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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ist?«
    »Keine Ahnung, aber sie wissen es immer.«
    »… ruft es ihn jetzt?«, fragte der Kobold gerade. »Er hat nichts zu sagen, nein, dem Rebaine nichts zu sagen. Es riskiert sein Leben, ja, sein Fleisch, wenn es herkommt, zu seinem Heim, tief unten.«

    »Ich bin hergekommen, um mit euch zu verhandeln, so wie wir es in der Vergangenheit getan haben.«
    »Soso, Handel, ja, Abmachung.« Die widerliche Kreatur leckte sich die Lippen mit etwas, das eher aussah wie ein schlaffer Wurm als wie eine Zunge. »Wünscht es dasselbe wie zuvor?«
    »Nein, nichts Langfristiges diesmal. Es braucht ihn, um es durch seine Tunnel zu führen, weit nach Westen.« Als die Kreatur ihn verwirrt anblinzelte, präzisierte Corvis: »Ich meine in Richtung des Sonnenuntergangs. Und zwar mindestens …« Verdammt, dachte er, wie messen diese kleinen Gnome noch mal Entfernungen? »Mindestens dreißigtausend Schritte. Meine Schritte, nicht seine Schritte.«
    »Es will gehen, ja, reisen unten? Durch seine Pfade und Gänge? Das gefällt ihm nicht, nein, das hat er nie erlaubt. Was bietet es an?«
    Corvis tat, als würde er Irrials geflüsterten Protest nicht hören.
    »Allzu viele Edelsteine habe ich nicht mehr«, zischte sie.
    Er deutete vage auf den Eingang der Höhle, der dank Seilloahs Illusion immer noch vor neugierigen Blicken verborgen war. »Viele Männer jagen uns. Ich biete ihm die Chance, deren Blut zu vergießen, den Diebstahl von seinen Vorfahren und die Vergewaltigung des irdischen Leibes zu rächen, so wie ich es zuvor getan habe.«
    Die Kobolde steckten die Köpfe zusammen wie Marionetten mit lockeren Fäden und flüsterten zischend miteinander, in Tönen, die durch den Boden vibrierten und die Corvis in seinem Bauch spürte.
    »Nein«, knurrte der Sprecher schließlich. »Er denkt nicht so, nein, stimmt nicht zu. Zuvor hat das Rebaine ihm große Mengen angeboten, ja, Heime und Städte hoch oben, weit oben, wo er normalerweise nicht gehen kann, nein, die er
nicht erreichen kann. Und jetzt glaubt es, diese Männer hier, ja, in den Hügeln oben, wären eine anständige Bezahlung? Sie sind keine Bezahlung, nein. Er kann sie sich holen, wann immer er will, jederzeit, ja. Und er kann auch das Rebaine holen, ja, und seine Gefährten.«
    »Das wäre aber nicht sehr weise von ihm«, warnte Corvis den Kobold und erhob sich, Spalter in der Hand. »Zudem wäre es unangemessen.«
    Der Kobold hatte gerade einen Schritt nach vorne gemacht, blieb nun jedoch stehen. »Es denkt so? Er fragt sich, warum …«
    »Weil es ihn nie wirklich aus seinem Dienst entlassen hat«, erwiderte Corvis lächelnd. »Er hat zugestimmt zu dienen. Es ist eine Weile her, aber das Rebaine hat unsere Abmachung niemals beendet.«
    Es war ein schwaches Argument, und das wusste er ganz genau. Allerdings wusste er auch, dass Kobolde ein anderes Zeitempfinden haben als Menschen, und angesichts ihres besonderen, fremdartigen Gedankenmusters konnte es durchaus sein …
    Nein.
    Das Gelächter der Kobolde klang, als würden Männer an einer Handvoll Kies ersticken. »Das ist dumm, ja, erbärmlich und dumm! Er will von seinem Fleisch essen, die Flüssigkeit aus seinen inneren weißen Steinen saugen!«
    »Tu das nicht.« Corvis war sich nicht sicher, ob er die Kobolde noch warnte oder sie bereits anflehte. Er spürte, wie sich Irrial hinter ihm bewegte, hörte das Reiben von Stahl auf Leder, als sie die Waffe zückte. »Wir haben damals gut zusammengearbeitet. Wir könnten es wieder tun. Zerstör er das jetzt nicht.«
    »Er …«
    Alle fuhren herum, als die Katze laut aufheulte. Es war ein
schreckliches, hohes Kreischen, schmerzerfüllt und voller Entsetzen. Sie presste den Bauch auf den Boden und flüchtete von Irrials Seite hinaus ins Freie. Alle Anwesenden starrten eine Weile auf die illusorische Wand, als könnten sie dem Tier folgen.
    Noch während Corvis seine Verblüffung abschüttelte und seine Aufmerksamkeit wieder auf die Kobolde richtete, zuckte die erste Kreatur, die gesprochen hatte, unvermittelt zusammen. Es war bloß ein schwacher, kurzer Schauer, und der ehemalige Kriegsfürst wäre vielleicht nicht einmal sicher gewesen, dass er es wirklich gesehen hatte, wenn nicht das Nachfolgende passiert wäre.
    »Das ist richtig«, sagte die Kreatur nachdenklich. Klang ihre Stimme ein wenig anders? »Er hat mit dem Rebaine in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet, ja, zuvor.« Die Kreatur drehte den Kopf und wandte sich den anderen zu. »Er wird es führen, ja, wie es

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