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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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das Schwert, das er in Orthessis gekauft hatte, um Kralle zu ersetzen. Er suchte nach Fehlern, die ihm möglicherweise bei den etwa ein Dutzend früheren Inspektionen entgangen sein könnten. Corvis fiel unwillkürlich eine andere Schänke ein, ein anderer Schankraum, ein anderes Schwert und eine andere Konversation. Er wusste nicht, ob es sich wie gestern anfühlte oder wie aus einem anderen Leben.
    Irrial war offenbar dieselbe Ähnlichkeit aufgefallen. »Es fühlt sich an, als würden wir im Kreis laufen«, sagte sie von der anderen Seite des Tisches.
    »Du hast keine Ahnung, wie sehr«, erwiderte Corvis verbittert. »Er hat es mir erneut angetan, Irrial.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Khanda.« Der Hass troff wie Gift aus diesem einen Wort. »Ein anderer Krieg. Eine andere Bedrohung für meine Familie.
Und Khanda, der am Rand lauert, sich hinter der Person versteckt, die ihn begonnen hat, und mich herauslockt. Mich benutzt wegen dem, was ich habe oder was ich weiß. Ich habe den Krieg satt. Und ganz bestimmt habe ich es satt, an der Nase herum- und in eine Schlacht hineingeführt zu werden! « Er konnte die Hände nicht ruhig halten, als er einen Schluck von dem Bier trank, das er fast schon vergessen hatte. Schaumspritzer rannen über den Rand des Kruges und ihm über die Finger. »Ich habe es satt, die falschen Leute sterben zu sehen.«
    Bei seinen Worten runzelte Irrial die Stirn, und Corvis war davon überzeugt, dass gleich ein bissiger Kommentar folgen würde. Aber er kam nicht. »Du machst dir wirklich große Sorgen um die Kleine, hab ich recht?«, fragte sie stattdessen.
    »Sie ist meine Tochter«, erwiderte er schlicht. »Ich würde für sie sterben.«
    »Das glaube ich dir sofort.« Sie klang verblüfft.
    Corvis wusste nicht, ob es an seinen Worten lag oder daran, dass sie ihm tatsächlich glaubte. Sie saßen da, tranken und betrachteten sich nachdenklich.
    »Ich kann dich nicht verstehen, Corvis«, sagte Irrial schließlich. »Aber ich glaube, ich verstehe Tyannon jetzt etwas besser. In deiner Seele hausen zwei wahrlich sehr unterschiedliche Persönlichkeiten.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich dir folgen kann.« Vielleicht, dachte er, lenkst du das Gespräch auch nur irgendwohin, wohin ich dir gar nicht folgen will. Er kam ihrer Antwort zuvor, indem er eines der Serviermädchen heranwinkte und eine weitere Flasche Bier sowie Brot und Käse bestellte. Es war zwar ein pappiges, salziges Zeug, aber nachdem sie wochenlang nur trockenes Fleisch gegessen hatten, würde es genügen.
    Irrial wartete mit ausdrucksloser Miene, bis die Frau das
Gewünschte serviert hatte und wieder verschwunden war. Dann beugte sie sich vor, damit sie sich in dem lärmenden Stimmengewirr verständlich machen konnte, ohne schreien zu müssen.
    »Dir liegt eindeutig so viel an Mellorin … an deiner ganzen Familie. Ich weiß, dass du krank vor Sorge wegen Seilloah bist, und mir ist auch deine Sorge um unsere Brüder aus der Widerstandsbewegung in Rahariem nicht entgangen. Ich glaube, dass du dich sogar ernsthaft und immer noch um mich sorgst, trotz der letzten Monate. Jedenfalls weiß ich, dass du es einmal getan hast.«
    »Bei allen Göttern …«
    »Ich bin noch nicht fertig.«
    »Entschuldigung«, sagte er nach einer kleinen Pause.
    »Ich habe all das wahrgenommen, Corvis. Ich habe erkannt, dass du nicht nur ein Monster bist, und ich weiß, dass du dich sogar um das Volk von Imphallion sorgst, oder zumindest glaubst du, dass du es tust. Jedenfalls hilfst du ihnen, auch wenn du möglicherweise außerdem persönliche Gründe hast. Du hast einmal zu mir gesagt, dass du alles, was du je getan hast, für Imphallion getan hast, und ich glaube, zum Teil meinst du das sogar ernst.«
    Corvis schwenkte das Bier in seinem Krug, bis es fast überschwappte. »Also … vielen Dank?«
    »Trotzdem«, ihr Ton wurde wieder härter, »hast du keine Probleme damit, durch Flüsse von Blut zu waten, um dein Ziel zu erreichen. Du schlachtest ganze Familien ab und hängst die Leichenteile wie Wimpel auf. Und du tust dich mit Dämonen zusammen.«
    »Das habe ich ganz sicher nicht gewollt.«
    »Aber du hast es getan. Es spielt keine Rolle, ob du es wolltest … Du warst jedenfalls dazu bereit. Weißt du, was ich denke, Corvis?« Sie zeigte mit ihrer leeren Gabel auf ihn.

    »Ich bin nicht sicher, ob ich es hören möchte«, gestand er.
    »Pech für dich. Ich denke, dass du die Menschen in ihrer Gesamtheit so sehr verachtest, dass du vergisst oder

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