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Die Hormonformel

Die Hormonformel

Titel: Die Hormonformel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Pape , Beate Quadbeck , Anna Cavelius
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Schokoriegel.
    Vorsicht, Schlafmangel!
    Aus physiologischer Sicht stellt Schlaf ein bestimmtes Muster neurochemischer und elektrischer Prozesse im Gehirn dar. Diese Vorgänge steuern über das Hormonsystem und das vegetative Nervensystem auch die Stoffwechsel- und Immunprozesse im Körper. Ein Schlafmangel bringt, so fanden US-amerikanische Wissenschaftler der Universität Berkeley 2006 im Rahmen einer Studie heraus, den gesamten Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Takt. Damit gerät auch der Zyklus aus Nahrungsaufnahme, Energieverbrauch, Stoffwechsel und Hormonhaushalt aus den Fugen: Wer wenig schläft, wird demnach eher dick – auch wenn er nicht mehr isst als ein Langschläfer. Zwar sind die Wechselbeziehungen innerhalb des Stoffwechsels noch nicht restlos geklärt. Trotzdem empfehlen Forscher schlaffördernde Lebensgewohnheiten, um Übergewicht vorzubeugen. Der Versuch einer Lübecker Forschungsgruppe zeigte, dass selbst bei jungen, gesunden Testpersonen der Stoffwechsel Achterbahn fuhr, sobald sie eine Woche lang nur vier Stunden täglich schlafen durften. Die Folgen: Blutdruck und Cortisolspiegel der Probanden stiegen an. Ihr Blutzuckerspiegel war nicht mehr stabil und sie zeigten eine erhöhte Insulinresistenz; die Wirksamkeit des Insulins im Muskel ließ also nach. Infolgedessen konnten die Körperzellen Zucker und Fett schlechter aufnehmen und verbrennen. Auf die Dauer führt dieser Kreislauf beinahe automatisch zu Übergewicht.
    TIPP
    So viel Schlaf brauchen Sie
    Die Schlafforschung hat herausgefunden, dass eine gesunde Nachtruhe und ein reibungsloser Fettabbau eng miteinander zusammenhängen. Als Richtwert empfehlen Wissenschaftler dabei sieben bis acht Stunden Schlaf. Orientieren Sie sich trotzdem an Ihrem persönlichen Schlafbedürfnis und Ihrem Wohlbefinden: Je müder Sie abends beim Zubettgehen sind, desto intensiver fällt Ihr Tiefschlaf aus. Und dabei erholen Sie sich am besten.
    Um die Tiefschlafphasen zwischen 23 und 2 Uhr bestmöglich zu nutzen, empfiehlt es sich, gegen 23 Uhr (plus/minus eine Stunde) einzuschlafen.

    STEUERRAD DER HORMONE: DIE INNERE UHR
    Dass die innere Uhr von Pflanzen und Tieren durch Licht gesteuert wird, weiß man schon lange. Doch erst die berühmten »Bunkerexperimente« in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts zeigten, dass auch überall im menschlichen Körper innere Uhren ticken. Unser Immunsystem und insbesondere unser Hormonhaushalt sind fest im Griff dieser unsichtbaren Taktgeber.
    Nicht nur das Licht hat einen großen Einfluss auf den Biorhythmus. Auch unsere innere Uhr läuft in einem Tagesrhythmus von exakt 24 Stunden und 11 Minuten – das fand der berühmte Schlafforscher Charles Czeisler von der Harvard Medical School heraus. Der körpereigene Taktgeber befindet sich im Zwischenhirn im sogenannten suprachiasmatischen Kern. Diese winzige Gehirnregion steuert Ruhe und Aktivität, Hormonausschüttung und Körpertemperatur. Tatsächlich können Endokrinologen, also Ärzte und Wissenschaftler, die sich mit den Hormondrüsen und -kreisläufen im Körper beschäftigen, im Blutbild eines Menschen erkennen, um welche Tageszeit die Blutprobe entnommen wurde.
    Lerche oder Eule?
    Unser Stoffwechsel ist, wie Sie bereits gelesen haben, ein eher altmodisches Modell. Er ist zudem an einen ebenfalls seit Urzeiten überlieferten Aktivitäts- und Ruherhythmus gekoppelt. Das bedeutet: Sobald es hell wird, sind wir bereit für Aktivität. Mit Einbruch der Dunkelheit schaltet der Körper hingegen auf Ruhe und Regeneration um – auch wenn viele Menschen heute berufs-, alters- oder typbedingt einen ganz anderen Rhythmus leben. Genetisch bedingt gibt es wiederum zwei Typen: Der frühe Lerchentyp ist schon früh am Tag wach, aktiv und hungrig – und erreicht schon am Vormittag seine Topform. Dagegen kommt der späte Eulentyp nur schwer in Gang; er läuft erst ab der Dämmerung richtig auf. Umtrainieren lässt sich dieser persönliche Biorhythmus nicht. Erfolgversprechender ist es, Beruf oder Schichtrhythmus daran anzupassen.
    Im Rhythmus der Natur
    Der inneren Uhr sind auch die Bedürfnisse nach Nahrung, die Verdauung, der Hormonstoffwechsel und die Funktionen des Immunsystems angepasst. So hat es die Natur beispielsweise eingerichtet, dass man tagsüber ungefähr alle vier bis fünf Stunden hungrig wird. Dies zeigen auch »Bunkerexperimente« von Schlafforschern, bei denen die Probanden eine Zeit lang völlig abgeschottet von der Außenwelt und von Zeitgebern wie Uhr,

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