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Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers

Titel: Die Horde 2 - Die Tochter des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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tanzen. Du kannst von Glück reden, dass ich überhaupt noch bei Verstand bin, wenn du also einen genialeren Vorschlag haben willst, dann geh zu jemand anders.«
    »Das wäre wohl nur fair.« Nach einer Pause fuhr sie fort: »Nur eine der fünf schlimmsten Erfahrungen?«
    »Meine letzten Lebensjahre waren mit erstaunlich vielen unangenehmen Situationen gesegnet.«
    Sie hörten nicht, was Jassion zu den Wachsoldaten sagte, aber kurz darauf winkte er sie zu sich. Die Männer wichen zur Seite, und die drei betraten gemessenen Schrittes den Sitz von Imphallions mercantiler Regierung.
    »Das ist einfach widerlich!«, zischte Jassion, während sie weitergingen. Seine Stimme klang immer noch ein wenig nasal. Obwohl er eindeutig wütend war, sprach er leise, damit keiner der Pagen und Boten sie belauschen konnte. »Wir befinden uns mitten im Krieg mit Cephira, werden von ›Corvis Rebaine‹ angegriffen, und trotz all der zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen haben die Wachen einfach meinen Worten geglaubt und uns eingelassen!«

    »Nun denn, immerhin seid Ihr der, für den Ihr Euch ausgegeben habt«, meinte Irrial.
    »Schon, aber das konnten sie nicht wissen!«
    »Wir sind ziemlich weit von der Front entfernt. Außerdem ist es auch nicht so, als erwarteten sie, dass Ihr-wisst-schonwer einfach zur Vordertür hereinspaziert.«
    »Jedenfalls ist es schändlich«, knurrte Jassion. »Wenn ein Soldat eine Aufgabe bekommt, dann sollte er sie auch erfüllen! Würden diese Männer für mich arbeiten, so würde ich sie auspeitschen lassen.«
    Corvis hatte den Eindruck, dass Jassions Auffassung von Pflichterfüllung im Augenblick möglicherweise ein wenig fehl am Platze war, vor allen Dingen, weil sie durch die Nachlässigkeit der Wachen von der Sicherheitslücke profitierten. Er entschied sich, nichts zu sagen, um den Baron nicht noch weiter aufzuregen, aber er drehte sich zu Irrial um und verdrehte die Augen. Sie belohnte ihn, wenn auch nur kurz, mit dem amüsierten Lächeln, das er schon so lange nicht mehr gesehen hatte.
    Sie marschierten durch bekannte Gänge, stiegen vertraute Treppen hinauf, und einmal kamen sie sogar an einem Fleck vorbei, bei dem es sich wahrscheinlich um geronnenes Blut handelte. Alles sah fast genauso aus wie bei ihrem letzten Besuch, bis auf die Tatsache, dass erheblich mehr Wachsoldaten anwesend waren. Corvis kamen allmählich ernsthafte Zweifel an ihrem Plan, weil er nicht mehr wusste, ob sie fliehen könnten, wenn er schiefging. Aber da er keine bessere Idee hatte und weil es zudem zu spät gewesen wäre, wenn ihm jetzt eine gekommen wäre, behielt er seine Bedenken für sich.
    Schließlich hatten sie das oberste Stockwerk erreicht und gingen zu einem Büro, das von einem halben Dutzend Wachsoldaten bewacht wurde. Jassion machte Anstalten, als
wollte er einfach an ihnen vorbeimarschieren, aber die Soldaten weigerten sich standhaft, ihn durchzulassen. Mit einem vernichtenden aristokratischen Blick, von dem Corvis nicht wusste, ob er nur vorgetäuscht oder echt war, verkündete Jassion: »Baron Jassion von Braetlyn sowie seine Begleiter möchten Gildenmistress Salia Mavere sprechen. Und zwar auf der Stelle.«
    »Habt Ihr einen Termin?«, erkundigte sich der Soldat, der von diesem aufgeblasenen Adeligen genauso beeindruckt war wie von allen anderen, die er bisher hinausgeworfen hatte.
    »Nein.«
    »Dann …«
    »Melde uns einfach. Sie wird uns empfangen.«
    Der Soldat gab sich keine Mühe, einen Seufzer zu unterdrücken, und Corvis fürchtete schon, er müsste Jassion davon abhalten, den Mann windelweich zu prügeln. Nach einigen tiefen Atemzügen beruhigte sich der Baron jedoch, und der Soldat deutete mit einem kurzen Nicken auf die Tür. Einer der anderen Männer machte sie auf und trat ein. Sie hörten nur die Stimmen, die bis in den Flur hinausdrangen, und obwohl sie kein einziges Wort verstanden, war die Überraschung in einer davon nicht zu überhören.
    Der Soldat tauchte wieder auf und schüttelte erstaunt den Kopf. »Sie empfängt sie tatsächlich«, teilte er seinem Offizier mit und klang jetzt ebenso erstaunt wie Mavere.
    »Wie bitte? Aber …«
    »Sie sagte, die Leute sollen eintreten.«
    Der Offizier war sichtlich erschüttert. »Von mir aus«, brummte er. Bevor Jassion jedoch auch nur einen halben Schritt gemacht hatte, fügte er noch hinzu: »Aber unbewaffnet. «
    »Meine Lakaien sind nicht bewaffnet«, antwortete der
Baron. »Durchsuch sie, wenn es dir gefällt. Und was mich angeht…« Er

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