche Psychogespräche.
    Herr Münkel ignorierte meinen patzigen Unterton einfach und erwiderte betont verständnisvoll: „Alles richtig, Marius. Keine Einwände. Du bist hier, weil der Trainerstab des Nachwuchs-Leistungszentrums dich für ein großes Talent hält und dich fördern möchte. Und dass du deine Chance nutzt, indem du hundertprozentig bei der Sache bist, ist natürlich richtig und nachvollziehbar. Nicht nachvollziehbar sind allerdings deine Verbissenheit und große

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