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Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Titel: Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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Hattest du da Zweifel?«
    »Naja, du hast eine Menge Leute ziemlich nervös gemacht, als du die Scheiße mit der Bank abgezogen hast. Wir mussten lange auf Mr Hannigan einreden, damit er keine Angst mehr hatte, dass er bei der großen Sache nicht auch verarscht wird. Deshalb bin ich hier: Ich musste verdammt noch mal ins Flugzeug steigen und hier rüberfliegen, um ein bisschen guten Willen zu zeigen.«
    »Guten Willen? Tut mir leid, aber das hört sich aus deinem Mund ein bisschen komisch an. Wollt ihr Arschlöcher einander die Ehre erweisen? Und überhaupt hab ich Hannigan bestimmt nicht den Eindruck vermittelt, dass ich ihm zur Verfügung stehe.«
    »Ich lass dir das mal durchgehen, weil ich weiß, dass du allen Grund zur Wut hast, aber übertreib’s nicht, okay? Du könntest den Job auch ohne dein linkes Ei erledigen, wenn du weißt, was ich meine.«
    Innez starrte ihn trotzig an, schwieg aber, also wusste Harry, dass er ihn verstanden hatte.
    »Steht das Datum fest?«
    »Ja, hat sich nicht geändert.«
    »Ziemlich lange Vorlaufzeit. Seit wann bist du jetzt schon hier?«
    »Ich will auch nicht einen Schnapsladen um die Kasse und ’ne Flasche Mad Dog erleichtern. Bei so was muss man vorbereitet sein. Die Vorlaufzeit ist aber gar nicht das Wichtige – das Datum stand von Anfang an fest.«
    »Heiligabend. Verdammte Scheiße, wegen euch kann ich Weihnachten hier in der Stadt feiern.«

    »Das ist der beste Zeitpunkt. Das hab ich schon mit deinen Leuten besprochen.«
    »Ja, ja. Mit meinen Leuten. Aber nicht mit dem, der über die verdammten Feiertage hier in Glasgow rumhängen muss.«
    »Meinetwegen kannst du nach Hause fahren. Hannigan hat doch wohl mittlerweile Ruhe gegeben. Du hast deinen Teil getan. Für die Übergabe brauchen wir nur Alessandro.«
    »Ja, ich … was? Alessandro? Ja, klar. Nee, Junge, dafür kommen Rico Dominguez und Paco Gomez rüber.«
    Harry gefiel gar nicht, wie Innez den Kopf schüttelte. Das machte ihn nicht wütend, sondern, naja, nervös. Ihm wurde ein bisschen mulmig.
    »Was?«
    »Ich übergebe die Ware nur an Alessandro persönlich.«
    »Ja, klar. Meinst du, Alessandro kommt an Weihnachten hier rüber, bloß weil du es willst?«
    »Macht er, wenn er seine Ware will.«
    »Nein. Du übergibst das Zeug an Rico und Paco, oder dein alter, barmherziger Knastbruder beendet seinen Gefängnisaufenthalt langsam aber verfrüht.«
    »Ihr könnt ihn nur einmal umbringen. Und was bleibt euch dann? Ach nein, Moment, ich hab ja Mist gebaut, oder? Alessandro hat bestimmt ein Dutzend andere an der Hand, die das Zeug aus einem europäischen Museum rausholen können, was?«
    »Wir würden schon wen finden. Bild dir ja nichts ein.«
    »Ich bilde mir nichts ein. Alessandro schätzt eben meine Fähigkeiten, und wir beide wissen, dass das daran liegt, dass er sonst niemanden kennt, den er mit mir vergleichen kann. Nach der ganzen Scheiße zwischen uns hätte er sich nicht an mich gewandt, wenn er eine andere Möglichkeit hätte.«
    Innez hatte recht, und der Drecksack wusste, dass Harry es auch wusste. Während der monatelangen Wartezeit hätten sie wahrscheinlich jemand anderen für den Job finden können, aber in Alessandros beschränktem Kopf sah es so aus: Museum hieß Innez.

    »Warum muss Alessandro da sein? Hört sich für mich nach ’ner Falle an. Für ihn sicher auch.«
    »Keine Falle. Ich will nur, dass es zwischen uns beiden zu Ende geht. Ich will ihm das Zeug persönlich in die Hand drücken und nicht irgendeinem Kurier. Wenn dann noch irgendetwas schiefläuft, weiß er, dass ich meine Arbeit getan und ihm ohne Tricks gegeben habe, was er wollte. Ich will nicht, dass Parnell stirbt, weil einer von euren Idioten Mist baut.«
    »Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wenn wir das Zeug haben, ist Parnell sicher. Egal, wem du es gibst.«
    »Mir ist es aber nicht egal. Daran führt kein Weg vorbei. Alessandro hätte Parnell da nicht reinziehen dürfen. Wenn er mir einen Anteil gegeben hätte, hätte er jetzt Verhandlungsspielraum, aber wenn er außer Parnell nichts in der Hand hat und außer mir keine Option, läuft die Sache nach meinen Regeln.«
    »Du willst ’nen Anteil? Ist das alles?«
    »Nein. Von dem Stück Scheiße würde ich nicht einen Cent annehmen. Ich stell nur klar, in welche Lage Alessandro sich manövriert hat: Einen alten Mann im Knast umbringen wäre für Alessandro viel weniger wert als das, was ich ihm liefern kann. Besonders bei der derzeitigen Wirtschaftslage

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