Die Hormonformel
natürlichen Alterungsprozess zusammen. So verkürzen sich beispielsweise, wie bereits gesagt, im Laufe der Jahre bei Männern wie bei Frauen die Tiefschlafphasen. Der Schlaf wird flacher und man wacht nachts öfter auf. Bei Frauen treten Schlafstörungen besonders in den Wechseljahren gehäuft auf. Die Veränderungen im Spiegel der Geschlechtshormone wirken sich dabei einerseits direkt auf den Schlaf aus. Andererseits beeinflussen sie andere wichtige Botenstoffe, die ihrerseits das Schlafgeschehen bedingen, zum Beispiel die Neurotransmitter Acetylcholin und Noradrenalin.
Die Blutgefäße des Gehirns und die Herzkranzgefäße verfügen über erstaunlich viele Östrogenrezeptoren, über die das Östrogen die Muskelwände weich und elastisch hält. Nimmt das Hormon ab, kann dies zu Beklemmungen im Brustkorb mit Sauerstoffmangel führen, die das nächtliche Durchschlafen erschweren.
Typische Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen beschränken sich nicht nur auf den Tag, sondern machen Frauen auch nachts zu schaffen. Sie sind schuld daran, dass die Betroffenen regelmäßig schweißgebadet, mit Herzrasen und von Angst gequält aufwachen. Zwar dauern die Hitzewallungen in der Regel nur einige Minuten. Sie treten nachts zuweilen jedoch so oft auf, dass die geplagten Frauen nicht durchschlafen können. Natürlich sind sie dann am Tag müde, gereizt und entwickeln unter Umständen sogar Depressionen (siehe Kasten > ).
Das hilft
Gerade wer nachts viel schwitzt, sollte darauf achten, dass die Temperatur im Schlafzimmer lieber ein wenig zu niedrig ist als zu hoch. Bettwäsche aus natürlichen Materialien trägt ebenfalls zu einem besseren Klima bei (siehe auch > ). Darüber hinaus ist es ratsam, abends auf Alkohol und koffeinhaltige Getränke zu verzichten (zum Beispiel Kaffee, schwarzer Tee und Cola). Das wirkt sich zugleich positiv auf die Figur aus, denn die genannten Getränke behindern die nächtliche Fettverbrennung. Nahrungsmittel mit viel Vitamin E, wie zum Beispiel Nüsse, Fisch, Ei und hochwertige Pflanzenöle oder Vitaminpräparate können ebenfalls helfen (nehmen Sie diese bevorzugt abends zu sich).
Sollten starke Hitzewallungen zu dauerndem Schlafmangel führen, können Östrogenpräparate weiterhelfen. Sofern kein persönliches Risiko besteht (etwa eine Thrombose oder familiärer Brustkrebs), kann ein vom Arzt verschriebenes, natürliches Östradiolgel – regelmäßig und über Jahre auf die Haut aufgetragen –, kleine Wunder bewirken. Weil so ein Gel nur sehr geringe Hormonmengen freisetzt, wird die Leber geschont. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Gynäkologen, welches Mittel Ihnen auf sanfte Art helfen könnte.
Wenn Durchschlafen zum Problem wird
Auch nach der Menopause schlafen Frauen in der Regel weniger tief als in jungen Jahren. Sie wachen weiterhin schneller einmal auf und können dann unter Umständen nur schwer wieder einschlafen. Erschwerend kommt hinzu, dass mit steigendem Alter immer öfter körperliche Beschwerden den Schlaf beeinträchtigen, wie Arthritis, Sodbrennen, Schmerzen, erhöhter Harndrang, Übergewicht und Bewegungsmangel.
Sind bestimmte Ursachen für Schlafstörungen bei jungen Frauen noch äußerst selten, so treten sie jetzt gehäuft auf: Atemstörungen im Schlaf, Schnarchen und daraufhin Tagesmüdigkeit. Wissenschaftler vermuten, dass diese Symptome mit dem Progesteronabfall zusammenhängen. Denn auch jüngere Frauen, die im Rahmen einer medizinischen Behandlung vorzeitig in die Menopause versetzt werden (beispielsweise aufgrund einer Brustkrebserkrankung oder nachdem ihre Eierstöcke entfernt wurden), leiden häufig darunter. In vielen Fällen hat sich der Progesteronausgleich mithilfe eines Hautgels oder vaginal eingeführter Kügelchen bewährt (siehe > ).
Das hilft
Die vier besten Garanten für einen erholsamen Schlaf sind regelmäßige körperliche Bewegung, eine ausgewogene, insulinsensible Ernährung mit reichlich Kalzium und Eiweiß und ein harmonisches psychosoziales Umfeld. Nicht zuletzt trägt auch ein fester Schlaf-Wach-Rhythmus dazu bei, dass die Nachtruhe die nötige Erholung bringt. Gerade ältere Frauen sollen daher versuchen, jeden Tag zur selben Zeit schlafen zu gehen und immer zur selben Zeit aufzustehen. Auch wenn es ihr Tagesplan vielleicht zuließe, sollten sie morgens nicht im Bett liegen – selbst wenn sie nachts ein paar Mal aufwachen und am nächsten Morgen entsprechend müde sind. Besser ist es, trotzdem
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