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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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oder etwas in der Art. Er hatte nur kein Gefühl mehr in seinem Körper. Er taumelte und blieb allein deshalb auf den Beinen, weil er einen guten Gleichgewichtssinn und verdammt viel Glück hatte. Er hörte, wie hinter ihm einige fielen, konnte aber nicht den Kopf drehen, um festzustellen, wer es war.
    »Dumme Kreaturen«, sagte Pater Thomas. »Habt ihr wirklich geglaubt, ich hätte eure lächerliche Tarnung nicht durchschaut?« Die Kutte wirbelte um seine Stiefel, als der Priester vortrat und nach Cræoshs Kapuze griff. »Ich weiß bereits, wer ihr nicht seid. Jetzt möchte ich wissen, wer ihr seid.« Er riss die Kapuze zurück und den Verband herunter – zum Vorschein kam ein sumpfgrünes Gesicht mit schielenden roten Augen.
    »Ork!«, zischte der Priester und wich erneut einen Schritt zurück. Ihm ging ein Licht auf, als sein Blick über die andere »Mönche« strich. »Der Dunkle Lord ist noch viel unverschämter, als ich dachte. Seine Schergen nach Brenald zu schicken, in meinen Tempel!« Er lächelte, und es war nicht das freundliche Lächeln eines älteren Priesters. »Nun, wenn es euch nichts ausmacht, hier kurz zu warten … Ich hole nur schnell die Königswache. Bestimmt möchte sie euch einige interessante Fragen stellen.« Mit einer schwungvollen Bewegung wandte sich Pater Thomas ab.
    Als sich der Priester umdrehte, trat Gimmol vor, bewegte sich so ungezwungen wie bei einem Spaziergang im Sommer und stieß ihm sein kurzes Schwert in den Rücken. Das Weiß der Kutte von Pater Thomas bekam einen großen roten Fleck. Er keuchte, wankte und fiel.
    »Nun«, sagte Gimmol und schlenderte zu seinen Gefährten zurück, »damit wäre dies geregelt.« Er ging neben Cræosh und Belrotha in die Hocke und machte Gebrauch von seiner Magie. Finger bewegten sich, Füße zuckten – die anderen Korps-Mitglied erwachten schnell aus ihrer Starre.
    Er hatte sich gerade wieder aufgerichtet, um sich dem am Boden liegenden Gork zuzuwenden, als ein Schatten auf dessen Gesicht fiel. Zum Glück bemerkte ihn nicht nur Gork, denn der war noch nicht imstande, eine Warnung zu rufen.
    »Runter!«, rief Cræosh und kam unsicher auf die Beine, viel zu spät, um irgendetwas auszurichten.
    Pater Thomas biss so fest die Zähne zusammen, dass sein Kiefer knackte. Er war nicht zu Boden gefallen, sondern hatte sich mit einer Hand an der Wand abgestützt. Mit der anderen Hand, die zwar zitterte, aber immer noch recht kräftig war, holte er einen Faustkeil unter der Kutte hervor und schlug damit nach Gimmols ungeschütztem Kopf.
    Und dann war Belrotha da. Mit einem Banshee-Heulen richtete sie sich mühsam auf, ohne sich ganz von der Lähmung erholt zu haben, warf den Gremlin aus der Gefahrenzone – was in diesem Fall bedeutete: sechs Meter weit durch den Flur – und fing mit ihren Rippen den Hieb ab, der Gimmols Kopf gegolten hatte.
    Wenn Thomas unverletzt gewesen wäre, hätte der Faustkeil vielleicht das Lederwams und die dicke Haut darunter durchdringen können, aber weder das eine noch das andere war der Fall. Belrotha schwankte, und der Schmerz entlockte ihr ein kurzes Brummen. Dann blies sie dem Priester ihren heißen, stinkenden Atem ins Gesicht und schmetterte seinen Kopf gegen die Wand.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Cræosh wie beiläufig, als er dem mitgenommenen Gremlin auf die Beine half.
    »Damit … wäre dies geregelt«, wiederholte Gimmol schmerzerfüllt. »Entschuldige.«
    »Wofür willst du dich entschuldigen?«, fragte der Ork erstaunt. »Ohne dich wären wir erledigt gewesen. Wie hast du es angestellt?«
    »Mit Magie«, sagte Gimmol geheimnisvoll und kümmerte sich um die anderen.
    »Na so was, mit Magie. Wäre ich nicht draufgekommen. Aber ich dachte, für einen ordentlichen Zauber müsstest du dich bewegen und reden und so.«
    »Stimmt. Ich habe einen Schutzzauber eingesetzt, bevor der Priester euch lähmte.«
    » Das hast du gemacht!«, entfuhr es Gork, als ihm die Magie des Gremlins das Gefühl in den Körper zurückbrachte. »Und ich dachte, du brummst einfach nur vor dich hin. Aber woher hast du gewusst, dass der Priester so etwas versuchen würde?«
    »Oh, ich hab es nicht gewusst . Aber in Havarrens Liste wurde er als ›Kräuterkundler und Alchimist‹ beschrieben.«
    Cræosh und Katim sahen auf ihre Füße und erinnerten sich daran, wie sie gelacht und gespottet hatten, als Gimmol ganz in die Schriftrolle vertieft gewesen war, die Havarren ihnen ausgehändigt hatte. »Er ist also ein Heiler «, hatte Cræosh

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