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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ist so warm hier, dass dies noch nichts beweisen muss. Ich hoffe, er ist unterwegs, damit wir ihn überrumpeln können, aber ihr solltet die Augen offen halten.«
    »Ich …«

    »Seid still, Kaleb.«
    Je mehr sie sich dem Haus näherten, desto mehr wurde der Duft von Gras und Blättern von dem Geruch nach, wie Kaleb es später ausdrücken sollte, Fleisch, Hammel, Wolle und Leder in seinem behuften Larvenstadium überdeckt. Aus der Nähe konnten sie auch ein paar Schweine ausmachen, die hinter dem Haus im Schlamm unter einem Trog wühlten. Daraus tropften immer noch die nassen Reste der offensichtlich erst vor kurzem erfolgten Fütterung.
    Die drei blieben unvermittelt stehen, als ihnen klar wurde, was das bedeutete. Ihre Hände zuckten zu den Griffen ihrer Waffen, und Kaleb hob die Arme, um einen Bann zu wirken.
    Mellorin war es, die durch Zufall in die richtige Richtung blickte und sah, wie der Speer auf sie zuschoss. Sie kreischte auf, noch während sie sich zu Boden warf. Die Waffe bohrte sich direkt neben ihr in die Erde, die dumpf vibrierte. Kaleb konnte sehr gut verstehen, warum Mellorin plötzlich die Augen vor Angst aufgerissen hatte.
    Es sah aus, als hätte jemand gerade einen angespitzten Baumstamm nach ihnen geschleudert. Der Speer war mindestens einen halben Meter länger und um ein Drittel dicker als der Speer, den der Oger im Sumpf bei sich gehabt hatte.
    Nachdem Mellorin und Jassion aufgestanden waren, fuhren sie herum, und da war er. Der Oger trat aus dem Schatten des Hauses hervor. Die Spitze seines Horns befand sich fast fünf Meter über dem Boden, und Mellorin hätte ihren Sattel ohne weiteres um einen seiner Arme schnallen können. Mit einer Faust umklammerte er einen zweiten Speer, der nicht ganz so groß war wie der erste, und in der anderen hielt er eine Waffe, die weniger wie ein Schwert wirkte als vielmehr wie ein Stück Stahl mit einer bedrohlich gezackten Klinge.
    »Also gut.« Seine Stimme klang wie ein Erdbeben, wie das
dumpfe Echo eines Steinschlags im Gebirge. »Mir war all die Jahre klar, dass mich irgendwann mal jemand finden würde, also bringen wir die Angelegenheit hinter uns. Ich muss meine Kühe noch melken. Wollt Ihr mir sagen, welche Gräueltaten ihr rächen wollt, oder sollen wir die Formalitäten überspringen und sofort anfangen, uns gegenseitig die Klamotten zu ruinieren?«
    »O ja, er war ganz eindeutig mit deinem Vater zusammen«, flüsterte Kaleb Mellorin zu. »Nein!«, sagte er dann lauter, als Jassion Anstalten machte, Kralle zu zücken. »Verdammt, keine Waffen! Davro, wir sind nicht hier, um dir wehzutun.«
    »Gut«, sagte der Oger, ohne seine Schritte zu verlangsamen. »Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass ihr dazu auch gar nicht in der Lage wärt.«
    »Hör zu«, fuhr Kaleb fort, während er langsam zurückwich. »Wir wollen einfach nur mit dir reden. Nichts weiter als reden.«
    »Er kauft es uns nicht ab, Kaleb«, knurrte Jassion.
    »Tot nützt er uns aber auch nichts«, erinnerte der Hexer ihn. »Mein Name ist Kaleb!«, schrie er dann laut.
    »Nie von dir gehört.«
    »Das hier ist Jassion, Baron von Braetlyn.«
    Der Name löste tatsächlich eine Reaktion aus, denn der Oger blieb stehen und blähte die Nasenflügel.
    »Von dir habe ich schon eine Menge gehört.« Er spannte die Armmuskeln an, kurz davor, den Speer loszuschleudern.
    Jassion bereitete sich schon darauf vor, zur Seite zu springen, da trat Mellorin vor. Sie schüttelte Kalebs Hand ab, als er versuchte, sie aufzuhalten. Ebenso ignorierte sie sein warnendes Zischen.
    »Mein Name«, sagte sie, während sie ihr Schwert und ihren Dolch seitlich wegstreckte, statt die Waffen nach vorne zu halten, »ist Mellorin Rebaine.«

    Jetzt blieb der Oger wie angewurzelt stehen, allerdings eher aus Verblüffung, wie Kaleb vermutete, als aus irgendeinem anderen Grund.
    »Mellorin Rebaine ?« Davro legte den Kopf schief, weil er nicht wusste, ob er sie richtig verstanden hatte. Sein Horn und sein Schatten ließen ihn aussehen wie eine verwirrte Sonnenuhr.
    »Ja, ich weiß, dass Ihr keinen Grund habt, meinen Vater zu mögen.«
    Der Oger hustete ungewöhnlich bellend, und die anderen beiden Männer sahen sich ungläubig an. Erst als er sich mit dem Rücken seiner Schwerthand eine Träne abwischte, wurde ihnen klar, dass er lachte.
    »Wie ich sehe, hast du sein Talent für Untertreibungen geerbt«, erklärte er schließlich.
    Sie nickte. »Ebenso wie etliche andere Eigenschaften. Genau deshalb sind wir hier,

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