Die Hormonformel
bilden sich zurück, die Scheide wird trocken, die Beckenbodenmuskulatur lässt nach (siehe Kasten > ). Die Knochenarchitektur vermindert sich. Herz-Kreislauf-Beschwerden nehmen zu und das Risiko, an porösen Knochen (Osteoporose) oder Arteriosklerose (Arterienverkalkung) zu erkranken, steigt.
... und der Cortisolspiegel steigt
Laut einer Studie der University of Greenwich von 2002 reduziert Östrogen die Produktion der Stresshormone Cortisol und Adrenalin. Aufgrund dieser schützenden Wirkung sind Frauen zumindest in jüngeren Jahren grundsätzlich weniger stressanfällig als Männer. Allerdings schwankt auch bei jüngeren Frauen der Östrogenspiegel um die Menstruation herum, was sie zum einen stressempfindlicher und reizbarer macht, zum anderen aufgrund stressbedingter Essgewohnheiten auch zu Gewichtsschwankungen führen kann (siehe auch > ). Dies trifft umso stärker auf die Wechseljahre zu, in denen das Östrogen immer mehr sinkt. Denn entsprechend steigt der Cortisolspiegel immer weiter an. Hinzu kommt, dass sich jetzt auch der DHEA-Spiegel (Dehydroepiandrosteron) in der Nebenniere verändert. Dieses Androgen (Vorstufe des männlichen Geschlechtshormons) ist ebenfalls ein Gegenspieler des Cortisols: Es senkt die Stressbereitschaft und mindert die Fettansammlung am Bauch. Fehlt DHEA, kann Dauerstress unzählige »Frustpfunde« und einen »Menopausenbauch« fördern.
Tatsächlich sind Stress und die Unfähigkeit abzunehmen bei vielen Frauen eng miteinander verzahnt und ein wohlbekannter Faktor in ihrer Gewichtsbiografie. Das Hormonformel-Entspannungsprogramm ab > trägt viel dazu bei, diesem Teufelskreis zu entkommen.
INFO
Ein heikles Thema: Inkontinenz und genitale Schmerzen
Obwohl Inkontinenz (Blasenschwäche mit unfreiwilligem Harnabgang) und Scheidentrockenheit in und nach den Wechseljahren neben dem Selbstwertgefühl auch das Liebesleben und damit die Partnerschaft empfindlich stören können, werden sie häufig als unabwendbar hingenommen und verschwiegen. Dabei leiden, bedingt durch den Östrogenmangel, vier von zehn Frauen unter den Beschwerden.
Der Grund: In der Scheidenhaut sowie im Bindegewebe des Beckenbodenbereichs befindet sich eine Vielzahl von Östrogenrezeptoren. Das Weiblichkeitshormon regt im Vaginalbereich die Zellerneuerung, Durchblutung und Feuchtigkeitssekretion an. Unter Östrogenmangel verlangsamen sich diese Prozesse oder werden sogar gestoppt. Die Vaginalhaut wird dünner und empfindlicher. Der pH-Wert in der Scheide verändert sich, es kommt zu Infektionen.
Wenn Sie unter den genannten Beschwerden leiden, kann Ihnen der Arzt Scheidenzäpfchen oder eine Vaginalcreme mit dem körpereigenen natürlichen Östrogen Östriol verschreiben. Allerdings: Bis sich das Scheidengewebe vollständig erholt hat und die Inkontinenz beseitigt ist, können drei bis sechs Monate vergehen.
So positiv die Wirkung der Geschlechtshormone auf Körper und Psyche auch sein mag: Sie hält nicht ein ganzes Frauenleben lang an. Schon mit 30 nimmt die Produktion von Östrogen, Gestagen und Testosteron je nach Hormontyp mehr oder weniger deutlich ab.
Jetzt können natürliche, geringe Hormonmengen, die mittels eines Gels durch die Haut eingebracht werden, helfen, das Altern der Haut, der Gefäße, der Schleimhäute und der Knochen bei fehlendem Risiko um ein Jahrzehnt nach hinten zu verschieben (siehe auch Kasten > ).
Der Menopausenbauch entsteht
Kaum sind Progesteron und Östrogen auf dem Nullpunkt, herrscht dafür ein Androgenüberschuss aus den Nebennieren: Zusammen mit einem zu hohen Insulinspiegel entgleist jetzt selbst bei bisher normalgewichtigen Frauen die Anzeige auf der Waage. Der Taillenumfang kann je nach Hormontyp um 10 bis 20 Zentimeter zunehmen. Die Bauchfettzellen haben allerdings auch etwas Gutes: Ihnen stehen sogenannte Aromatasen zur Verfügung, körpereigene Enzyme, die einen großen Teil des Androgens wieder zu Östron umwandeln. So bleibt das weibliche Erscheinungsbild erhalten, das sich unter starkem Androgeneinfluss ansonsten ungehindert vermännlichen würde. Der Bauch der reiferen Frau ersetzt also gewissermaßen den Eierstock.
Das bedeutet aber keineswegs einen Freischein für zusätzliche Pfunde. Zwei bis drei Kilos zusätzlich zum durchschnittlichen Körperfettgehalt von 20 Kilogramm (BIA-Messung, siehe > ) – mehr sollte es nicht sein, um den positiven Effekt der Bauchfettzellen zu nutzen.
Meist schon ab dem 40. Lebensjahr und mit jedem weiteren Jahr verringert sich die
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