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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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halten! Bin nicht in der Stimmung, mir einen solchen Unsinn anzuhören. Hast du einen Lagerplatz für uns gefunden?«
    »Hab ich!«
    »Warum sind wir dann noch nicht da?«
    Nach einem Blick zurück zu Gimmol führte der Kobold das Korps durchs hohe Gras.
    Wenn er Katims Aufmerksamkeit bemerkte, so übersah er den Glanz des Argwohns in ihren Augen.
    Ein verborgenes Publikum beobachtete, wie die bunte Gruppe Schlafsäcke ausrollte und Decken ausbreitete, und wie dann alle auf getrocknetem Fleisch kauten, das besser unidentifiziert blieb. Der unsichtbare Spion schritt lautlos nicht durchs Gras, sondern darüber, näherte sich … und blieb plötzlich stehen, noch ein ganzes Stück vom Lager entfernt, als die Trollin zu schnüffeln begann.
    Nicht näher. Noch nicht.
    Der Blick des Beobachters fand den Kobold, der schnarchend in einem Leinensack lag, den er für sich in einen Schlafsack verwandelt hatte. Den kleinen Burschen kannte er bereits.
    Gestaltwandler, Ogerin und Schrecklicher waren weniger als nichts. Der eine war so unaufmerksam, dass er nichts bemerkte, und die anderen so dumm, dass sie nicht richtig reagiert hätten.
    Der Ork war ein bisschen wachsamer, und von Natur aus misstrauisch, aber solange sie vorsichtig blieben, würde er keine Gefahr darstellen.
    Der Gremlin … Irgendetwas an dem Gremlin erschien ihm falsch. Er war schlicht und einfach ein Witz. Von Unauffälligkeit konnte bei ihm keine Rede sein. Es mangelte ihm auch an Schnelligkeit, und vielleicht musste man sich fragen, ob er wusste, welches Ende eines Schwerts gefährlich war. Alles was aus Sicht der Horde an Menschen und Elfen schlimm war, schien bei ihm zu einem erdbeerroten Paket verschnürt zu sein.
    Es musste mehr in ihm stecken! Dieser Gremlin war einem Dämonen-Korps zugewiesen worden! Die Besten der Besten und so weiter, und so fort. Es blieb etwas Wahres dran, selbst wenn man die üblichen Übertreibungen der Propaganda beiseiteließ. Der Gremlin hatte etwas , das ihn zum Korps-Material machte, und zumindest durch dieses unbekannte Etwas wurde er zu einem Risiko.
    Der Wicht beziehungsweise Gargoyle stellte vermutlich die größte Gefahr dar. Seine Magie, seine Fähigkeiten, seine diabolische Natur – all das gab ihm vielleicht die Möglichkeit, Tricks und Listen zu durchschauen. Aber er war auch der ausbildende Offizier des Korps, was hoffentlich bedeutete, dass er sie bei zukünftigen Missionen nicht begleitete.
    Und dann gab es da noch die Trollin.
    Eine unsichtbare Hand ballte sich zur Faust. Die verdammte Trollin mit dem Hyänengesicht konnte alles ruinieren! Wenn es in dieser missratenen Gruppe jemanden gab, der ihn zum falschen Zeitpunkt entdecken und ihm auf die Schliche kommen konnte, so war sie das.
    Bestimmt hatte sie bereits Verdacht geschöpft.
    »Ih? Niva ith ira. Adaba birru?«
    »Ja, mein kleiner Freund«, flüsterte Eichenwind und sprach so leise, dass ihn nicht einmal die empfindlichen Ohren der Trollin hörten. »Da bin ich ganz deiner Meinung. Es jetzt zu tun, würde zu viel Aufmerksamkeit erregen. Außerdem lässt sie sich vielleicht an der Sache beteiligen.«
    »Diburi«, räumte das kleine Geschöpf ein.
    » Anschließend töten wir sie. Wir können uns ein wenig Geduld leisten.«
    »Ib eyda.«
    Am nächsten Morgen erwachten sie mit der Feststellung, dass jemand in Gimmols Hut geschissen hatte.
    Der Gremlin konnte nicht beweisen, wer dahintersteckte, aber alle erinnerten sich an die Vorkommnisse des vergangenen Tages – hinzu kam Gorks Kommentar beim Frühstück: »Ich schätze, jemand brauchte keine schriftliche Anleitung.« –, und deshalb zweifelte niemand daran, wer die Verantwortung trug.
    Shreckt wies Gimmol an, seinen Hut zu verstauen, bis sie den nächsten Fluss namens Krom erreichten, wo er das Ding gründlich waschen sollte. Die anderen lachten laut über die spitzen Büschel, die der Gremlin »Haar« nannte und die bisher unter dem Hut verborgen gewesen waren. Alles in allem: Es war nicht unbedingt Gimmols bester Tag.
    Am nächsten Morgen wurde es etwas besser, als die kummervollen Schreie des Kobolds das Korps weckten. Irgendwann während der Nacht hatte jemand die dünnsten seiner Dietriche genommen und sie miteinander verknotet.
    Wieder zweifelte niemand daran, wer der Schuldige war. Aber Gork und die anderen rätselten darüber, wie er es angestellt hatte. Die Dietriche blieb auch dann in einer der Taschen des Kobolds, wenn er schlief, und niemand konnte sich vorstellen, dass Gimmol so geschickt

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