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Die Hormonformel

Die Hormonformel

Titel: Die Hormonformel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Pape , Beate Quadbeck , Anna Cavelius
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aktive Muskelmasse jährlich um ein Prozent. Das macht sich in der Kraftleistung, der Verletzungsanfälligkeit und auch im Energieverbrauch bemerkbar. Somit sind die Wechseljahre der dritte Hormonabschnitt im Leben einer Frau, der geprägt wird von einer Insulinresistenz und Hyperinsulinämie – einfach weil die Muskulatur stetig abnimmt, wenn sie nicht genug gefördert wird (siehe auch Grafik > ).
    Ab nun nehmen Folgekrankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen der Beine, Herzinfarkt und Schlaganfall zu. All dem können Frauen jedoch sehr effektiv Einhalt gebieten. Es lässt sich gar nicht oft genug wiederholen, wie wichtig und wertvoll in diesem Alter eine stoffwechselgerechte und eiweißreiche Insulintrennkost bei gleichzeitig regelmäßigem Training zum Muskelaufbau ist. Tatsächlich lässt sich durch ein einfaches Übungsprogramm (wie dem Hormonformel-Krafttraining ab > ) der sukzessive Muskelabbau stoppen und sogar wieder rückgängig machen.

    INFO
    Pflanzliche Hormone
    Frauen, die aufgrund einer familiären Veranlagung ein erhöhtes Risiko für Krebs oder Stoffwechselkrankheiten haben, fürchten meist die Hormonersatztherapie und greifen eher zu aus Pflanzen gewonnenen Hormonen (Phytoöstrogenen). Doch es gibt bislang keine Studien, die belegen, dass Östrogene aus Soja oder Rotklee an den Östrogenrezeptoren schonender wirken als synthetische Hormone. Hinzu kommt, dass pflanzliche Hormone nur bei schwächeren Wechseljahrssymptomen Erleichterung schaffen, die ein gesunder Lebensstil ebenfalls gut lindern kann (ausgewogene Ernährung, wenig Tee, Kaffee und Alkohol, viel Bewegung, Yoga und Entspannung).
    In Studien zur Wirksamkeit in den Wechseljahren wurden bisher hauptsächlich Sojaextrakte geprüft. Der Grund: Asiatinnen, deren Nahrung einen wesentlich höheren Sojaanteil aufweist, leiden deutlich weniger an hormonell bedingten Alterserscheinungen und Gewichtszunahme als Frauen in der westlichen Welt. Allerdings essen sie von Kindheit an sojareich und versorgen ihren Körper nicht erst im fortgeschrittenen Alter mit den gesunden Inhaltsstoffen. Daher heißt es in einer neueren Studie der Uni Göttingen, sich nicht allzu viel von Sojapräparaten zu erhoffen. Auch das Versprechen, dass Phytoöstrogene die Knochen stärken, konnte bisher nicht ausreichend belegt werden. Dass pflanzliche Mittel nicht immer harmlos sind, zeigen Präparate mit Traubensilberkerze: Sie können in Einzelfällen zu schweren Leberschäden führen.
    Die Hormontypen im Überblick
    • Östrogen-geprägte Frauen leiden in der Anfangsphase der Wechseljahre oft unter dem überhöhten Östrogenspiegel, der sich durch Wassereinlagerungen, Spannungsgefühl und überempfindliche Haut bemerkbar macht. Um diese Beschwerden sowie Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen auszugleichen, kann der Arzt für die zweite Zyklushälfte Progesteron verschreiben, etwa in Form eines Progesterongels.
    In der zweiten Phase der Wechseljahre haben Östrogen-geprägte Frauen in der Regel weniger Probleme als andere Hormontypen, da sie durch Östrogen aus dem Fettgewebe weiterhin relativ gut versorgt sind. Bei starkem Übergewicht besteht jedoch genau aus diesem Grund auch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko (Mammakarzinom).
    • Gestagen-geprägte Frauen kommen relativ früh in die Wechseljahre, daher besteht das höchste Altersrisiko. Weil teilweise schon ab Mitte 30 kein Eisprung mehr stattfindet, reduziert sich der gewebepflegende und knochenschonende Östrogenzyklus um weitere Jahre. Vor allem die maximale Knochenmasse (peak-bone-mass) ist bei Gestagen-geprägten Frauen deutlich geringer als bei den anderen Hormontypen. Osteoporose und Arteriosklerose können die Folge sein, gerade wenn die Ernährung zu wenig Eiweiß enthält. Besonders gefährdet sind Raucherinnen und Untergewichtige.
    • Testosterongeprägte Frauen nehmen die Wechseljahre sehr unterschiedlich wahr. Überwiegen im Vorfeld die männlichen Hormone, gehen Akne und männliche Behaarung meist zurück, weil die Eierstöcke weniger produktiv sind. Allerdings steigt in dieser Lebensphase das Risiko für einen vermehrten Bauchumfang und damit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deswegen sollten gerade Testosterongeprägte Frauen nicht rauchen und auf ihren Blutdruck achten, um weitere Risikofaktoren auszuschließen. Nicht zuletzt können die Wechseljahre bei diesem Hormontyp zu heftigen Stimmungsschwankungen führen, weil das mildernde Östrogen abfällt.
    Die Chance

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