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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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glauben, du hättest gewollt, dass uns diese Dinger erledigen!«
    »Wäre vielleicht … gar nicht schlecht gewesen. Dann … würdest du endlich … den Mund halten.«
    »Denkste!« Der Ork holte aus und spaltete der Länge nach einen Untoten, der Jhurpess in Bedrängnis gebracht hatte. Der Schreckliche wiederum sprang über Cræosh hinweg und zermalmte den Kopf des lebenden Toten, gegen den der Ork gekämpft hatte. Ein kurzes Nicken gegenseitigen Dankes, und dann wandten sie sich den nächsten Gegnern zu. »Habt ihr die Knochen?«
    »Ja!«, rief Gork, der hinter den baumstammdicken Beinen der Ogerin Zuflucht gesucht hatte. »Nicht das ganze Skelett, aber es sollte genügen!«
    »Gut! Dann müssen wir jetzt nur noch eine Möglichkeit finden, von hier zu verschwinden, ohne gefressen, in Stücke gerissen, ausgeweidet oder auf andere Weise umgebracht zu werden. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Wo du danach fragst …«, sagte Gimmol, der auf Belrothas Rucksack saß und von dort aus immer wieder mit seiner Armbrust auf die Untoten schoss. »Nein.«
    Woraufhin Jhurpess sein vertrautes Heulen erklingen ließ.
    Die anderen dachten zuerst, dass er vielleicht verwundet worden war. Doch als sie in seine Richtung sahen – zumindest jene von ihnen, die nicht so sehr vom Kampf gegen die Untoten in Anspruch genommen waren, dass sie keinen Blick zur Seite werfen konnten –, waren sie ebenso überrascht wie der Schreckliche.
    »Ihre Vorfahren«, flüsterte Cræosh atemlos. »Was nun ?«
    »Oh, ja«, ertönte Gorks Stimme aus seiner Deckung. »Da waren diese Geister …«
    In einem wie endlosen Strom stiegen sie aus dem Wasser, eine Fontäne aus leuchtenden Phantomen. Ihr Stöhnen wurde lauter und übertönte den Lärm des Kampfes und die natürlichen Geräusche von Jureb Nahl. Sie schwebten Katim entgegen, als wollten sie in ihre Umlaufbahn um Trelaines Knochen zurückkehren, doch dann verharrten sie plötzlich. Die Köpfe der Geister drehten sich, als sie zum ersten Mal seit Jahrhunderten eine andere Umgebung sahen. Gleichzeitig hielten die lebenden Toten inne, einige von ihnen mit zum Schlag gehobenen Armen. Für einen Moment hatte es den Anschein, als … lächelten die Leichen.
    Ein Geist nach dem anderen verschwand. Und jedes Mal versank einer der Untoten im fauligen Wasser, um am Grund des Sumpfes seine letzte Ruhe zu finden. Nach wenigen Sekunden war nur noch das Dämonen-Korps übrig.
    »Was?«, fragte Jhurpess.
    Belrotha nickte. »Was er gesagt.«
    Cræosh schob sich vorsichtig an Katim heran und richtete den Blick nicht nur auf sie, sondern auch auf den Kobold. »Könnte mir einer von euch beiden erklären, was bei meinem mittleren Hoden gerade geschehen ist?«
    »Diese Geister«, begann Katim langsam, »haben sich … zu Trelaines Knochen hingezogen gefühlt. Offenbar … waren es die Geister dieser Toten hier.« Sie zitterte vor Zorn. Eine Seele an diese Welt zu binden, sie daran zu hindern, im Jenseits zu dienen – das war unerhört! »Die Gefangenschaft der Seelen … band die Körper an … diesen Ort. Sie wieder zusammenzubringen … scheint sie befreit zu haben.«
    »Ich habe mir so etwas gedacht«, sagte Gork. »Deshalb habe ich vorgeschlagen, sie nach oben zu bringen.«
    Katim blickte gen Himmel und begann allmählich zu glauben, dass es doch so etwas wie eine höhere Macht gab. Gork musste der Scherz eines Gottes mit einem verschrobenen Sinn für Humor sein.
    »Na schön, das ergibt einen Sinn«, sagte Cræosh, und sein Ton machte deutlich, dass es für ihn absolut keinen Sinn ergab. »Wenn das alles ist, sollten wir diese Jauchegrube jetzt verlassen und auf trockenes Land zurückkehren, bevor noch etwas anders schiefgeht.«
    Wie es der Zufall wollte, wählten sie genau den richtigen Zeitpunkt, den Ort zu verlassen, an dem sie sich bis dahin befunden hatten. Eine vereinte Streitmacht von Nagas und Troglodyten hatte es nämlich ziemlich eilig, den umgestürzten Turm zu erreichen und das Korps dort zu stellen. Auf seine eigene Art und Weise hatte Gork viele Jahre des Krieges beendet. Als die Nagas und ihr gewaltiger Alligator bei den neueren Bewohnern von Jureb Nahl eintrafen, war es zu einem regen Austausch von Herausforderungen, Schmähungen und Beleidigungen gekommen, und dabei hatten beide Seiten Gelegenheit gefunden, einander zuzuhören. Daraufhin war ihnen klargeworden, dass der verschlagene Kobold und seine Kumpanen sie benutzt hatten – die Nagas fühlten sich sogar regelrecht betrogen. Wütend

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