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Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Titel: Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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Wie meine farbigen Brüder es ausdrücken würden: Keep it real.«
    Das war doch ganz offensichtlich, wirkte aber wie eine große Enthüllung. Darin lag sein großes Talent: Er konnte den Leuten zeigen, wie klar und einfach alles war, wenn man all die Ablenkungen ausblendete, die einen verwirren sollten. In der Hinsicht erinnerte er Walter an sich selbst vor langer Zeit, als er die Wahrheit genauso kompromisslos von allem Blendwerk befreit hatte.
    »Und glaubt ja nicht, dass mit Schwuchteln nur Homosexuelle gemeint sind. Alle Homosexuellen sind Schwuchteln, aber um eine Schwuchtel zu sein, muss man nicht unbedingt homosexuell sein. Die Fürsprecher, die Mitfühlenden, die Politiker, die ihnen bei ihrer Propaganda helfen, die Gutmenschen, die Drogen und Pornografie ins Klassenzimmer bringen wollen: Das sind alles Schwuchteln. Ich habe gesehen, wie sie vorgehen und welchen Schaden sie in meinem Heimatland angerichtet haben, und glaubt mir, ihr müsst jetzt handeln, bevor es zu spät ist.
    Schwuchteln sind einfallsreich, Schwuchteln sind listig, Schwuchteln sind hinterhältig. Und am schlimmsten sind die Künstlerschwuchteln, das sind die heimtückischsten von allen. Sie bilden den Propagandaarm der Schwuchtel-Kriegsmaschinerie, jeder Einzelne von denen ist ein kleiner Schwuchtelgoebbels. Wenn ihr daran zweifelt, dann fragt euch doch mal, warum eure Steuern die Zurschaustellung pornografischen Materials an Orten finanzieren, die für unschuldige Kinder frei zugänglich sind. Vorsicht: Hier sind Schwuchteln am Werk. Ihr wisst alle schon, dass in der Dalriada Gallery bald Hardcore – Hardcore – Pornovideos als Teil einer sogenannten ›Installation‹ gezeigt werden. Aber wusstet ihr auch, dass das Museum über zwanzigtausend Pfund für die Statue eines Mannes ausgegeben hat, der sich selbst am besten Stück lutscht? So etwas könnte man sich gar nicht ausdenken. Die Schulen in dieser Stadt können sich kaum Bücher leisten, aber alles ist okay, weil die Kinder ja stattdessen ins Museum gehen und sichSchwulenpropaganda für zwanzigtausend Pfund ansehen können.«
    Unfassbar, aber das war nicht übertrieben. Der kanadische Knallkopf, der das Dalriada Museum leitete, ein gewisser Thomas White, hatte es tatsächlich für angemessen gehalten, die genannte Summe für etwas auszugeben, was als bedeutendes Beispiel einer zeitgenössischen Allegorie gehandelt wurde. Die Statue trug den Namen West Coast (,) Man (das eingeklammerte Komma durfte niemals ausgelassen werden). Dieser vulgäre, grobe Versuch einer Sozialsatire in Form eines unnötig anstößigen Metallmonstrums zeigte einen grotesk verrenkten Mann, der sich selbst fellierte und sich gleichzeitig eine Line (angeblich echtes) Kokain vom Penisschaft schniefte. Seine Zunge schlängelte sich ihm allzu berechenbar aus dem Mund bis in den eigenen Anus, während er sich mit zwei seiner vier Hände Mobiltelefone an die Ohren hielt. Die anderen beiden zeigten wohl obszöne Gesten, doch Walter hatte sich beim Lesen der Beschreibung in der Zeitung keine weiteren Details antun wollen.
    Es gab natürlich immer Leute, die sich daran störten, wenn öffentliche Gelder für die Künste ausgegeben wurden, und normalerweise gehörte Walter nicht dazu. Ohne diese Gelder wäre heutzutage zum Beispiel keine Oper mehr denkbar. Vor Kurzem hatte es einen schrecklichen Aufstand wegen der Kosten für das Sicherheitssystem der Wanderausstellung ›Schätze der Azteken‹ im Kelvingrove Museum gegeben, denn das Geld werde »in Schulen und Krankenhäusern usw. dringend gebraucht«, und da hatte er sich auf die Seite der Stadt geschlagen. Wenn man sich alte Gold- und Juwelenschätze im Wert von mehreren Millionen Pfund anschauen wollte, musste man eben investieren, damit das örtliche Pack es nicht klaute, einschmolz und verkaufte. Aber, Gott im Himmel, wer konnte schon diesen widerlichen Schund fördern wollen?
    Jetzt war es natürlich zu spät: Das Geld war ausgegeben und die Hinweise von F& CK auf die Gefährdung der Kinder waren von den Medien größtenteils ignoriert worden. All das war aber geschehen, bevor Montague Masterton sich engagiert hatte.

    »Familie und christliche Keuschheit ist eine öffentliche Stimme und ein öffentliches Gesicht für die Werte, die normale Menschen nicht mehr auszusprechen wagen, und in genau dieser Rolle wird die Vereinigung wirken. Doch wie ihr alle wisst, können Gesichter und Stimmen ignoriert werden. Aktionen aber nicht.
    Ich bin heute Abend auf der Suche

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