Die Hormonformel
Brennstoffspeicher für kalte Winter ins Fettgewebe.
Vorsicht, überflüssige Pfunde
Das Problem: Viele Frauen entwickeln in der Schwangerschaft einen deutlich stärkeren Appetit als zuvor. Denn unter dem Einfluss der Hormone, der physiologischen Insulinresistenz und Hyperinsulinämie sowie mit dem Bewusstsein der Schwangerschaft ändern sich auch das bewusste und unbewusste Essverhalten. Schließlich muss Frau nun nicht mehr mit schlanker Taille den Mann bezirzen. Hinzu kommt: Damit es ihrem werdenden Kind gut geht, steht jetzt vermehrt Kalorienreiches auf dem Speiseplan. Vieles davon sind versteckte Dickmacher, wie Malzbier, Fruchtsäfte und Schorle, aber auch Obst oder Fruchtjoghurts, die dem Körper eine Extraportion Vitamine und Kalzium für die Knochen liefern sollen. Deshalb schlägt – wie schon in der Pubertät – die Insulinfalle doppelt zu.
Wenn beispielsweise eine Testosterongeprägte Frau seit dem Kindergartenalter mit extrem insulintreibender Mischkost ernährt wurde – also der verhängnisvollen Mischung aus tierischem Protein plus Kohlenhydrate (Stärke und Zucker), hat sich das Insulin bereits auf ein stark überhöhtes Niveau aufgeschwungen. Fruchtjoghurts, Obstquark, Käsebrote, Schokoriegel, Eiscreme, Pizza und Burger haben ihre aggressiven Spuren hinterlassen.
Vom rundlichen Kindergartenmädchen über das übergewichtige Schulkind wächst die Teenagerin deutlich in Höhe und Breite. Schuld daran ist das massiv einsetzende Wachstumshormon, das Knochenlängen- und Muskelzunahme antreibt und einen neuen Mitspieler ins Feld führt: das IGF1 (Insulin-growth-Faktor 1). Dieser Extrafaktor lässt die Fettzellen zusätzlich anschwellen und verhindert sogar, dass sie wie andere Zellen auch nach einer gewissen Zeit absterben (Apoptose) – obwohl dieser Zelltod eigentlich genetisch programmiert ist. Dies gilt im Besonderen für Testosterongeprägte Frauen, in eingeschränktem Maße aber auch für die beiden anderen Hormontypen.
Daher ist es gar nicht so selten, dass Schwangere selbst 20 bis 30 Kilo Zusatzgewicht nicht als übermäßig, geschweige denn als problematisch ansehen.
Kommt zur angegessenen auch noch die hormonelle Insulinresistenz, führt dies zur völligen Verfettung der Muskelzellen; die Rezeptoren werden funktionslos. Die Folge: Schwangerschaftsdiabetes.
Gesund essen und trotzdem abnehmen
Häufig verschwinden die 10 bis 15 überschüssigen Kilos auch nach der Geburt nicht mehr. Der Grund: Normalerweise ist der weibliche Körper so gebaut, dass die Mutter während der Stillzeit gut versorgt ist. Sie könnte sogar Hungerzeiten ausgleichen, indem die Fettreserven an den Oberschenkeln abgebaut und Kalzium aus ihren Knochen abgezogen würden. Extra dafür werden von der ersten Periode an bis ins 23. Lebensjahr Reserven angelegt. Hat eine Frau jedoch zu gut vorgesorgt, bleibt der Stoffwechsel auch nach der Geburt ganz der alte: Was nicht verbrannt wird, beispielsweise durch kräftige regelmäßige Bewegung oder Sport, bleibt in den Fettdepots. Das ist umso wahrscheinlicher, weil mit dem Baby kaum Zeit für die Fitness bleibt. Und wenn das Neugeborene tagsüber schläft, nutzen viele Mütter diese Zeit auch selbst lieber für eine Extraeinheit Schlaf.
Mithilfe der Insulintrennkost (siehe > ff.) können Übergewichtige ihr Gewicht selbst während der Schwangerschaft sehr gut regulieren. Schließlich geht es gerade in dieser Phase darum, nicht zu schnell und zu stark zuzunehmen. Zudem müssen werdende Mütter darauf achten, dass sie mit der Nahrung genügend Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Eiweiße aufnehmen, denn jetzt werden an den weiblichen Körper besondere Ansprüche gestellt.
Übergangszeit Wechseljahre
Meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr beginnt der Lebensabschnitt der Wechseljahre (Klimakterium). Nach Pubertät und Schwangerschaft ist dies die dritte große Übergangszeit im Leben der Frau, in der sich der Hormonhaushalt noch einmal grundlegend verändert: Die Funktion der Eierstöcke lässt langsam nach. Zuerst fällt das Progesteron mehr und mehr ab. Entsprechend erhöht sich erst einmal der Östrogenspiegel relativ. Nach und nach tendiert aber auch das Östrogen gegen Null; die letzte Monatsblutung stellt sich ein.
• In der ersten Phase, der Prämenopause, treten aufgrund des ausbleibenden Eisprungs und des damit einhergehenden Progesteronausfalls eher unspezifische Beschwerden auf, wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Nervosität.
• In der
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