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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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»dass er die Wahrheit sagt. Cerris war in Rahariem und hat uns bei unserem Kampf gegen die cephiranischen Invasoren geholfen. Er steckt tatsächlich nicht hinter diesen Morden.«
    Tyannon nickte langsam. »Dann muss ich mich wohl bei dir entschuldigen, Cerris. Es tut mir leid.« Sie hielt kurz inne. »Und ich bedaure Euren Verlust«, sagte sie dann zu Irrial. Vielleicht war ihr jetzt erst deren Verwandtschaft mit Herzog Halmon aufgegangen.
    »Danke.«
    Erneut saßen die drei da, stumm und ohne sich direkt anzublicken, bis auf den ständigen Kommentator im Kopf von Corvis.

    »Was geht in Mecepheum vor?«, fragte Tyannon schließlich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Dasselbe wie immer. Alle rennen durch die Gegend wie ein Hund mit zwei Ärschen, der beiden Schwänzen nachjagt, und nichts kommt dabei heraus.«
    Tyannon holte tief Luft und wappnete sich. »Was ist passiert, Cerris? Warum hat es nicht funktioniert?«
    Warum hast du deine Familie für ein Vabanquespiel weggeworfen, das letztlich gescheitert ist?, lautete die Frage eigentlich.
    Corvis seufzte und zerrte unbewusst an dem Finger, an dem er einst einen Ring getragen hatte. »Diese verdammten Gilden … Ich wusste, dass sie kämpfen würden, aber ich hatte keine Ahnung, dass sie … Ich bin zu unüberlegt und zu schnell vorgegangen«, gab er schließlich zu. »Ich dachte, sobald ich meine Leute ganz oben platziere und dafür sorge, dass ein Adeliger zum Regenten ernannt wird, der die richtigen Entscheidungen trifft, die richtige Überzeugung hat …«
    Irrial sog scharf die Luft ein, unterbrach ihn jedoch nicht.
    »… wird es genügen.«
    Tyannon verzog das Gesicht. »Aber die Gilden haben nicht nachgegeben, stimmt’s?«
    »Nein. Ich dachte, dass sie keine Wahl hätten, angesichts des Drucks, unter den ich sie gesetzt habe, sowohl von Seiten der Adeligen aus als auch von Seiten ihrer eigenen Mitglieder. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass sie so schnell derart viele ihrer eigenen Leute ersetzen könnten. Und ich hätte ganz sicher niemals erwartet, dass sie ihren wirtschaftlichen Einfluss einsetzen würden, um Halmon zum Abdanken zu zwingen.« Er grinste schief, eine Fratze ohne die geringste Fröhlichkeit, ein widerliches Echo des Helmes, den
er einst getragen hatte. »Ich habe die Gilden immer für sehr schwach gehalten. Offenbar habe ich sie unterschätzt, was ihre Fähigkeit angeht, sich selbst zu verteidigen.«
    Irrial konnte nicht länger an sich halten. » Ihr habt dafür gesorgt, dass mein Cousin zum Regenten ernannt wurde? Wie viel Macht habt Ihr gehabt?«
    Corvis zuckte mit den Schultern. »Ganz offensichtlich nicht genug.«
    Genug Macht kann man nie haben. Das hättest du schon vor langer Zeit lernen sollen.
    »Das verstehe ich nicht. Wenn Ihr die Gilden so sehr hasst, warum habt Ihr dann als Cerris, der Kaufmann gelebt?«
    »Ich konnte die Dinge nicht einfach so weiterlaufen lassen«, erwiderte er. »Der Zustand von Imphallion verschlimmerte sich immer weiter, und teilweise war es ja sogar meine Schuld. Ein weiterer militärischer Feldzug kam definitiv nicht infrage. Erstens bin ich für so etwas allmählich zu alt und zweitens …« Er warf einen Seitenblick auf seine Ehemalige. »Ich habe Tyannon mein Wort gegeben, dass der Schrecken des Ostens endgültig gestorben ist. Sie mag mir vielleicht nicht glauben, aber ich habe vor, dieses Versprechen auch zu halten.«
    Sein Herz setzte für einen Schlag aus, als Tyannon unwillkürlich lächelte.
    »Also dachte ich«, fuhr er fort, »dass ich die Dinge vielleicht von innen heraus verändern könnte. In Mecepheum gab es zu viele Leute, die mich hätten erkennen können, aber Rahariem war weit genug weg und trotzdem wirtschaftlich von Bedeutung. Ich hatte mir gedacht, wenn es mir gelänge, in der dortigen Kaufmannsgilde Einfluss zu gewinnen, könnte ich diese Macht benutzen, um die Gilden zu steuern.«
    »Aber wie konntet Ihr sicher sein, dass Ihr …« Irrials Gesicht
lief rot an, als sie begriff. »Ihr habt Danrien gezwungen, Euch sein Geschäft zu verkaufen! Ihr habt denselben verdammten Zauberspruch dafür benutzt, hab ich recht?«
    »Er hat einen angemessenen Preis dafür bekommen«, protestierte Corvis.
    Dafür hatten beide Frauen nur ein Kopfschütteln übrig.
    »Was jetzt?«, erkundigte sich Tyannon.
    »Jetzt werden wir herausfinden, wer in meinem Namen kaltblütig Leute ermordet«, erwiderte er schlicht. »Dann finden wir vielleicht auch einen Weg, die Regierung zum Einschreiten zu

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