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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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eine
Träne bildete sich in einem ihrer Augen und drohte herauszukullern, verdampfte dann jedoch in der Hitze ihrer Wut, »das hat er in Lügen verwandelt. Und er hat niemals dafür bezahlt.«
    »Er hat seine Familie verloren«, wandte Kaleb ein. »Er hat dich verloren.«
    »Das ist ein weiteres Verbrechen, Kaleb, aber keine Strafe.«
    »All das spielt nicht die geringste Rolle«, knurrte Jassion, der seine Ungeduld nicht länger beherrschen konnte. Vielleicht war er auch von der Intensität des Hasses schockiert, den seine Nichte für ihren Vater empfand. Mellorin lehnte sich schwer atmend zurück, ohne auf die Unterbrechung einzugehen. »Wir brauchen deine Hilfe, um ihn zu finden«, fuhr Jassion fort. »Nichts anderes ist momentan für uns von Belang.«
    »Ich bin Rebaine nicht zur Loyalität verpflichtet«, sagte Davro nachdenklich. »Und ich hege keine besondere Zuneigung für ihn.«
    »Also …«
    »Aber ich will auch keinen Ärger mit seinesgleichen mehr haben, und er weiß genau, wo ich wohne. Mir gefällt meine Einsamkeit, was euch möglicherweise nicht entgangen ist. Ich bin, ehrlich gesagt, nicht davon überzeugt, dass es in meinem Interesse liegt, in diese Angelegenheit verwickelt zu werden.«
    »Tatsächlich?« Der Baron machte einen drohenden Schritt auf ihn zu. »Dann, solltest du dir vielleicht mal überlegen, welche Art von Aufmerksamkeit wir auf dein kleines, idyllisches Tal lenken können! Du wirst nie wieder alleine sein, falls du …«
    »Nein!« Kaleb sprang auf, packte Jassion an den Schultern und drehte ihn zu sich herum. »Du solltest versuchen, eine Weile nicht zu reden, alter Junge. Du brauchst auf jeden Fall ein bisschen Übung, was das angeht.«

    »Was zum Teufel fällt Euch ein?«
    »Wie, glaubst du, hat Rebaine seine Hilfe bekommen, du Idiot?«, zischte er und warf einen Seitenblick auf Davros Gesicht, das an Röte sichtlich zunahm. »Ich bitte um Verzeihung, Davro«, fuhr er an den Oger gewandt fort. »Mein Gefährte hat geredet, ohne zu denken. Wir werden selbstverständlich nicht versuchen, deine Kooperation zu erzwingen.«
    Jassion schleuderte ihm einen finsteren Blick entgegen, sagte aber nichts.
    Davro nickte Kaleb zu, obwohl er den Blick nicht von Jassion nahm. »Entschuldigung angenommen.«
    »Gut.« Kaleb trat vor Jassion, ein klares Signal, dass er und nicht länger der Baron von jetzt an mit Davro verhandeln würde. »Wir haben nicht die Absicht, uns in dein Leben hier einzumischen oder dafür zu sorgen, dass du Ärger bekommst, sei es von Corvis Rebaine oder irgendjemandem sonst. Bitte sag uns einfach alles, was uns bei unserer Jagd helfen könnte. Wir werden dich gewiss nicht mehr belästigen, und möglicherweise erreichst du dadurch ein kleines Maß der Gerechtigkeit, die du zuvor selbst verhöhnt hast.«
    Nichtmenschliche Schultern hoben und senkten sich, als der Oger die Achseln zuckte. »Ich bin wirklich nicht sicher, womit ich euch helfen kann. Ich habe von Rebaine nichts gesehen oder gehört, seit ich Mecepheum vor sechs Jahren verlassen habe. Er ist ganz offensichtlich nicht bei seiner Familie, und ich habe nicht die leiseste Ahnung, wohin er gegangen sein könnte.«
    »Das ist alles?« Die Worte zitterten förmlich, als Jassion sie zwischen den Zähnen hervorstieß.
    Erneut zuckte der Oger mit den Schultern. »Sieht ganz so aus.« Er machte eine Pause. »Vielleicht hilft es euch, wenn ihr euch der Hilfe eines Zauberers bedient. Nach dem Krieg hat Rebaine …« Die breiten Lippen verzogen sich zu einer
finsteren Grimasse um die beiden hervorstehenden Stoßzähne. »Wir sind uns bisher nicht begegnet, oder etwa doch?«, fragte er Kaleb unvermittelt.
    »Ich glaube, daran würde ich mich erinnern. Warum?«
    »Keine Ahnung. Irgendetwas an dir kommt mir bekannt vor. Andererseits seht ihr zweiäugigen Zwerge für mich alle gleich aus.«
    »Mag sein«, antwortete Kaleb, »aber ich kann dir versichern, dass wir uns noch nie begegnet sind. Was hast du gerade gesagt?«
    Aber es nützte nichts. Was auch immer der Oger in Kaleb gesehen hatte oder sich einbildete, gesehen zu haben, hatte ihn offenbar umgestimmt. »Nein, ich glaube nicht«, antwortete Davro und erhob sich von seinem Hocker. »Ich glaube, es wird Zeit, dass ihr geht.« Er überragte sie drohend.
    »Verdammt!«, stieß Jassion hervor. »Wir werden auf keinen Fall …«
    »Ich glaube schon.« Ohne auch nur einen Muskel zu bewegen, lenkte die Hand des Ogers ihre Aufmerksamkeit auf das gewaltige Schwert an seiner

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