Die Hormonformel
Perimenopause können dann die typischen Wechseljahrssymptome auftauchen, wie heftige Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Andere Symptome sind Depressionen, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen sowie trockene Schleimhäute und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.
Meist ist die Periode in beiden Phasen schon unregelmäßig: Ab dem 45. Lebensjahr fällt erst jeder dritte, dann jeder zweite Eisprung aus – zuletzt dann alle. Bei Gestagen-geprägten Frauen beginnt diese Phase nicht selten schon zehn Jahre früher (Früh-Menopause). Doch Vorsicht: Solange Sie noch einen Eisprung haben, können Sie auch noch schwanger werden. Wenn Sie keine Kinder (mehr) möchten, sollten Sie daher nach wie vor verhüten.
• Das Jahr im Anschluss an die letzte Monatsblutung bezeichnet man als Menopause.
• Der Zeitraum danach bis etwa zum 65. Lebensjahr wird Postmenopause genannt.
Begleitende Wechseljahrsbeschwerden
Ungefähr 20 Prozent der Frauen haben während des Klimakteriums überhaupt keine oder kaum Beschwerden; ihr Körper kann auf Hilfe von außen verzichten. Bei einem Großteil der Frauen allerdings sinkt der Hormonspiegel so schnell, dass sie diesen Prozess durchaus als körperliche und seelische Belastung empfinden. Schließlich hat sich ihr Körper über Jahrzehnte an die positive Kraft der Hormone gewöhnt.
Wer weiß, wie sich das prämenstruelle Syndrom (siehe > ) anfühlt, erhält eine schwache Ahnung davon, wie sich die Wechseljahre äußern können. Trotzdem: Wie eine Frau mit den begleitenden Symptomen umgehen wird, lässt sich in jungen Jahren nicht sagen. Nicht selten kommt es anders als erwartet. Daher ist es schwierig, sich im Voraus auf das Klimakterium vorzubereiten: Die Wechseljahre stellen sich ein, ohne dass eine Frau diesen Prozess willentlich beeinflussen kann. Denn ihr Körper beschließt selbst, wann der geeignete Zeitpunkt gekommen ist.
Der typische Gewichtsverlauf im Leben einer Frau ist Insulin-gesteuert. Die drei Phasen im Leben einer Frau, in denen sich ihr Hormonstatus massiv verändert, sind geprägt von einer Insulinresistenz und Hyperinsulinämie.
Gewichtsphase 1: Der Progesteronspiegel sinkt
Sinkt in der Prämenopause der Progesteronspiegel, stellen sich bei den meisten Frauen zunächst Schlafstörungen ein; auch die Merkfähigkeit lässt nach. Weil zugleich in der zweiten Zyklushälfte phasenweise der Östrogenspiegel überwiegt, legen Frauen aber noch nicht zwangsläufig an Gewicht zu. Dennoch: Bleibt das Essverhalten gleich, verändert sich der Körper. Sinkt danach auch das muskelstimulierende Östrogen, wird die Frau insgesamt fülliger. Bei Gestagen-geprägten Frauen beginnt diese Phase bereits mit Mitte 40, bei Testosteron-geprägten Frauen um das 50. Lebensjahr, bei Östrogen-geprägten sogar erst ab Mitte 50.
Bei starken Periodenblutungen kann der Gynäkologe Gestagenhormone verschreiben, um den Östrogenspiegel zu kompensieren. Das spielt insbesondere bei Myomen in der Gebärmutter und bei einer durch die Blutungen ausgelösten Anämie (Blutarmut) eine wichtige Rolle. Progesteron gilt als ungefährlich und schützt zudem sehr gut vor Gebärmutterkrebs (beispielsweise als vaginal eingeführte Kügelchen).
Auch wenn die Wechseljahre psychische Probleme wie Depressionen und Ängste mit sich bringen, sollten Sie professionelle Hilfe annehmen, um sich das Leben zu erleichtern. Wird der Mangel an dem auf die Psyche wirkenden Progesteron ausgeglichen, ist der Schlaf erholsamer. Albträume, Angst und Gefühlsschwankungen lassen nach und das Selbstwertgefühl steigt wieder.
Gewichtsphase 2: Der Östrogenspiegel fällt ab ...
In der zweiten und eigentlichen Phase der Wechseljahre (Perimenopause) bilden die Eierstöcke keine Follikel und schließlich auch keine Östrogene mehr. Den einsetzenden Östrogenmangel beantwortet der Körper, indem zunächst Luteinisierendes Hormon (LH), dann auch Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) ansteigen. Der klassische Menopausen-Hormonstatus, der sich anhand eines Blutbildes nachweisen lässt, sieht immer folgendermaßen aus: hohes LH und FSH sowie niedriges Progesteron und Östrogen. FSH ist jetzt zwei- bis viermal so hoch wie im »normalen« Zyklus und heizt das Temperaturzentrum im Gehirn richtig an: Es kommt zu den berühmt-berüchtigten Hitzewellen ohne Fieber. Jetzt können auch die typischen Menopausensymptome auftreten: Die Haut wird schlaffer, der Haarwuchs lässt nach, zuweilen kommt es gar zu Haarausfall.
Die Schleimhäute in der Scheide
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